Moin zusammen,
Doch, ich will!
Zum Inhalt:
Mosaike eines Schicksals
fügen sich
nach und nach
ergeben ein Leben
Bisher war es ja oft so, dass in Texten das Leben als ein Mosaik, das sich aus Teilchen verschiedener Erfahrungen zusammensetzt, dargesellt wird. Du gehst einen Schritt weiter und behauptest, dass ein Schicksal selbst ein Mosaik ist, das Leben also aus vielen Mosaiken besteht. Interessanter Ansatz.
Kleine Stücke
Kindheit wächst
Eins sein
Zwei werden
Hier wird klar, worum es im ersten Teil geht. Ums Erwachsenwerden. Die Kindheit bildet also das erste Mosaik im Leben. "Eins sein / zwei werden" - verstehe ich nicht so recht. Geht es um die erste Liebe, oder um die Zweifel an sich selbst, wie sie bei der Pubertät auftreten?
Stein für Stein
Leben bilden
scheint perfekt
und stark
Warum wiederholst du hier, dass die Steine ein Mosaik, das Leben, bilden? Steht doch schon in der ersten Strophe.
Wenn ich ein Mosaik betrachte, denke ich eher nicht an "stark". Ein Mosaik ist für mich etwas filigranes. Ich glaube, hier solltest du ein anderes Wort finden, dass die Wirkung besser beschreibt.
Zerbrechlich ists
vergänglich und zart
ein ganzes nur
ergibt ein Bild
Hier beschreibst du das Leben als zerbrechlich, vergänglich usw. Dem stimme ich mal zu.
Interessant sind die letzten Verse. Da steckt viel Wahrheit drin. Es sind nicht nur die schlechten oder guten Erfahrungen, die uns prägen. Es ist einfach alles, selbst beiläufige Dinge, die manchmal einen Stein setzen können.
Zur Form kann ich jetzt nicht so viel sagen, da ich mich mit freien Verse nicht so gut auskenne. Aber es hat sich ganz anständig gelesen.
Alles in allem finde ich das Gedicht ganz gut. Man könnte sicher hier und da noch etwas verdichten, aber ich habs gerne gelesen und kommentiert.
LG,
Bino.