Über mein Leben hat sich eine Schicht aus Dreck und Müll gelegt. Ich würde sie zu gern abschütteln, einfach alles säubern, doch mir fehlt die Kraft und der Sinn darin. Jedes mal wenn ich etwas sauber kriege, liegt an einer anderen Stelle schon wieder neuer Schmutz. Ich möchte, dass es aufhört, möchte nur rein sein. Doch immer kommt irgendwann die Erkenntnis, dass es sich nicht für mich lohnt. Zum einen, weil das Säubern ein ewiger Kreislauf aus Mühen ist, zum anderen weil es eh keiner sieht, keinen interessiert, ob ich schmutzig bin oder nicht. Es gibt nur mich, und ich tauge nicht zum putzen, habe es nie gelernt, nie gelernt wofür. Bin nur Experte im rausputzen, den Schein wahren, eine Maske der Schönheit tragen, das kann ich sehr gut. Dabei will ich meinen Dreck nicht länger verstecken, will meine Makel offen zeigen und sehen wie ihr darauf reagiert und dass ihr es akzeptiert. Doch ich trau mich nicht, steh mir nur im weg, stell mich vor die Skulptur und hoffe, sie verdecken zu können, das Kunstwerk meines Lebens. Es ist mein Abbild aus Müll. Kritikern will ich es nicht zeigen, habe Angst an den scharfen Worten zu zerbrechen.