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Darkjuls

Autorin
Beim Wandern kann ich wunderbar entspannen.
Mein Dauerlauf ist dein Spazierengehn.
Ich folg dir nach, bist du auch längst von dannen.
Wie schön noch deinen Fußabdruck zu sehn.
Gesund ist, ein paar Schritte nur zu gehn,
an frischer Luft sich etwas zu bewegen.
Bist du von hinnen, scheine ich zu stehn.
Doch ist mein Ziel und letztlich das Bestreben:
Aus purem Spaß die Lebensgeister anzuregen.
 
 
Hallo!
 
Hier bewegen sich zwei unterschiedlich schnell und weit, doch bleiben sie -wie Minuten- und Stundenzeiger- aufeinander bezogen.
 
Das gefällt mir.
 
LG g
 
Hei Juls,
 
Es macht Spaß, nicht wahr?, diese alten Formen auszuprobieren.
Ich musste mir erst in Erinnerung rufen: Jamben = 2. + 4. + 6. + 8. + 10. ... Silbe betont.
Deine 1. Zeile entspricht dem genau, die 2. nicht mehr, bzw. nur bis "ähnelt".
Wenn es "dem Spazierengehn" wäre, würd's rhythmisch wieder stimmen - leider ist dann die Aussage weg.
Das ist ein Dilemma.
(Claudi hat es inzwischen gut gelöst!)
 
Kann es sein, dass du allen Zeilen (außer der letzten) 11 Silben geben wolltest?
Dann kämen wir zum Thema: männliche / weibliche Endungen, ich hab bloß wieder vergessen, welche ist welche.
Jedenfalls SOLLTEN deine Zeilen mit: entspannen / dannen / bewegen / Bestreben ... 11 Silben haben.
Die anderen jedoch nur 10 Silben: Spazierengehn / sehn / gehn / stehn ...
(Hoppla: Spazierengehn / gehn ist eigentlich doppelt.)
Jedenfalls sind es, egal ob 10 oder 11 Silben, dann immer die vorgeschriebenen 5 Hebungen.
 
Ich weiß nicht, ob wir bis hierhin noch dasselbe meinen?
Auf alle Fälle ist das Problem mit "dem" vs. "deinem" Spazierengehn nicht leicht zu lösen, denke ich.
Und weiß nicht, ob du da dranbleiben und dich festbeißen möchtest?
 
Die Aussage von deiner Spenserstrophe ist sehr hübsch.
Und ich kenne diese Form ja auch erst seit 2 Tagen.
 
Schon mal Gruß:
Uwe
 
 
Hallo Juls,
 
das Metrum ist hier eine regelmäßige Abfolge von unbetonten und betonten Silben. Du müsstest also immer unbetont beginnen:
 
unbetont - betont / unbetont - betont / unbetont - betont  / unbetont - betont / unbetont - betont (/ unbetont)
 
und das für alle Verse außer dem letzten genau fünfmal machen. Die letzte Silbe kann auch unbetont sein. Gezählt werden nur die betonten Silben. Der letzte Vers hat sechs betonte Silben und eine kleine Sprechpause (Zäsur) nach der dritten betonten Silbe.
 
Ich zerlege deinen Text mal in einzelne Silben und mache die betonten fett. Dann siehst du, wo es noch nicht passt:
 
Beim Wan-dern kann ich wun-der-bar ent-span-nen. 5 ja
Mein Lau-fen äh-nelt dei-nem Spa-zie-ren-gehn. 5
Ich folg dir nach, bist du auch längst von dan-nen. 5 ja
Es ist schön noch dei-nen Fuß-ab-druck zu sehn. 5
Ge-sund ist schon, ein paar Schrit-te nur zu gehn, 5
an fri-scher Luft sich et-was zu be-we-gen. 5 ja
Bist du fort, hab ich oft das Ge-fühl zu stehn. 6
Doch ist mein Ziel und letzt-lich das Be-stre-ben: 5 ja
Aus pu-rem Spaß die Le- bens-geis-ter an-zu-re-gen. 6 ja
 
Der letzte Vers ist gut im Takt. Du hast zwar nicht die bei der Spenserstrophe geforderte Pause drin, aber da will ich jetzt nicht so streng sein.
 
Vorschlag für V2:
 
Mein Dauerlauf ist  dein Spazierengehn.
 
So weit fürs Erste, damit es nicht unübersichtlich wird. Ich wünsche gutes Gelingen, ganz im Sinn des Titels! 😄
 
Dann kämen wir zum Thema: männliche / weibliche Endungen, ich hab bloß wieder vergessen, welche ist welche.
 
Die männlichen sind die einsilbigen Reime, also die betont endenden, z.B. Brot/Not und die weiblichen die zweisilbigen unbetont endenden wie Reise/Speise.
 
Zum Silbenzählen habe ich hier mal was geschrieben. 
 
LG Claudi
 
Hallo @Darkjuls,
 
ich freue mich riesig, dass ich euch zu eigenen Spenserstrophen anregen konnte.
Es gibt in Deutschland nicht sehr oft Dichter, die sich damit auseinandersetzen, umso schöner ist es, dass wir hier gemeinsam beweisen, dass diese Gedichtform sehr wohl in unserer Sprache gut funktioniert.
 
Zum Gedicht hat dir ja Claudi ausgiebig geschrieben, dazu kann ich nicht viel hinzufügen.
 
Liebe Grüße
Liara
 
Vielen Dank für die Hilfestellung und Eure Mühe. Ich habe noch einiges zu lernen. Über die Hinweise an den Stellen mit dem Spazierengehn und mit dem vermeintlichen Stillstand habe ich mich sehr gefreut. Manchmal fällt einem einfach nicht das Richtige ein und es gelingt dann in Zusammenarbeit. An dem Gedicht werde ich wohl noch länger tüfteln.
 
Liebe Grüße Juls
 
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