Seit Deinem allerersten Tag,
der vor dem ganzen Leben lag,
hab ich die Jahre durchgewacht,
bei Sonnenschein und Winternacht.
Ich folgte Deinem ersten Schritt,
sogar aufs Töpfchen ging ich mit.
Und zierten Schrammen Dein Gesicht,
hab ich den Schmerz Dir fortgewischt.
Ich hab zur Schule Dich gebracht,
hab nachts im Schlafe Dich bewacht.
Und wenn Du krank warst war ich da,
stets einen Schritt vor der Gefahr.
Der erste Liebeskummer kam,
ich nahm zum Trost Dich in den Arm.
Ich stand vor Deiner Mutter's Sarg,
wir weinten Tränen auf ihr Grab.
Danach hast Du Dein Herz verschenkt,
ich hab das Glück für Euch gelenkt.
Es kamen Kinder -zwei genau-,
warst nicht mehr Mädchen, sondern Frau!
Es rannen Jahre, ich blieb da.
Da waren Spuren, die ich sah.
Ich las sie deutlich im Gesicht,
sie schrieben Deine Kurzgeschicht.
Die Kinder waren keine mehr.
Es wurde still, das Haus war leer.
Doch Kinderlachen fehlte nie,
so manches Enkelchen gedieh.
Den größten Schmerz, den teilte ich,
doch nehmen konnte ich ihn nicht.
Dein Liebster starb, Dein Herz gefror,
so lauschten wir dem Kirchenchor.
Die Zeit, die folgte war recht karg,
sie heilte Wunden, machte stark.
In Deinem Herbst war Dir bewusst,
wohl nur auf Zeit ist der Verlust.
Und heute schließt sich hier der Kreis,
Du warst bescheiden, voller Fleiß.
Ein reiches Leben hinter Dir.
Ich war dabei. Was wird aus mir?
Es war mein Zweck und tiefster Sinn,
Dich zu beschützen bis hierhin.
Mit Stolz blick ich auf die Mission,
Dein langes Leben war mein Lohn.
Vor Deinem Grab senk ich mein Haupt,
bin meiner Aufgabe beraubt.
Du wartest stumm, gibst mir kurz Zeit,
die Welt verlassen wir zu zweit.
© Marcus Rutkowski
der vor dem ganzen Leben lag,
hab ich die Jahre durchgewacht,
bei Sonnenschein und Winternacht.
Ich folgte Deinem ersten Schritt,
sogar aufs Töpfchen ging ich mit.
Und zierten Schrammen Dein Gesicht,
hab ich den Schmerz Dir fortgewischt.
Ich hab zur Schule Dich gebracht,
hab nachts im Schlafe Dich bewacht.
Und wenn Du krank warst war ich da,
stets einen Schritt vor der Gefahr.
Der erste Liebeskummer kam,
ich nahm zum Trost Dich in den Arm.
Ich stand vor Deiner Mutter's Sarg,
wir weinten Tränen auf ihr Grab.
Danach hast Du Dein Herz verschenkt,
ich hab das Glück für Euch gelenkt.
Es kamen Kinder -zwei genau-,
warst nicht mehr Mädchen, sondern Frau!
Es rannen Jahre, ich blieb da.
Da waren Spuren, die ich sah.
Ich las sie deutlich im Gesicht,
sie schrieben Deine Kurzgeschicht.
Die Kinder waren keine mehr.
Es wurde still, das Haus war leer.
Doch Kinderlachen fehlte nie,
so manches Enkelchen gedieh.
Den größten Schmerz, den teilte ich,
doch nehmen konnte ich ihn nicht.
Dein Liebster starb, Dein Herz gefror,
so lauschten wir dem Kirchenchor.
Die Zeit, die folgte war recht karg,
sie heilte Wunden, machte stark.
In Deinem Herbst war Dir bewusst,
wohl nur auf Zeit ist der Verlust.
Und heute schließt sich hier der Kreis,
Du warst bescheiden, voller Fleiß.
Ein reiches Leben hinter Dir.
Ich war dabei. Was wird aus mir?
Es war mein Zweck und tiefster Sinn,
Dich zu beschützen bis hierhin.
Mit Stolz blick ich auf die Mission,
Dein langes Leben war mein Lohn.
Vor Deinem Grab senk ich mein Haupt,
bin meiner Aufgabe beraubt.
Du wartest stumm, gibst mir kurz Zeit,
die Welt verlassen wir zu zweit.
© Marcus Rutkowski
