Schwarz-Rot-Gold
Es wurde uns ein neuer Junge angekündigt. Ein Schulanfänger - vor kurzem aus dem Irak gekommen und, das war besonders, er hatte eine Transplantation hinter sich und musste einmal täglich Medikamente bekommen und einen Mundschutz tragen.
Die Kolleginnen schüttelten den Kopf, so einen wollten sie nicht ...
Er kam dann doch, gemeinsam mit seiner zwei Jahre älteren Schwester.
Ein zierlicher Junge mit den blauesten Augen, die mensch sich denken kann. Dazu eine Nase, die zu einem Adler hätte gehören können - so konturiert, so klar, so willensstark.
Und mit diesem starken Willen schnappte er, der wenig bis kein deutsches Wort konnte, so wenig wie ich der irakischen Sprache mächtig war, meine Hand, mittags, im Pausenhof.
Und dann begannen wir ein Spiel, dessen Sinn sich mir erst allmählich erschloss.
Wir gingen quer über den Schulhof, sehr schnell. An einer schattigen Stelle mussten wir länger auf Unbekanntes warten.
Dann ging es nach einiger Zeit weiter - wie Ayham mir andeutete, durch die Luft.
Schließlich kamen wir an.
Mehrere Tage lang verreisten wir so jeden Tag vom Irak nach Deutschland.
Zeitgleich malte er - er malte nur Schwarz. Bilder, die ausschließlich aus Schwarz bestanden.
....und , nach einigen Tagen, erschien statt dem Schwarz die Fahne der BRD: Schwarz-Rot-Gold.
Da war ich das erste Mal in meinem Leben stolz darauf, Deutsch zu sein.
Es wurde uns ein neuer Junge angekündigt. Ein Schulanfänger - vor kurzem aus dem Irak gekommen und, das war besonders, er hatte eine Transplantation hinter sich und musste einmal täglich Medikamente bekommen und einen Mundschutz tragen.
Die Kolleginnen schüttelten den Kopf, so einen wollten sie nicht ...
Er kam dann doch, gemeinsam mit seiner zwei Jahre älteren Schwester.
Ein zierlicher Junge mit den blauesten Augen, die mensch sich denken kann. Dazu eine Nase, die zu einem Adler hätte gehören können - so konturiert, so klar, so willensstark.
Und mit diesem starken Willen schnappte er, der wenig bis kein deutsches Wort konnte, so wenig wie ich der irakischen Sprache mächtig war, meine Hand, mittags, im Pausenhof.
Und dann begannen wir ein Spiel, dessen Sinn sich mir erst allmählich erschloss.
Wir gingen quer über den Schulhof, sehr schnell. An einer schattigen Stelle mussten wir länger auf Unbekanntes warten.
Dann ging es nach einiger Zeit weiter - wie Ayham mir andeutete, durch die Luft.
Schließlich kamen wir an.
Mehrere Tage lang verreisten wir so jeden Tag vom Irak nach Deutschland.
Zeitgleich malte er - er malte nur Schwarz. Bilder, die ausschließlich aus Schwarz bestanden.
....und , nach einigen Tagen, erschien statt dem Schwarz die Fahne der BRD: Schwarz-Rot-Gold.
Da war ich das erste Mal in meinem Leben stolz darauf, Deutsch zu sein.