Hallo
@Perry
Hallo
@Teddybär
Hallo
@Stavanger (Uwe),
dieses Gedicht schrieb ich vor einigen Jahren, als meine Mutter noch lebte. Ich wollte es eigentlich nie wieder irgendwo posten. Als ich aber kürzlich durch Zufall auf einige meiner kleinen „Werke“ gestoßen war, die ich als Kind für meine Mutter schrieb, kamen die Erinnerungen wieder hoch. Warum macht man so etwas? Das ist doch total widersprüchlich. Einerseits war meine Kindheit durch Gewalt meiner Mutter gegen mich geprägt und andererseits schrieb ich liebevolle Zeilen für sie. War es ein Hilferuf: „Hab mich bitte lieb?“ Ein Psychologe hätte vielleicht eine Antwort darauf. Ich kann mich auch noch sehr gut daran erinnern, dass ich mein erstes, selbstverdientes Lehrlingsgeld für meine Mutter ausgab. Ich schenkte ihr einen großen Präsentkorb.
Wahrscheinlich war ich der Sündenbock der Familie, weil ich durch einen Seitensprung meiner Mutter gezeugt und als Kuckuckskind geboren wurde.
Obwohl mein Vater wusste, dass ich nicht seine leibliche Tochter war, wie ich später erfuhr, hatte er mich nie geschlagen.
Oft musste ich die Fehler meines 4 Jahre jüngeren Bruders ausbaden. Ich erinnere mich: Wir 3 Kinder schliefen im Ehebett der Eltern. Ich sah, dass mein Bruder mit einem Kugelschreiber im Bett hantierte. Als meine Mutter die Kugelschreiberflecke auf der Bettwäsche bemerkte, schlug sie mich mit einem Teppichklopfer und schrie dabei: „Sag, dass du es warst, dann höre ich auf.“ Aber ich sagte diesen Satz nicht und ließ die Schläge über mich ergehen. Irgendwann spürte ich keine Schmerzen mehr. Ach ja, da gab es noch so viele schmerzhafte Ereignisse … Einmal brachte mich meine 3 Jahre ältere Schwester zu meiner Oma, weil sie Angst um mich hatte und befürchtete, dass meine Mutter mir noch Schlimmeres antun könnte, weil mein Bruder in einem Streit mit mir die Fensterscheibe zerschlug.
In einer Unterhaltung mit meiner Schwester, als wir schon längst erwachsen waren, weinte meine Schwester und bedauerte, dass sie mich nicht vor den Schlägen unserer Mutter beschützen konnte. Aber was konnte sie denn tun? Sie war ja selbst noch ein Kind.
Man hört oft, dass Menschen, die als Kind Gewalt erfuhren, diese Gewalt an ihre eigenen Kinder weitergeben. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich habe meine beiden Töchter nie geschlagen. Ich weiß doch aus eigener Erfahrung, wie schmerzhaft es sich körperlich und seelisch anfühlt.
Ich habe lange gebraucht, mich als liebenswerten Menschen anzuerkennen, was ich nicht zuletzt meinem Mann zu verdanken habe, der mir heute immer noch sagt, dass ich das Liebste auf der Welt für ihn bin.
Das angehängte Bild zeigt doch, dass ich schon als Baby mit der linken, zu Faust geballter Hand, zu kämpfen bereit war. 😀
@Perry,
vielen Dank für Deinen Vorschlag. Schneiderte würde von der Anzahl der Silben auch gut passen. Wahrscheinlich liege ich in meiner Annahme, basteln mit tüfteln gleichzusetzen, völlig verkehrt. Aber irgendwie möchte ich an meiner Bastelei festhalten. Wenn ich etwas schneidere, dann weiß ich, was am Ende dabei herauskommen soll. Basteln hat m.E. einen größeren Bedeutungsumfang. In meinem Gedicht will ich damit zum Ausdruck bringen, dass ich jahrelang daran gearbeitet habe, mich so, wie ich bin, zu lieben und als selbstbewusster Mensch durchs Leben zu gehen.
@Teddybär,
ich befürchte, dass Du Ähnliches in Deiner Kindheit erlebtest. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass man als Elternteil seinem Kind körperliche und seelische Schmerzen zufügt. Die körperlichen Schmerzen vergehen, die seelischen Schmerzen bleiben oft ein Leben lang. Du hast recht, vergeben kann man aber nicht vergessen.
@Stavanger (Uwe),
als ich mein Gedicht vor einigen Jahren in einem anderen Forum vorstellte, erhielt ich auch einen Änderungsvorschlag, aber keinen, der sich auf Mutter besser reimte. 😄 Wahrscheinlich gibt es wirklich kein anderes Reimwort. In meinem Ursprungsgedicht schrieb ich:
Du bist und bleibst für immer meine Mutter
und Blut ist dicker, alles ist in Butter.
Der Änderungsvorschlag war die zerlass`ne Butter.
Auf alle Fälle gern gelesen:
Das freut mich sehr. Vielen Dank.
Liebe Grüße und vielen Dank auch für die Likes von
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