Cornelius
Autor
Ein dumpfer Druck im Hirngehäuse
hat mich, infam und unerlaubt,
verknüpft mit lautem Ohrgesäuse
des lang ersehnten Schlafs beraubt.
Ich griff sogleich zur weißen Schachtel
und brach mit routinierter Hand
von einer Pille sieben Achtel,
schon war das Schmerzgefühl gebannt.
Darauf begann mein Hals zu jucken,
dort wo man sich nicht kratzen kann.
Gleich half es, grünen Saft zu schlucken,
der lindernd in die Kehle rann.
Ein Zucken um die Augenlider
ergriff den Oberlippenwulst
und fuhr mir in die Fingerglieder,
als wären sie von Strom durchpulst.
Dies kleine Übel schnell zu stillen,
lag auch ein Mittelchen bereit:
Zwei kobaltblaue Lutschpastillen.
Ich nahm sie, fühlte mich befreit.
Gehämmer in den Wangenknochen
war hiervon nun der Randeffekt.
Es kam zu mir ins Bett gekrochen
und hat mich wieder aufgeweckt.
Ein Salböl mit dem Harz der Birke,
das legte ich behutsam auf.
Dass es mit Andrem wechselwirke -
ich nahm es billigend in Kauf.
Ein Kribbeln auf dem Kopf, ganz leise.
Die Haare wurden weiß wie Schnee
und rieselten gleich büschelweise
wie Weihnachtszauber ins Bidet.
Das Brennen auf der Stirn zu kühlen,
ergriff ich Pfefferminz-Tinktur,
begann mich wieder wohl zu fühlen,
jedoch auf Augenblicke nur.
Es folgte Ziehen im Gekröse,
erst stechend, später eher stumpf.
Auf dass auch dieser Krampf sich löse,
blieb noch ein allerletzter Trumpf:
Zwei Löffel bernsteingelbe Tropfen,
vermischt mit reinem Gänsewein.
Mein Herz begann wie wild zu klopfen,
dann stellte es sein Schlagen ein.
(Bin am Überlegen, ob die Strophen 6 bis 9 entbehrlich wären. Prinzipiell gilt ja, dass ein Gedicht nicht dann fertig ist, wenn man nichts mehr hinzuzufügen kann, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann.
Im vorliegenden Fall bin ich aber nicht sicher, ob eine längere Aufzählung die Wirkung steigert oder eher schwächt. Eure Meinungen hierzu wären mir sehr willkommen. Auch zu der Frage, ob vielleicht das ganze Gedicht entbehrlich ist.
Gerne auch Gedanken zum Inhalt und einzelnen Formulierungen!
Gruß
Cornelius
hat mich, infam und unerlaubt,
verknüpft mit lautem Ohrgesäuse
des lang ersehnten Schlafs beraubt.
Ich griff sogleich zur weißen Schachtel
und brach mit routinierter Hand
von einer Pille sieben Achtel,
schon war das Schmerzgefühl gebannt.
Darauf begann mein Hals zu jucken,
dort wo man sich nicht kratzen kann.
Gleich half es, grünen Saft zu schlucken,
der lindernd in die Kehle rann.
Ein Zucken um die Augenlider
ergriff den Oberlippenwulst
und fuhr mir in die Fingerglieder,
als wären sie von Strom durchpulst.
Dies kleine Übel schnell zu stillen,
lag auch ein Mittelchen bereit:
Zwei kobaltblaue Lutschpastillen.
Ich nahm sie, fühlte mich befreit.
Gehämmer in den Wangenknochen
war hiervon nun der Randeffekt.
Es kam zu mir ins Bett gekrochen
und hat mich wieder aufgeweckt.
Ein Salböl mit dem Harz der Birke,
das legte ich behutsam auf.
Dass es mit Andrem wechselwirke -
ich nahm es billigend in Kauf.
Ein Kribbeln auf dem Kopf, ganz leise.
Die Haare wurden weiß wie Schnee
und rieselten gleich büschelweise
wie Weihnachtszauber ins Bidet.
Das Brennen auf der Stirn zu kühlen,
ergriff ich Pfefferminz-Tinktur,
begann mich wieder wohl zu fühlen,
jedoch auf Augenblicke nur.
Es folgte Ziehen im Gekröse,
erst stechend, später eher stumpf.
Auf dass auch dieser Krampf sich löse,
blieb noch ein allerletzter Trumpf:
Zwei Löffel bernsteingelbe Tropfen,
vermischt mit reinem Gänsewein.
Mein Herz begann wie wild zu klopfen,
dann stellte es sein Schlagen ein.
(Bin am Überlegen, ob die Strophen 6 bis 9 entbehrlich wären. Prinzipiell gilt ja, dass ein Gedicht nicht dann fertig ist, wenn man nichts mehr hinzuzufügen kann, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann.
Im vorliegenden Fall bin ich aber nicht sicher, ob eine längere Aufzählung die Wirkung steigert oder eher schwächt. Eure Meinungen hierzu wären mir sehr willkommen. Auch zu der Frage, ob vielleicht das ganze Gedicht entbehrlich ist.
Gerne auch Gedanken zum Inhalt und einzelnen Formulierungen!
Gruß
Cornelius