Cornelius
Autor
Vom Schlachtfeld reiten sieggekrönt,
von Famas Liedern hell umtönt,
Macbeth und Banquo auf die Heide.
Zum Abendessen möchten beide
in heimatlichen Mauern weilen,
weshalb sie im Galopp sich eilen.
Ihr Siegeslauf wird aufgehalten
von drei gebuckelten Gestalten,
die wirren Haare schwarz wie Ruß:
"Dem Than von Cawdor unsern Gruß!
Die Götter geben dir zum Lohne,
Macbeth, der Schotten Königskrone.
Doch Banquo, dich erkoren sie
zum Vater einer Dynastie."
Macbeth wird beim Nach-Haus-Gelangen
von seiner Gattin hold empfangen.
Im Herzen seiner Lady wohnen
schon insgeheime Ambitionen,
die diese Frau nicht zögern lassen,
das Glück sogleich beim Schopf zu fassen.
Geführt von seines Schicksals Fluch
kommt König Duncan auf Besuch
des Nachmittags um Fünf zum Tee
und legt sich dann aufs Kanapee.
Von diesem steht er nicht mehr auf.
Ihm hat ins Herz bis hin zum Knauf
Macbeth das blanke Schwert versenkt,
vom Willen seiner Frau gelenkt.
Dann bringt, gemäß dem Lauf der Dinge,
die einmal schon erprobte Klinge
auch Banquos treues Blut zum Fließen,
bevor ihm Könige entsprießen.
Beim Festbankett im Krönungssaal
erscheint dem Mörder, bleich und fahl,
des Freundes Geist mit rotem Latz
und wehrt ihm seinen Ehrenplatz.
Das darf Macbeth nun nicht genieren.
Er muss mit harter Hand regieren.
In Schott- wie auch in Engelland
regt Argwohn sich und Widerstand.
Auf neuerlichem Heideritt
erscheinen ihm, erneut zu dritt,
die hochbetagten weisen Frauen.
"Macbeth, du darfst dem Spruch vertrauen:
"Dem Wald von Birnam muss es glücken,
bewaffnet zu dir vorzurücken.
Zum Mörder ist dir auserkoren
ein Mann, von keinem Weib geboren.
Macduff wird dich gen Orkus flexen."
So raunen rätselvoll die Hexen.
Macbeth vernimmt gefasst die Kunde.
Zu Hause irrt zur Geisterstunde
die Lady, die im Schlafe wandelt.
Sie wähnt sich selbst mit Blut verschandelt
und wankt, ihr Antlitz angstverzerrt,
auf weichen Knien zum Allibert.
Dort lagern Laugen und Tinkturen
zur Tilgung unerwünschter Spuren,
doch wie sie rubbelt, schrubbt und reibt -
der Fleck an ihrer Hand verbleibt.
Man meldet bald darauf dem Than:
"Dein Eheweib verschied im Wahn."
Der harrt nun einsam in der Burg
als seines Sturzes Dramaturg.
Was hört er auf der Heide rappeln?
Dort wandeln schlanke Zitterpappeln
und rindenstreifig weiße Birken,
die, seltsam, fast wie Menschen wirken.
Und Menschen sind sie ja fürwahr,
von Nahem sieht das Auge klar.
Sie steckten Zweige jener Pflanzen
an ihre gut gespitzten Lanzen.
Inmitten dieser so Getarnten
Macduff, vor dem die Hexen warnten!
Der Schlossherr schreitet aus dem Schloss
und stellt sich dem begrünten Tross.
Bestätigt wird durch dies Spektakel
die erste Hälfte vom Orakel.
Macduff, sein Gegner, selbst enthüllt,
dass auch die zweite sich erfüllt,
denn es erblickte jener Held
per Kaiserschnitt das Licht der Welt.
Macbeth wird sterbend offenbar:
Was Hexen sprechen, wird auch wahr.
von Famas Liedern hell umtönt,
Macbeth und Banquo auf die Heide.
Zum Abendessen möchten beide
in heimatlichen Mauern weilen,
weshalb sie im Galopp sich eilen.
Ihr Siegeslauf wird aufgehalten
von drei gebuckelten Gestalten,
die wirren Haare schwarz wie Ruß:
"Dem Than von Cawdor unsern Gruß!
Die Götter geben dir zum Lohne,
Macbeth, der Schotten Königskrone.
Doch Banquo, dich erkoren sie
zum Vater einer Dynastie."
Macbeth wird beim Nach-Haus-Gelangen
von seiner Gattin hold empfangen.
Im Herzen seiner Lady wohnen
schon insgeheime Ambitionen,
die diese Frau nicht zögern lassen,
das Glück sogleich beim Schopf zu fassen.
Geführt von seines Schicksals Fluch
kommt König Duncan auf Besuch
des Nachmittags um Fünf zum Tee
und legt sich dann aufs Kanapee.
Von diesem steht er nicht mehr auf.
Ihm hat ins Herz bis hin zum Knauf
Macbeth das blanke Schwert versenkt,
vom Willen seiner Frau gelenkt.
Dann bringt, gemäß dem Lauf der Dinge,
die einmal schon erprobte Klinge
auch Banquos treues Blut zum Fließen,
bevor ihm Könige entsprießen.
Beim Festbankett im Krönungssaal
erscheint dem Mörder, bleich und fahl,
des Freundes Geist mit rotem Latz
und wehrt ihm seinen Ehrenplatz.
Das darf Macbeth nun nicht genieren.
Er muss mit harter Hand regieren.
In Schott- wie auch in Engelland
regt Argwohn sich und Widerstand.
Auf neuerlichem Heideritt
erscheinen ihm, erneut zu dritt,
die hochbetagten weisen Frauen.
"Macbeth, du darfst dem Spruch vertrauen:
"Dem Wald von Birnam muss es glücken,
bewaffnet zu dir vorzurücken.
Zum Mörder ist dir auserkoren
ein Mann, von keinem Weib geboren.
Macduff wird dich gen Orkus flexen."
So raunen rätselvoll die Hexen.
Macbeth vernimmt gefasst die Kunde.
Zu Hause irrt zur Geisterstunde
die Lady, die im Schlafe wandelt.
Sie wähnt sich selbst mit Blut verschandelt
und wankt, ihr Antlitz angstverzerrt,
auf weichen Knien zum Allibert.
Dort lagern Laugen und Tinkturen
zur Tilgung unerwünschter Spuren,
doch wie sie rubbelt, schrubbt und reibt -
der Fleck an ihrer Hand verbleibt.
Man meldet bald darauf dem Than:
"Dein Eheweib verschied im Wahn."
Der harrt nun einsam in der Burg
als seines Sturzes Dramaturg.
Was hört er auf der Heide rappeln?
Dort wandeln schlanke Zitterpappeln
und rindenstreifig weiße Birken,
die, seltsam, fast wie Menschen wirken.
Und Menschen sind sie ja fürwahr,
von Nahem sieht das Auge klar.
Sie steckten Zweige jener Pflanzen
an ihre gut gespitzten Lanzen.
Inmitten dieser so Getarnten
Macduff, vor dem die Hexen warnten!
Der Schlossherr schreitet aus dem Schloss
und stellt sich dem begrünten Tross.
Bestätigt wird durch dies Spektakel
die erste Hälfte vom Orakel.
Macduff, sein Gegner, selbst enthüllt,
dass auch die zweite sich erfüllt,
denn es erblickte jener Held
per Kaiserschnitt das Licht der Welt.
Macbeth wird sterbend offenbar:
Was Hexen sprechen, wird auch wahr.