Sonja Pistracher
Autorin
- Schwäche versus Stärke
die voll Stärke in sich ruht
und keine Gegenwehr verträgt,
wenn sie erblühend sich bewegt.
Stärke schenkt dem Gegenüber,
der sie erkennt mein Lieber
eine Überlegenheit, den Sieg,
kaum einer, der dann schwieg.
Mit einem Grinsen hinzutreten,
um die steten Tiefen zu verraten
lässt erraten, welch Charakter
gleich einem Gaukler sich entblößt.
Nur die Kraft der Stärke hat die Größe
und gibt sich nicht die Blöße
dass Hilflosigkeit, die dies begründet,
keinen Weg aus ihrer Hölle findet.
Denn schwach zu sein ist auch Mut,
der keinem wirklich etwas tut,
wenn kraftlos wir erkennen,
dass wir uns ziellos darin verrennen.
Ist es Heldentum, sich nicht zu zieren
und den andern als Verlierer vorzuführen,
seine Mankos aufzudecken,
um guten Eindruck zu erwecken?
Doch generiert die Schwäche eine Kraft,
die Vorteil für den andern schafft,
der stark und sicher danach giert,
und darin gebündelt seine Allmacht spürt.
Wer Schwäche allerdings kreiiert,
die sich als Dummheit deklariert
dann ist sie wohl zum Schrei´n,
und nicht leicht, ihr zu verzeih´n.