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Standpunkt, sitzend

  • Berthold
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Berthold

Autor
An den Tagen tief und sinnig
Bis hinab zum Bodensatz
Schnauf ich schwer entkork bedenklich
Chateauneuf du pape zwo
Hin und her schieb ich den Roten
 
Fahre Kreise auf dem Tisch
Calvados glüht bernsteinfarben
Vor der Sonne. Welch ein Licht
Und ich schieb den leeren Stamper
Brüderlich zu Papa zwo
 
Spekuliere voll der Einkehr:
Stillgestanden! hält er Wacht
Wolkenschiff und gute Seele
Wartet willig, steht allein
Um der Leere einzuheizen
 
Hallo Berthold,
ein teurer Rotwein, der hier das LI in den Stuhl zu drücken scheint.
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Mit dem anghängten "zwo" kann ich zwar nichts anfangen, dafür bin ich bei einem Stamperl Calvados gern bereit, der Leere einzuheizen.
LG
Perry
 
Hallo Berthold,
 
wie ich deinem Gedicht entnehme, hast du diesen Roten leider allein trinken müssen.
Ich wünsche dir das nächste mal ein nettes Gegenüber "sitzend".
 
Gerne gelesen.
 
Lieben Gruß
aw/Mathi
 
Hallo Perry, hallo alterwein,
 
es freut mich, dass ihr das LI in seiner gemütlichen Wohnküche
(Resopaltisch mit vier blau bespannten Plastikstühlen) besucht habt.
 
'Zwo' ist die unmissverständlichere Version von 'zwei': Das LI ist also
gerade dabei Wein Numero zwei zu öffnen.
 
Die Preise des Weins habe ich gar nicht gegoogelt. Mir hat sein
bedeutungsschwer klingender Name gefallen und ich habe
zugegriffen ...
 
alterwein, nun sind wir ja zu dritt und können so in netter Gesellschaft
geistige Getränke zu uns nehmen und obendrein ein Schwätzchen halten.
- Herz was willst du mehr.
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Danke fürs Vorbeischauen und
 
LG euch beiden
Berthold
 
Hallo Berthold,
 
deinen Standpunkt sitzend, würd ich auch gern vertreten
doch mein Leberlein hätt was dagegen – so begnügte
ich mich mit dem schmunzelnden Lesen und lass dich
deinen Standpunkt sitzend oder mal stehend vertreten.
 
LG Sternwanderer
 
Hallo Sternwanderer,
 
danke für deinen Besuch in der gemütlichen Wohnküche.
Deinen launischen Vierzeiler habe ich meinerseits mit
Schmunzeln gelesen.
Vielleicht sollte ich mal über ein leberfreundliches
Buttermilch-Vollkornbrot-Tomatensaft-Gedicht nachdenken ...
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LG
Berthold
 
Hallo Berthold!
Klingt gemütlich, ich geselle mich dazu, wenn's erlaubt ist, und betrachte mir das sonnigliche Farbspiel im Weinglas.
 
Mit Strophe drei komme ich nicht ganz klar, dazu müsste man sicher die Gedankengänge des Verfassers kennen.
 
Wolkenschiff und gute Seele?

Vielleicht kannst du mir ja ein wenig Nachhilfe geben.
 
Liebe Grüße
Wilde Rose

 
Hallo Wilde Rose,
 
na, jetzt ist ja richtig Leben in des LIs gemütlicher Wohnküche. Schön dass du vorbeischaust.
 
Strophe drei beinhaltet, hm, Reflexionen über einen leeren Stamper. Oder aber: Verbrüderungsszene zwischen LI und Stamper, ... so in der Art.
 
Wolkenschiff und gute Seele.
Das Wolkenschiff steigt erst ab der zweiten Flasche Wein auf, steht dann als Vehikel für LIs Gedanken, Träume, Wünsche etc.
Die 'gute Seele' wäre in diesem Fall der Stamper, der zum 'Freund' erkoren wurde.
 
Wilde Rose, ich danke für deinen Kommentar.
LG
Berthold
 
Ah, alles klar Berthold, ein entrücktes Bewusstsein sozusagen. Da mache ich mit, gibt's vielleicht noch eine Flasche? Das stelle ich mir gerade traumhaft vor in dieser gemütlichen Wohnküche.
aint:
Liebe Abendgrüße
Wilde Rose
 
Ich habe erstmal ein bisschen abgewartet, weil ich mir keinen richtigen Reim darauf machen konnte.
Das es um Weinsorten geht habe ich mir ergoogelt, aber der Rest mutete fast ein bisschen "Dichtelesque" an, denn mit Strophe 3 ging es mir auch so.
Spannend, aber für mich unergründlich. Mit der Erklärung funktioniert es dann aber
Solche geselligen Runden mag ich ja, auch wenn ich beim Alkohol leider schnell passen muss. Leider habe in dieser Beziehung den asiatischen Teil vererbt bekommen, der mit Alkohol überhaupt nicht umgehen kann.
So startet das Wolkenschiff bei mir schon nach einem Glas. Zumindest sind diese Flüge sehr günstig, wenn man vorhat mich abzufüllen.
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Hallo Sushan,
 
danke für deinen freundlichen Kommentar. Für mich ist es spannend zu
erfahren, wie ein Gedicht auf Leser wirkt.
 
Das LI sitzt irgendwo und besäuft sich, allein. So wie es in der
Realität wohl Tausende täglich tun: ein düsteres und trauriges Bild. In
diesem Gedicht nun, habe ich versucht, solch ein Besäufnis
nachzuzeichnen, inclusive den Monologen mit Küchenwand, Kanarienvogel
oder sonst etwas. Da wird auch gern 'philosophiert', so manches schön
geredet etc. Und weil diese Philosophie, dieser Standpunkt m.E. auf sehr
wackeligen Beinen steht, habe ich ihn auf einen Stuhl gesetzt ...
Die 'verbogene' Sprache sollte schlicht die 'verbogene' Denkweise, den
Rausch widerspiegeln.
 
Sushan, ich sage Danke für den Besuch.
 
LG
Berthold
 
  • Berthold
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