Stilles Erwachen
Zarter Nebel hütet Morgenstille,
wischt Konturen
in ein zauberhaftes Ungefähr.
Spuren in der tauvernässten Wiese
weisen hin zur Quelle. Wer nächtens
dort getrunken, wird Geheimnis bleiben.
Zaghafte Töne einer Amsel, wie
Bruchstücke einer Melodie, als erste
Kontaktsignale in die Dämmerung.
Frühes Licht färbt heller jene Stelle
im Nebelhimmel ein, wo bald
ein Sonnenstrahl den Vorhang
der Verhüllung wird beiseite schieben.
Immer mehr tritt Gewohntes
aus ungewollter Anonymität heraus,
besinnt sich auf bekannte Formen
wie Häuser, Straßen und Geläufiges.
Auf dem Rasen blinzeln Krokusse
verschlafen ins Sonnenlicht,
wenden ihr Blütengesicht erfrischend
sinkenden Nebeltröpfchen entgegen.
Nach und nach setzt das Frühlingsorchester ein:
jubelt, zwitschert, singt in hohen Tönen, feiert
die schönste Jahreszeit mit Musik und Tanz.
Menschenglücke, neue Leben blühen auf.
(„Carolus“ in „poeten.de“ 25.03.2025)
Zarter Nebel hütet Morgenstille,
wischt Konturen
in ein zauberhaftes Ungefähr.
Spuren in der tauvernässten Wiese
weisen hin zur Quelle. Wer nächtens
dort getrunken, wird Geheimnis bleiben.
Zaghafte Töne einer Amsel, wie
Bruchstücke einer Melodie, als erste
Kontaktsignale in die Dämmerung.
Frühes Licht färbt heller jene Stelle
im Nebelhimmel ein, wo bald
ein Sonnenstrahl den Vorhang
der Verhüllung wird beiseite schieben.
Immer mehr tritt Gewohntes
aus ungewollter Anonymität heraus,
besinnt sich auf bekannte Formen
wie Häuser, Straßen und Geläufiges.
Auf dem Rasen blinzeln Krokusse
verschlafen ins Sonnenlicht,
wenden ihr Blütengesicht erfrischend
sinkenden Nebeltröpfchen entgegen.
Nach und nach setzt das Frühlingsorchester ein:
jubelt, zwitschert, singt in hohen Tönen, feiert
die schönste Jahreszeit mit Musik und Tanz.
Menschenglücke, neue Leben blühen auf.
(„Carolus“ in „poeten.de“ 25.03.2025)