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Theresia Hedwig

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Ich träumte von dir

Wie du im Garten umherliefst


Mich selbst fragte ich:


"
Wie lang war's wohl her

Dass du spazieren gingst?
"
 

Viel zu lang


Ein Gefangener deines eigenen Körpers

 

Ich träumte von dir


Wie du dort wunderschöne Blumen pflücktest


Ich fragte mich:


"
Wie lang war's wohl her

Dass du der Natur so nahe warst?
"
 

Viel zu lang


Nur die Orchidee auf deinem Fenstersims

 

Ich träumte von dir


Wie jemand stützend mit dir lief


Bevor du allein umhersprangst


Mich selbst fragte ich:


"
Wie lang war's wohl her

Dass ich dich so unbeschwert sah?
"
 

Viel zu lang


Ich kann mich nicht erinnern

 

Du sahst so anders aus


Trugst ein weißes Kleid


Du sahst so anders aus


Jede deiner Bewegungen


ein Tanz

 

Nun ist es so weit


Deine Flügel wachsen


Doch hab ich bloß dies eine Bild vor Augen


Du lächelst mich an


Auf dem Totenbett liegend


Und mit Ruhe und Selbstverständlichkeit


sagst du zu mir:


"
Das holen wir nach"
 

Ein Blick zu meinem Vater


Tränen füllen seine Augen


Seine Mutter wird sterben


Ich lächle dich an


Und ich meinte es, so wie ich's sagte


"
Ja - das machen wir"
 

Deine Augen strahlen


sehen alt, doch kindlich aus


"
Wir haben ja noch Zeit"

Dein Lächeln ist warm


Und du hast Recht


"
Wir haben Zeit"

Warte auf mich


Bis auch meine Flügel wachsen


Und dann folge ich dir in die Freiheit

 

Dennoch weine ich nun


Tränen verlassen mein Herz


Obwohl ich weiß


Dass es dir nun besser geht


Du bist frei


Bist nun der Engel


Der du auf Erden schon warst


Doch nun kannst du endlich fliegen

 

Hier auf Erden


Vermiss ich dich sehr


Dein Gesicht


Dein warmes , gütiges Lächeln


Deine Stimme


Deine Geschichten


Umarmungen und Küsse

 

Du warst und bist ein Engel


Und nun flieg!


Denn
du hast unendlich viel Zeit


 
 
Diesen Traum träumte ich wirklich, einen Tag bevor sie starb. Das ist nun ca. sechs Wochen her
 
Das noch großartig zu kommentieren würde ihm die Schönheit nehmen.
Herzzerreißend.
 
mfg Torsul
 
danke
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