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  • Teddybär
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Traurige Kindheit

In meiner Seele klafft die Wunde
Noch aus Kindertagen
Und zu nächtlicher Stunde
Albträume mich plagen.

Ein Vater groß und mächtig
Mit zorniger Hand
Ich als Kind recht schmächtig
Freude kaum empfand.

In deinem Schatten war die Kälte
Wenig Sonne, keine Liebe
Eine schützend Hand mir fehlte
Abzuwehren deine Hiebe.

© Teddybär 🐻, 2025-03-30
 
Traurige Kindheit

In meiner Seele klafft die Wunde
Noch aus Kindertagen
Und zu nächtlicher Stunde
Albträume mich plagen.

Ein Vater groß und mächtig
Mit zorniger Hand
Ich als Kind recht schmächtig
Freude kaum empfand.

In deinem Schatten war die Kälte
Wenig Sonne, keine Liebe
Eine schützend Hand mir fehlte
Abzuwehren deine Hiebe.

Hi Ted,
Traurigkeit,
die lange bleibt,
ich hab auch manch'
Tracht bekommen,
Ohrfeigen sind dann
auch schon mal gekommen,
doch nichts von dem
war da umsonst,
ich machte Ärger
sehr gekonnt,
immer wieder
ohne Reue
hielt ich als Kind
der Bosheit die Treue,
drum klag ich meinen
Vater nicht an,
er war am Ende
damals dann,
und selbst mein Opa,
der mich verdrosch
wenn ich zu spät kam,
das war nicht oft,
zweimal hat er mich
dafür verhauen,
dann kam ich pünktlich
und im Vertrauen,
ich habe mir nicht
viel drau's gemacht,
es war an sich
nur der Krach
und das Geschrei
es ging mir nah,
die Weinerei
von der Oma.
Der Opa ist
schon lange tot,
doch denke ich
in einem fort,
ich würd zu gern
mit ihm mal reden,
über eine Zeit die fern,
seine Kindheit eben,
denn die hat er
niemals gehabt,
ja, er war mal ein Kind
das aber gearbeitet hat
und darum ist ihm
lang verzieh'n,
dem der nie lachte
stets Arbeit im Sinn
und weil er letztlich
nun mal so war,
darum bin ich
überhaupt da,...
...er hat die
Familie durchgebracht,
nach'm Krieg
heimlich Viehzeug gemacht,
im Keller, ein Schwein
eine Ziege und Hühner,
hättens die Russen gemerkt
dann wär' er hinüber
gewesen, kurzer Prozess,
so hätt' es kommen
können zuletzt,-
ist es aber
zum Glück nicht,
siehste auch an
sowas denke ich.
Es gab da noch
andere mit Züchtigungspein,
als mein Vater nicht mehr klar kam
gings ab ins Spezialkinderheim,
was ich da erlebte,...
...na schau'n wir mal rein:
In jenem Heim
wo ich mal war,
in Bad Langensalza,
in diesem SKH,
da hatten wir
zur Schlafenszeit,
nen Nachtwächter,
der auch stets bereit, -
und mit uns gerne
Schach mal spielte,
und so mit einem

Auge schielte,.....
.....das andre Auge
war aus Glas,
doch so beim Schach
da konnt´ er was.

Er war ein
wahres Schachgenie,
so was wie den
gab´s vorher nie,
zumindest nicht
in meinem Leben,-
hatt´ ich so was
jemals gesehen...

...denn als er spielte
mit uns Schach,
hat er tatsächlich
eins gemacht:

Sich mit´m Rücken
zu uns gesetzt,
gab Koordinaten
klar und direkt,-
per Ansagen,
also Akustik pur
einer von uns
setzte die Figur,...

...die Schachfigur
für ihn so denn,
der Typ tat jedes
Mal gewinnen.


Die and´re Seite,
die ich seh´,
des Nachtwächter,
der im Schach okay,
an die ich mich
erinner´ ganz klar,
weil die auch
einzigartig war.

Es war seine Liebe
zum Metall,
sarkastisch nenn´
ich es so mal,
die war nun wirklich
echt so extrem,-
das er sie musst
bei uns ausleben,...

...denn er hatte da
nen Eisenstab ,-
der wohl fast nen
halben Meter ergab,
so in der Länge
nun mal eben, -
den tat er stetig
dann mitnehmen,
wenn er auf
Schreckkontrolle kam,
hat er im Ärmel
ihn getragen.

Er zog ihn meist
blitzschnell heraus,
wenn er merkte
jemand raucht,
er schlug hart zu
egal wohin,-
hat meist nur das
Gesicht gemieden,....
...doch´s Nikotin
nicht ausgetrieben.

Hatte er den Stahlstab
Mal nicht parat, -
nahm´ er was es
sonst noch gab,
auch so mit Besen
fest in der Hand, -
im freiwilligen
Sadistenzwang.

Dann war da auch
mal nen Student,
Herr M. genannt,
ganz konsequent,
der war als Praktikant
ab und zu mal da,
noch ehe er selbst
ein Erzieher war.

Es war zum Samstag,
so Abendbrotzeit,
nur zwei Erzieher
weit und breit,...
... ein Erzieher
und eine Erzieherin,
für Jungs Herr M.
für Mädchen ne Frau ohnehin.

Herr M. gab uns
zum Abendbrot,
nun absolutes
Sprechverbot,
jedoch ließ man
es sich nicht nehmen,
dann doch mal
ab und an zu reden.

So Torsten B.
aus Berlin,
redete fröhlich,
informativ dahin.

In seiner Persönlichkeit
sehr zurückgestellt
(die zu dieser Zeit
nicht war von Welt,
denn war er wohl...
...kein Augenschmaus),
rastete Herr M.
dann völlig aus.

Das Reden sah er
klar als Grund, -
(in der Hand
das Schlüsselbund)
zuzuhauen wohl
hart alsdann,
worauf des Torstens
Blut auch rann.

Was dann folgte,
wohl alles aufwiegt
er hat die Fresse
passend vollgekriegt,
Tumult und Aufstand
ging los fürwahr
das Heim war nicht mehr
was es mal war.

Denn alle haben
dann unbeirrt,
erst einmal
heftig randaliert,
bis dann schließlich
der Bereitschaftswagen,
voll mit Polizei
kam angefahren,...
...klar war dann
der Aufstand aus,
doch die Polizeiwut
war uns Applaus.

In der Schule
war dann auch PA,...
...was als Lehrfach
Produktive Arbeit war,
und da gab es
den Herrn E.,
der sah sich
in Erzieherpflicht, -
auch mit Gewalt
wenn man nicht hörte, -
da ihn das selbst
doch wohl sehr störte.

An solch einem
produktivem Tag,-
war´n wir, wie ich
das heut´ so sag,
für Sozialismus
straff eingeplant,
mit Aufgaben
die zum werkeln war´n.

Der Herr E.
war ganz voll Gnatz,
ich stand nicht
an meinem Arbeitsplatz
das werkeln langweilte
mich ganz klar,
drum ich nicht
an der Werkbank war.

So kam Herr E.
mit einem Satz, -
zu mir, da wo zwar
nicht mein Platz,
doch wo ich gut
unterhaltend stand,...
...wohl ne Szene
die er nicht gut fand.

Er packte mich
fest an den Haaren,
als ob diese
und schliff mich
im Beförderungssinn,
schnell rücklings
zu meiner Werkbank hin.

Auf dem Weg
zu meiner Bank,
schliff er mich,
nen kurzen Gang,
von zwei andern
großen Tischen,...

...also ganz mittig
nun so dazwischen,
auch ruckweise
so schön da lang,
da wo ein starkes
Blech auch stand.

Es folgte dann,
durch seinen Schliff,
was nicht gut kam,
da ich mir fies,
am jenem Blech
den Arm aufriss.

Doch nicht nur auf,
es schnitt tief ein,-
mein Knochen konnt´
sich mächtig freu´n,
die Wunde klaffte
mächtig weit,
und unter Blasen kam
dann kurze Zeit,...

...das warme Blut
in einer Welle raus,-
der Anblick war
da echt ein Graus.

Noch einen Erzieher
gab es dann da,
der ganz schön hart
im Austeilen war:

Herr H. hat keinen
von uns in Samt gesteckt,
doch hat er sich wohl
verschafft viel Respekt.

Für´s Rauchen,
laut sein in der Nacht,-
da hat er mit uns
auch Sport gemacht,...
...im Februar,
fast nackt im Schnee,
erotisch(?)
war das nicht:“Nee, nee!!!“

So Häs´chen „Hüpf“
oder Gänsemarsch,
da war´n die Gedanken
schnell im Arsch,
die uns dazu
bewogen haben,-
während seiner Schicht
geraucht zu haben.

Das war nun
meine Heim Geschicht´
Ohrfeigen und Tritte
erwäh´n ich nicht.

Ob nun dafür wer
bestraft mal ward,
weiß ich nicht,
bis zum heutigen Tag.

Ich weiß nur eins,
der Nachtwächter,
den ich im Traum
manchmal noch seh,
der musste geh´n
das war okay,...
...die Polizei fand
es nicht kultiviert,-
das er Metall
so mit sich führt.

Die Heim-Geschichte
hier nun eben,
sind auch Berichte
zum Verstehen,...
...denn das ich groß
auf Rache sinn´,
da pass´ ich,
das ist nicht mein Ding, -
da die meisten sicherlich
schon längst tot sind.

Die Strafen waren
nicht immer richtig,
doch wär´ zu sagen
umsonst wohl nicht,
doch spreche ich
so gut es geht,
für Blödsinn an sich,
der für mich steht.

Und der, den ich
lang hab gehasst,-
der hat´s bestimmt
schon abgepasst,
der ist schon hin,
so wie ich´s seh´,
der einäugige
Nachtwächter,
dessen Schach
war okay!


Dennoch bin ich
nicht gänzlich still,
man kann ja hassen
wie man nur will,
wie´s grade passt,-
doch ob´s was bringt,
bezweifel´ ich fast.


Mein Hass, der ist,
schon längst verjährt,
das „Nicht Aufregen“
hat sich bewährt!

Das Einzige was
einen stets bewegt
ist, das die Erinnerung
immer wieder auflebt,
denn ein Vergessen
ist nicht drin,
es bleibt, solang
man lebt, im Sinn!

LG Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Ralf T.

Wahrlich eine lange Liste an perverser Gewaltausübung. Das mag man als Kind schwer schlucken und bleibt in der Seele hängen. Man versteht es nicht, weil man die Eltern trotzdem liebt!
Lehrer, Erzieher und andere Autoritätspersonen haben damals oft Grenzen überschritten und Gewalt ausgeübt. Das rechtfertigt aber keineswegs ihr Handeln.
Mit meinem Vater habe ich nicht gebrochen, sondern ich war um ein korrektes Verhältnis bemüht. Er war einfach für niemanden wirklich zugänglich in seiner Strenge. Wir waren ihm eher lästig, obwohl er Fürsorglichkeit vortäuschte. Selbst auf dem Totenbett zeigte er uns die kalte Schulter. An wirklich liebe Worte kann ich mich nicht erinnern, dazu war er nicht fähig. Ich hege keinen Groll, habe ihm verziehen aber vergessen werde ich niemals.

Besten Dank lieber Ralf, man kann schon Verständnis für alles haben, aber man muss trotzdem zwischen Täter und Opfer unterscheiden.

LG Teddybär 🐻
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Teddybär,

als ich Deinen Kommentar zu meinem Gedicht „Seelenkleider“ las, dachte ich mir schon, dass Deine Kindheit (bzw. die Kindheit Deines LI´s) leider auch von Gewalt geprägt war. (Man muss ja vorsichtig mit der Formulierung sein. 😉)

Es ist unfassbar, dass Mutter bzw. Vater ihrem Kind so etwas Schlimmes antut. Schlimmer noch als der körperliche Schmerz ist der seelische. Früher saß die Hand von autoritären Personen im Allgemeinen sowieso viel lockerer als heute. Selbst die Lehrer wurden ihren Schülern gegenüber handgreiflich. Heute kaum noch vorstellbar. Ein bisschen Strenge ist m.E. nicht verkehrt. Wenn diese ausbleibt, sieht man ja heute oft das Resultat von antiautoritärer Erziehung. Aber es muss alles im Rahmen bleiben. Weder Körper noch Seele sollte dabei verletzt werden.

Ich finde es gut, dass Du verzeihen konntest. Jedoch vergessen kann man nie. Da bin ich ganz bei Dir.

Liebe Grüße
Moni
 
Hallo liebe @Moni

Du hast vollkommen Recht, es gibt eine gesunde erzieherische Strenge. Man muss den Kindern Grenzen aufzeigen, aber ohne in Gewalt zu enden. Sonst ist der Schaden angerichtet.

Die Zeilen meines Gedichts haben leider diesen dunklen Hintergrund, mein Vater war ein Tyrann, auch Mutter hatte nichts zu lachen. Strafe bei einem Vergehen wäre ja einsichtig, aber Ohrfeigen und Schläge bei Unpünktlichkeit oder beim Zurückreden waren übertrieben. Vater hat es selbst so erfahren und war ein sturer Unteroffizier beim Bundesheer und Waffennarr. Unterschwellig hatte ich immer Angst, er würde uns eines Tages erschießen.

Herzlichen Dank für deinen wichtigen Beitrag, ich habe mich sehr gefreut!

LG Teddybär 🐻
 
Liebe Teddybär
Bei uns war die Gewalt in Schulen nur noch mäßig verbreitet. Doch heute erzählen wir noch wenn wir zusammen sitzen von den schlechten Erfahrungen, weil es trotz gesetztem Alter einen tiefen Schmerz verursacht hat. Ein älterer Mann hat mir mal erzählt, das sie auch immer Schläge erhalten haben. Es waren zwei Gründe. Ein großteil der Kinder war Bauernkinder und die mussten auch morgens immer noch im Stall helfen. Bei eisigen Temperaturen war es natürlich schwierig sich vor der Schule zu waschen. Ein zweiter Grund war natürlich dass sie auch manchmal ein bisschen zu spät kamen. Also Hiebe. Diese Tat des Lehrers hatte ein abruptes Ende. Ein Vater ging in die Schule, nahm den Lehrer am Kragen, zog ihn vor allen Schülern an der Tafel hoch und sagte zu ihm. Wenn er das noch einmal macht dann wird er das nicht überleben. Von diesem Tag an übte der Lehrer keine Gewalt mehr an den Schülern aus. So hat es mir der Mann erzählt.Er war mein langjähriger Busfahrer.
 
Lieber @Rudolf Fritz-Roessle

Deine Schilderungen decken sich haargenau mit meinen Erfahrungen. Sogar der Religionslehrer war tüchtig mit Hieben und Ziehen an Ohren und Haaren.
Heutzutage ist manches unvorstellbar, dafür nimmt die Gewalt unter den Schülern zu.

Herzlichen Dank und liebe Grüße
Teddybär 🐻
 
Hallo Teddybär, hallo @ll,

auch ich bin mit Schlägen & extremen Abwertungen aufgewachsen -
das hast eine Prägung in meinem Charakter hinterlassen,
die einige Wege in meinem Leben unmöglich gemacht hat.

Das ist sehr bitter .
EineR kann in der inneren Verzweiflung sitzenbleiben - oder ein übertriebener Witzbold werden (auch eine Art der Verarbeitung), oder sich tagtäglich versuchen, selber lieb zu haben. Uns das zu geben, was unsere Eltern vermasselt haben. Mir gelingt es mal gut, mal weniger gut und ich bleibe dran, das kleine Kind in mir immer wieder in den Arm zu nehmen und dafür zu lieben, dass es da ist. Es auch nicht abzulehnen, wenn es Mist baut oder das hundertste Mal den gleichen Fehler macht. Ich habe Fotos von mir als Dreijähriger, da sehe ich aus wie eine alte Frau, so unglaublich traurig und hart. Mir geht das Herz auf, wenn ich mir dieses verlassene Kind anschaue.

Ralf, was Du schilderst, ist entsetzlich - was für eine Stärke musst Du innerlich haben, dass Du das überlebt hast.

Auch zu meiner Zeit - ich bin Jahrgang 61 , haben Lehrer noch zugeschlagen - am Schlimmsten waren die Pfarrer, die tw. psychisch krank waren. Oder der Lateinlehrer, der eine Mitschülerin genötigt hat, sich auf die Schulbank zu stellen und dreimal "stultus sum" (ich bin dumm) zu sagen. Anschließend hat er ihr nahegelegt, sich im größten Kaufhaus am Ort einen Strick zu kaufen .... . Er war ein übler Choleriker -- da er gleichzeitig ein extremer Patriot und Witzbold war, kam er im tiefsten Bayern sehr gut an und keiner hat ihm seine üblen Behanldungen nachgetragen.

Ich höre gerade ein Hörbuch, in dem u.a. erzählt wird, dass Schüler vor einigen hundert Jahren in London zur Strafe in einem Käfig unter die Zimmerdecke gehängt worden sind.

Wenn eineR liest, was der menschliche Geist sich an Quälereien für die Mitmenschen ausgedacht hat, könnte man schier verzweifeln.

liebe Grüße

Sternenherz
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Sternenherz

Was du da so schonungslos aufzeigst, war damals tatsächlich Realität. Dein sehr persönlich gehaltener Beitrag lässt das Leid erahnen, welches du erfahren hast. Und anderen erging es ebenso. Ich habe meinen Gefühlen im Gedicht Ausdruck verliehn. Die klaffende Wunde ist bei mir erst mit etwa 45 Jahren aufgebrochen, mit Angststörung und schweren Depressionen. Hatte einige Jahre damit zu kämpfen mit Hilfe von Therapeuten.

Dir mein herzlicher Dank und liebe Grüße,
Teddybär 🐻
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Teddybär,

ja, die Wunden der Kindheit liegen oft jahrelang gut verdeckt unter der Oberfläche.

Ich habe auch eine starke Angststörung - habe das erst vor ca. vier Jahren kapiert,
da ich vorher einen auf "toughe Frau" gemacht habe.

Vermutlich sind die meisten Menschen in unserem Alter psychisch mehr oder weniger angeschlagen -- wir wurden ja entweder von Eltern großgezogen, die im Krieg gewesen sind oder von den Kindern der Kriegseltern.

Es gibt sehr gute Bücher zu dem Thema. "Kriegskinder" von Sabine Bode zB. .
Die gleiche Autorin hat auch das Buch "Kriegsenkel" geschrieben.

Ich habe, obwohl ich so schwere seelische Wunden tragen musste, meinen Eltern verziehen - sie hatten eine fürchterliche Kindheit. Bombenalarm tw. dreimal in der Nacht, eisigkalte Nächte ohne Heizung, nichts zu essen, Lehrer, die prügelten .... .

liebe Grüße
Sternenherz
 
Hallo @Sternenherz

Ich bin zum Glück seit Jahren vollkommen geheilt und innerlich die Ruhe selbst. Jegliche Störung ist wie ein böser Schatten von mir abgefallen. Ich habe auch mit spiritueller Hilfe gearbeitet und viel diesbezüglich gelesen. Mein Vater taucht auch in Träumen nicht mehr auf, obwohl ich es bedauere, zeitlebens keinen Zugang zu ihm gefunden zu haben. Er war meines Erachtens Täter und Opfer zugleich.

Herzlichen Dank und liebe Grüße,
Teddybär 🐻
 
Hallo @Teddybär,
wir Nachkriegskinder hatten es nicht leicht, aber auch die Eltern nicht. Es war die Aufbauphase und Kindererziehung -betreuung hatte keinen besonderen Stellenwert. Es wurde gearbeitet, Haus gebaut, Schmuserunden waren nicht so bekannt. Ich war Einzelkind und musste den Familienstreit alleine aushalten. Wenn wir Kinder draußen gespielt haben, wurde ich ins Haus gerufen, weil ich angeblich zu dominant war. Die Folgen habe ich später gespürt (null Selbstbewußtsein).
Hallo @Ralf T., deine Kindheitserfahrungen sind unsäglich traurig. Ich wünsche dir von Herzen noch viele gute Jahre.
 
Liebe @Alter Wein

Die Jahre nach dem Krieg waren sicher kein Honigschlecken und die Erziehung war zweitrangig. Wo gehobelt wird, da fallen Späne - der wirtschaftliche Aufschwung hatte auch seine Schattenseite. Und die gesunden Ohrfeigen hielten sich in den Köpfen. Heute ist man da sensibler, aber oft wird körperliche Gewalt durch psychische Gewalt ersetzt.

Danke für deinen Besuch und Kommentar.

LG Teddybär 🐻
 
  • Teddybär
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