Hallo Teddybär, hallo @ll,
auch ich bin mit Schlägen & extremen Abwertungen aufgewachsen -
das hast eine Prägung in meinem Charakter hinterlassen,
die einige Wege in meinem Leben unmöglich gemacht hat.
Das ist sehr bitter .
EineR kann in der inneren Verzweiflung sitzenbleiben - oder ein übertriebener Witzbold werden (auch eine Art der Verarbeitung), oder sich tagtäglich versuchen, selber lieb zu haben. Uns das zu geben, was unsere Eltern vermasselt haben. Mir gelingt es mal gut, mal weniger gut und ich bleibe dran, das kleine Kind in mir immer wieder in den Arm zu nehmen und dafür zu lieben, dass es da ist. Es auch nicht abzulehnen, wenn es Mist baut oder das hundertste Mal den gleichen Fehler macht. Ich habe Fotos von mir als Dreijähriger, da sehe ich aus wie eine alte Frau, so unglaublich traurig und hart. Mir geht das Herz auf, wenn ich mir dieses verlassene Kind anschaue.
Ralf, was Du schilderst, ist entsetzlich - was für eine Stärke musst Du innerlich haben, dass Du das überlebt hast.
Auch zu meiner Zeit - ich bin Jahrgang 61 , haben Lehrer noch zugeschlagen - am Schlimmsten waren die Pfarrer, die tw. psychisch krank waren. Oder der Lateinlehrer, der eine Mitschülerin genötigt hat, sich auf die Schulbank zu stellen und dreimal "stultus sum" (ich bin dumm) zu sagen. Anschließend hat er ihr nahegelegt, sich im größten Kaufhaus am Ort einen Strick zu kaufen .... . Er war ein übler Choleriker -- da er gleichzeitig ein extremer Patriot und Witzbold war, kam er im tiefsten Bayern sehr gut an und keiner hat ihm seine üblen Behanldungen nachgetragen.
Ich höre gerade ein Hörbuch, in dem u.a. erzählt wird, dass Schüler vor einigen hundert Jahren in London zur Strafe in einem Käfig unter die Zimmerdecke gehängt worden sind.
Wenn eineR liest, was der menschliche Geist sich an Quälereien für die Mitmenschen ausgedacht hat, könnte man schier verzweifeln.
liebe Grüße
Sternenherz