Der Zerbes gießt mir ein vom ungesüßten Mocca am frühen Morgen und auf dem Boden des Ibris ist eingeschlagen die Zahl zwei und ich bin alleine aber er soll mir nur eine Tasse einschenken und sich selber eine, denn ich mag es, wenn er beim Brotschneiden innehält, hinausblickt und trinkt, so als warte er auf eine Antwort aus der Stille.
Das Haus mit dem Hirschgeweih ist still wie alles hier. Still wie ich. Still wie die rauschenden Bäume, nur einen Fuß weit entfernt, wo die großen, alten Wälder beginnen. Still wie die Wasseroberfläche der großen Kokel, auf die die ersten Sonnenstrahlen fallen. Still, wie der Beginn. Still, wie meine Stadtwünsche, die so schnell eingeschlafen sind; hypnotisiert im Rhythmus des wiegenden Laubes.
Der Zerbes reicht die Emailleschüssel und ich wasche behutsam meine Füße ab von Stadtstaub und Stadtleid, bevor ich in die schweren Stiefel steige, die hier einfach stehen und nichts tun und nicht einmal auf mich warten, wenn der Zerbes sie Jahr für Jahr wieder anfasst, als fasse er sie zum allerersten Male an. Die kalte Herbstluft zieht durch den Raum. Das Feuer im Kachelofen spielt mit den orangefarbenen Sonnenstrahlen. Ich muss meine frisch gewaschenen Füße für das, was ich vorhabe, in schweren, alten Lederstiefeln spüren. Ich nehme die Stiefel hoch und begutachte sie. Ihre Narben, ihre Moränen, ihre Risse und unverheilten Wunden. Der Zerbes bringt ein kaltes Glas mit Gletschwerwasser und ich trinke langsam und mit dem kleinen Rest wasche ich mir die Augen, bis sie ganz klar sind; klar wie das Wasser auf der spiegelnden Stille der großen Kokel. Ich trete hinaus in den Morgen und mit dem ersten Windhauch, der mich streift, erfüllt mich das Pneuma des Waldes und etwas in mir seufzt, weil es sich erinnert. Ich bin es nicht. Ich bin es doch. Ich bin es auch.
Am Rand der Stadt, bei den "drei Schwestern" finde ich meinen Stecken, den ich Jahr für Jahr hier einfach anlehne und ich warte auf ihn, wo immer ich gerade bin, als habe ich nichts besseres zu tun, als eines Tages wieder zu ihm zurückzukehren. Und mit nackten Füßen, in schweren Wanderstiefeln voller Narben, betrete ich wieder die Karpaten.
Ich gehe hindurch zwischen den großen Ameisenhügeln und entlang der moosigen Gräser und Farne zwischen den Bäumen des Urwalds und das Knacken von altem Holz und das mühsamer werdende Atmen und das Flüchten einer nahen Rotte durchschneiden die Stille des Waldes. So stellt sich mein Ich das erste Erwachen der Vernunft vor: Das Hinzutreten von etwas, das die Stille teilt und er-kennt, er-innert. Erkenntnis, Erinnerung. Mit unseren Händen und Füßen voran be-greifen wir Welt.
Manchmal öffnet sich der Wald wie diese moosbewachsene Lichtung bei den Eichen. Hier nun streife ich die schweren Stiefel ab, krempele die Hose sehr weit hoch und betrete mit nackten Füßen den Moosteppich und schließe die Augen, atme aus. Vorsichtig taste ich mich vorwärts, den Boden unter meinen Füßen erspürend. Und mit jedem Schritt erspüren meine Füße die Textur des Bodens, die Tiefe der Wurzeln, die Weite der unterirdischen Geflechte und wie von selbst finden meine Füße die Unebenheiten im Meer aus gleichförmigem und doch niemals gleichem Moos und mit geschlossenen Augen knie ich nieder und rieche durch das Farn und das Gras den Trüffel und grabe ihn nur mit meiner Nase und den nackten Händen vorsichtig, ganz vorsichtig aus seinem symbiotischen Traum mit dem Baum.
Das Haus mit dem Hirschgeweih ist still wie alles hier. Still wie ich. Still wie die rauschenden Bäume, nur einen Fuß weit entfernt, wo die großen, alten Wälder beginnen. Still wie die Wasseroberfläche der großen Kokel, auf die die ersten Sonnenstrahlen fallen. Still, wie der Beginn. Still, wie meine Stadtwünsche, die so schnell eingeschlafen sind; hypnotisiert im Rhythmus des wiegenden Laubes.
Der Zerbes reicht die Emailleschüssel und ich wasche behutsam meine Füße ab von Stadtstaub und Stadtleid, bevor ich in die schweren Stiefel steige, die hier einfach stehen und nichts tun und nicht einmal auf mich warten, wenn der Zerbes sie Jahr für Jahr wieder anfasst, als fasse er sie zum allerersten Male an. Die kalte Herbstluft zieht durch den Raum. Das Feuer im Kachelofen spielt mit den orangefarbenen Sonnenstrahlen. Ich muss meine frisch gewaschenen Füße für das, was ich vorhabe, in schweren, alten Lederstiefeln spüren. Ich nehme die Stiefel hoch und begutachte sie. Ihre Narben, ihre Moränen, ihre Risse und unverheilten Wunden. Der Zerbes bringt ein kaltes Glas mit Gletschwerwasser und ich trinke langsam und mit dem kleinen Rest wasche ich mir die Augen, bis sie ganz klar sind; klar wie das Wasser auf der spiegelnden Stille der großen Kokel. Ich trete hinaus in den Morgen und mit dem ersten Windhauch, der mich streift, erfüllt mich das Pneuma des Waldes und etwas in mir seufzt, weil es sich erinnert. Ich bin es nicht. Ich bin es doch. Ich bin es auch.
Am Rand der Stadt, bei den "drei Schwestern" finde ich meinen Stecken, den ich Jahr für Jahr hier einfach anlehne und ich warte auf ihn, wo immer ich gerade bin, als habe ich nichts besseres zu tun, als eines Tages wieder zu ihm zurückzukehren. Und mit nackten Füßen, in schweren Wanderstiefeln voller Narben, betrete ich wieder die Karpaten.
Ich gehe hindurch zwischen den großen Ameisenhügeln und entlang der moosigen Gräser und Farne zwischen den Bäumen des Urwalds und das Knacken von altem Holz und das mühsamer werdende Atmen und das Flüchten einer nahen Rotte durchschneiden die Stille des Waldes. So stellt sich mein Ich das erste Erwachen der Vernunft vor: Das Hinzutreten von etwas, das die Stille teilt und er-kennt, er-innert. Erkenntnis, Erinnerung. Mit unseren Händen und Füßen voran be-greifen wir Welt.
Manchmal öffnet sich der Wald wie diese moosbewachsene Lichtung bei den Eichen. Hier nun streife ich die schweren Stiefel ab, krempele die Hose sehr weit hoch und betrete mit nackten Füßen den Moosteppich und schließe die Augen, atme aus. Vorsichtig taste ich mich vorwärts, den Boden unter meinen Füßen erspürend. Und mit jedem Schritt erspüren meine Füße die Textur des Bodens, die Tiefe der Wurzeln, die Weite der unterirdischen Geflechte und wie von selbst finden meine Füße die Unebenheiten im Meer aus gleichförmigem und doch niemals gleichem Moos und mit geschlossenen Augen knie ich nieder und rieche durch das Farn und das Gras den Trüffel und grabe ihn nur mit meiner Nase und den nackten Händen vorsichtig, ganz vorsichtig aus seinem symbiotischen Traum mit dem Baum.