Hallo, Miserabelle,
in meinem persönlichen Fall gab es in deiner Ursprungsversion vor allem eine Stelle, mit der ich, wie soll ich sagen, ein kleines 'Verständnisproblem' hatte. Und genau diese Problemstelle hast du behoben. Eben. :wink: Und in Verbindung mit dem versehentlichen 'das' statt 'dass' kam ich nicht dahinter, was damit gemeint sein soll. Mein Gehirn wollte 'Eben das' eben ganz anders verstehen als es von dir gemeint war. *Schmunzel*
Kaum dass es jemand benennt, das empfindlichste Nichts und ihm nachdenkt
Unabhängig davon, worauf sich 'empfindlichste' bezieht, sagt mir diese Version persönlich auch mehr zu.
Nur auf eines möchte ich dich hinweisen. Der Begriff 'empfindlichste' impliziert, dass es 'mehrere Nichts gibt', im Sinne von: 'Eines davon, das erwähnte, ist das empfindlichste von allen Nichtsen'. Deshalb möchte ich 'empfindliche' vorschlagen. (Zwar wäre
theoretisch als eine Art Steigerung 'das so empfindliche' möglich, aber
praktisch ja leider nicht - es ergäben sich dadurch 7 Hebungen.)
Inhaltlich mag ich es, dass das Nichts empfindlich ist. Denn - das ist es ja auch. Auf der reinen Gedankenebene jedenfalls ist das Nichts nicht 'greifbar', die Gedanken enden in einer Sackgasse, wenn man darüber nachdenkt. Daher mag ich den Hinweis, den der Begriff 'empfindlich' gibt, indem er auf die 'Empfindungsebene' führt.
Was 'nachsinnt' vs. 'nachdenkt' anbetrifft, sehe ich persönlich keine Unterschied im ästhetischen Sinne. Es kommt darauf an, was du damit aussagen möchtest. Synonym bedeutet ja ähnlich und nicht gleich. Nachsinnen bezieht sich mehr auf Sinneseindrücke und das Reflektieren von diesen. Wogegen Nachdenken auf einer, wie ich finde, 'anderen geistigen Ebene' liegt.
lebt es als etwas, das ist, seiend ist es und nichts stirbt.
Ich finde den Hexameter jetzt gut verständlich. Das ist der Pentameter im Prinzip auch. Nur die
Aussage des Inhalts ist nun mal mehr als problematisch, finde ich. Im Sinne von: Wenn das Nichts nicht ist, kann es auch nicht zu etwas werden. Das ist also sozusagen 'von vorneherein ausgeschlossen', das 'geht nicht'. Was aber möglich ist:
Aus dem Nichts kann etwas entstehen. (Gut, das ist ein bisschen schwierig - dafür braucht es das 'physikalische Nichts', das eben nicht nichts ist, nicht wirklich. Es ist nur 'maximal wenig', also 'fast, beinahe, ums Haar' nichts.) Und genau diese 'Gedankenproblematik' entsteht, wenn man versucht, über das Nichts nachzudenken. Man landet (und nicht-endet, gewissermaßen) unweigerlich an einem gedanklichen 'Punkt', an dem die Katze endlos im Kreis rennt und sich dabei selbst in den Schwanz beisst ...
Für mich selbst kam ich daher natürlich auch auf keine Lösung, obwohl ich mich oft damit beschäftigt habe. Was ich mir dazu 'ausdachte': Das Nichts ist nicht, da es sich selbst negiert'. Das ist aber auch etwas, das lediglich 'nahekommt', aber trotzdem keine echte Lösung bietet - weil es, das glaube ich, keine gibt. Jedenfalls nicht für das menschliche Begriffsvermögen.
Wie gesagt, das 'physikalische Nichts' kann einen Ausweg aus dem 'Dilemma' bieten, deshalb wollte ich es gerne mal erwähnen.
Ich fürchte daher, dass es nicht wirklich möglich ist, den Pentameter, bezüglich seines Inhalts, 'griffiger' zu machen, denn er liegt nun einmal
außerhalb des menschlichen Begriffsvermögens ...
Liebe Miserabelle, da hast du dir aber auch das schwierigste aller denkbaren Themen ausgesucht!
Und, da ich mir ausgesprochen gerne immer wieder den Kopf über so etwas zerbreche, habe ich natürlich der Einladung, die dein Distichon darstellt, nicht widerstehen können. :smile:
LG,
Anonyma