Thomkrates
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Die Dreistigkeit der Gewalt, vergewaltigt die Psyche des Menschen, sie droht mit dem Schlimmsten, schüchtert ein und will gefügig machen. Sie kann oder will nicht einsehen, dass sie selbst der treibende Motor für den finalen Untergang ist, denn sie spielt eitel mit der maximalen, existenziellen Vernichtung.
Diejenigen, die sie therapieren könnten, treibt sie ins Schweigen, weil diese Gewalt sich nicht eingestehen kann, dass sie krank ist und dass sie im Grunde des Teufels Bruder ist. Sie geht davon aus, ihr allein solle alles möglich werden, was sie sich in den Kopf gesetzt habe, und gelingt es ihr nicht gleich, wird mit dem maximal Schlimmsten gedroht. Ihr genügt kein Kompromis, ihr genügt schon gar nicht eine Niederlage, und sie genügt sich noch nicht einmal selbst.
Die Welten werden zerstört werden, wenn diese Gewalt nicht zur Einsicht gelangt, denn einsichtig ist sie nicht, da sie blind mit dem Schlimmsten droht und daher nicht weiß, was sie tut. Wüsste sie, was sie tut, würde sie nicht mit der eigenen Vernichtung drohen, die sie auszuschließen scheint, weil sie annimmt, dass aus der schlimmsten Konfrontation sie dennoch als Sieger herausgehen würde. Aber da irrt sie sich.
Denn wenn sie die Bomben zündete, würde keiner überleben, auch sie nicht. Hier unterschätzt sie den guten Willen der Menschen, der nämlich nicht dazu neigt, einen Aggressor davon kommen zu lassen, der den ersten, großen, existenziellen Stein werfen sollte. Denn der gute Wille, wird die Gewalt des ersten, großen, existenziellen Steines nicht dulden und dabei dem Aggressor des ersten, großen, existenziellen Steines nicht den Sieg überlassen, auch wenn das bedeutet, dass der gute Wille selbst vernichtet würde.
Aber der gute Wille kann und sollte dem bösen Willen, nicht das Feld überlassen und ginge, in diesem Sinne, aufrecht in den Tod. Denn: Wo würden wir denn hinkommen, wenn der gute Wille solcher existenziellen Gewaltdrohung nachgeben würde? Er würde klein bei gegeben werden und einer dreisten Unterdrückungsmacht gehorcht werden, die nicht aus einem guten Willen stammt, sondern aus der bösen Absicht den nur eigenen Willen durchzusetzen und anderen zu schaden und sie nach Belieben zu kommandieren. Der gute Wille ist da ganz anders gestrickt, nämlich zuvorkommend, einladend, hinhörend, mitdenkend, Kompromisse findend, einsichtig und eingestehend, dass der andere ebenso ein Recht habe, gehört zu werden.
Der gute Wille muss aber mit seinem eigenen Tod rechnen, wenn er die Freiheit verteidigt, das Gespräch sucht und den Komprosmiss. Damit rechnet nämlich der böse Wille nicht, da dieser mit Gewalt gefügig machen möchte. Denn der böse Wille, fordert Gehorsam und Unterwerfung. Der gute Wille dagegen, lädt zu Gesprächen und zum Dialog ein, um Kompromisse zu finden, die für alle Seiten gangbar sind.
Aber der gute Wille, muss damit auch konsequent sein - und wird es - wenn der erste, große, existenzielle Stein geworfen werden sollte. Denn sollte eine Welt dem Prinzip der bösen Gewalt folgen, und sollte sie gewinnen, wäre das, dann etwas später, sowieso der Untergang der Menschheit, da Gehorsam und Gewalt suizidal agieren. Letztlich.
Der gute Wille muss aber nicht nur konsequent bleiben, sondern auch die Drohgebärden der Gewalt aushalten können. Und ist dabei immer wieder auf die Inkonsequenz der Gewalt angewiesen, die dann doch letztlich nicht den letzten, finalen, apokalyptischen Schritt gehen würde. Wir wir alle hoffen.
So ist der gute Wille, gerade, weil er der Gewalt nicht gehorcht, dabei den Prinzipien des Gesprächs, Dialogs und Kompromisses folgt, doch in einer Position, die letztlich entscheidet, ob wir alle leben oder nur ein Teil oder keiner mehr.
Die Hoffnung gilt also gerade auch der bösen Gewalt, die Gebete, die Ansprachen, das Verständnis, die Einladungen. Der gute Wille darf diese Hoffnung nicht verlieren; denn wenn sie nicht an die Hoffnung des Lebens auch in der Gewalt und dem bösen Willen glaubt, wäre die Trennung komplett und der Untergang besiegelt, weil die Sprachlosigkeit und Verhärtung absolut geworden wären. So weit darf es nie kommen. Es bedarf immer einer Hoffnung, dass auch der böse Wille noch einen Funken Wahrheit in sich trägt, die erkennt, dass auch er leben möchte und daher die Drohungen letztlich doch nicht wahr zu machen sucht, was auch seinen Untergang bedeuten und besiegeln würde.
Da wir wissen, dass Menschen auch zum Suizid schreiten und ihn vollenden, ist dennoch keine Entwarnung gegeben, sondern die Kraft und der Mut angesprochen, die Hoffnung nie aufzugeben und durch sie auch den bösen Willen und die Gewalt miteinzubeziehen.