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  • Nesselröschen
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r11e

Autor
Es wird keine Dinnerparty geben
Keine Träume
Keine Pläne
Mal wieder
Schon wieder
Illusionen kneifen
 
Meine Schrift
Wird auch nicht
Mich selbst überleben
Sondern verstauben
Und verschwinden
Im Datenblob verschollen
 
 
Wir schreiben Texte über Texte
Nicht nur in dem einen Sinn 
Wir schreiben darüber
Und lassen die Buchstaben
Untereinander verschwinden
 
Nichts ist unbelangloser
Als manische Depression
Eitelkeit und Größenwahn
Das eigene Ego am belohnen
Mit falsch verknüpften Botenstoffen
Süchtig nach dem Verlieren
Um sich selbst wie der
Teufel
Im Off meiner Gefühle
Unsterblich in mich selbst zu verlieben
 
Self pride
Self pity
 
Und jeder Tag ist der gleiche…
Immernoch.
 
Wenn ich an Perspektive verzweifle
Ist es das selbe Phänomen 
Wie damals schon.
 
Hallo r11e,
 
der Text wirkt stellenweise sehr engagiert und direkt auf mich, also im Ansatz sehr gut.
 
ich persönlich finde aber, die Mitte des Gedichts zieht sich ein wenig. Wenn es meines wäre, würde ich die Strophe 3 streichen,
in Strophe 2 die letzten beiden Zeilen zusammenziehen, mir einen Ersatz für das mühsam klingende "unbelanglos" suchen.
 
mit Respekt 
und freundlichen Grüßen 
Lé.
 
Hallo r11e,


 


der Text wirkt stellenweise sehr engagiert und direkt auf mich, also im Ansatz sehr gut.


 


ich persönlich finde aber, die Mitte des Gedichts zieht sich ein wenig. Wenn es meines wäre, würde ich die Strophe 3 streichen,


in Strophe 2 die letzten beiden Zeilen zusammenziehen, mir einen Ersatz für das mühsam klingende "unbelanglos" suchen.


 


mit Respekt 


und freundlichen Grüßen 


Lé.
Hallo Lé,
Danke fürs Feedback
 
Unbelanglos, also die (laut Duden nicht ein mal existierende) Verneinung von belanglos, ist meines Erachtens nach so ziemlich der treffendste Begriff der meine Krankheit beschreibt. Und zwar in seiner gesamten pathetischen Aufgeblasenheit. Ein Wiederspruch in sich selbst. Mühsame Leichtigkeit.
 
Wobei da eben auch schon der (Kontext über)springende Punkt wäre. 
Ich leide in Manischen und Gemischten Phasen unter Hypographie.
Somit ist schreiben Symptom und Ausdruck meiner Krankheit zugleich.
 
Sie springt, im Wechsel und (ver)mischt.
Ein gedankensprunghaftes herunterschreiben 
Ist meist..
Oftmals..
Immer:
Sinn und Zweck meiner Ausdrucksformen.
Und passiert phasenweise in dieser oder ähnlicher Form mehrfach am Tag/Stündlich.
 
Ich sehe aber durchaus ein
Dass es eine rundere Sache wäre
Nur ist es mir bei der Schreibwut
Und den Zetteln die überall liegen
Und den Korrekturen die man vornimmt
Unwichtig und derart Wichtig zugleich
Das wesentliche nicht dabei zu überschreiben
Herunterzuspielen
Oder aus Eitelkeit wegzulassen
 
Es aus Eitelkeit ( oder dem vermeintlich wichtigen Themenwechsel) stehen zu lassen
ergibt für mich eine authentischere Form,
von dem was versucht wird zu umschreiben.
Und würde es sich nicht ziehen,
Gäbe es auch kein Problem, wäre stimmig = wäre nicht unbelanglos, wäre nicht Krankheit, wäre nicht der Rede oder die Mühe wert.
 
Gemischt Dysphorisch schnell wechselnde unkoordinierbare Wiedersprüche der eigenen Reflektion.
 
But thats just me.
Danke fürs lesen und für den Versuch zu verbessern. Es kommt an, und stößt an, und eröffnet Dialog, auch wenn jedes aufblitzen von dem (von mir da rein interpretierten) Paternalismus mich ins feindliche Gewässer der Unverbesslichkeit spülen will. 
 
Hallo, r11e,
 
deine Zeilen geben gut das Gefühl wieder, das du benennst - jede einzelne. Ich habe sie mit wachsendem Interesse gelesen!
 
Und lassen die Buchstaben


Untereinander verschwinden
Hier habe ich länger gegrübelt und mich über das "untereinander" gefreut: Auch wenn es nicht so dasteht, verstehe ich es nicht nur einfach als "untereinander schreiben", "aneinander reihen", sondern auch als Geschriebenes, das austauschbar ist - "untereinander austauschen". Es zeigt das Vergängliche und, wenn man so will, das Sinnlose: Altes wird überschrieben und weicht immer neuen Zeilen. Wie belanglos ist das, was wir jetzt so fleißig schreiben und für so wichtig erachten für die Generationen, die nach uns kommen!?
 
Nichts ist unbelangloser


Als manische Depression


Eitelkeit und Größenwahn


Das eigene Ego am belohnen


Mit falsch verknüpften Botenstoffen


Süchtig nach dem Verlieren


Um sich selbst wie der


Teufel


Im Off meiner Gefühle


Unsterblich in mich selbst zu verlieben
Nach dem Label, das du gewählt hast, zu urteilen, denke ich, dass ich anmerken darf, wo mir das Gedicht nicht ganz stimmig vorkommt, ohne dass ich dich damit kränke:
 
Bin mir nicht ganz sicher, ob die Präposition hier richtig ist (vielleicht stehe ich mir auf der Leitung) "am belohnen". Müsste es nicht: "zu belohnen", passend zum Vorangegangenen, heißen? Oder dann: "am Belohnen".
 
Du wechselst in dieser Strophe vom Unpersönlichen zum Persönlichen - das verwirrt ein wenig. Ist das, um es etwas von sich wegzuschieben, etwas Abstand zu gewinnen? Eine Überlegung wäre es wert, es einheitlich zu machen, denke ich.
 
Mir sagt die letzte Strophe nicht allzu viel (mit "wie damals schon"), nur das, was schon davor steht: "immernoch", aber, wie du es in der Antwort an Lé erklärst, ergibt das In-die-Länge-Ziehen Sinn. Die Perspektivlosigkeit springt einen in jeder Zeile an. Aber, hey, ich kenne Leute, die gerade mit einer so schweren Diagnose außerordentlich positiv sind. Und es scheint, als könntest du - zumindest "zwischenzeitlich" - gut damit umgehen: Es in Worte zu fassen, tut gut!
 
Dein Gedicht beeindruckt mich! 
 
Lieben Gruß
Nesselröschen
 
 
 
  • Nesselröschen
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