Carolus
Autor
Ungebetene Gäste
Sie kommen und gehen, ungefragt,
laden sich ungeniert selber ein, behaupten,
wir müssten schon lange Freunde sein.
Ohne Disziplin fangen sie an zu disputieren,
fallen einander ins Wort, als würden sie
Zeit verlieren. Einer doziert von Sorgen
für übermorgen, ein andrer Europas
Liebesleben sei nicht mehr zu retten,
auch nicht mit deutschen Federbetten.
Sie genieren sich nicht dem Gegenüber
Ins Gesicht zu sagen, er sei ein Funzellicht,
ein hirnverbrannter Ignorant, wir könnten
das Abendland nicht vor dem Untergang
bewahren, wir alle fahren Tag für Tag den Karren
mit dem Globus näher an die Wand.
Verwundert höre ich mir dies Gequassel an.
Plötzlich wird mir klar, wie einfältig und dumm:
Das ist eine Mixtur aus meinem Medienkonsum.
Ich bin nicht mehr mein eigner Herr im Haus.
Entschlossen reiß ich Fenster und Türen auf.
Kurzerhand werf ich sie alle raus. Rasch
lauf ich in den Wald. Sie rennen hinterher,
doch beim ersten Anstieg geht ihnen
die Puste aus. Sie warten, bis ich wieder
zu Haus. Dann fängt die Geschichte
von vorne an. Ich überleg`: Was mach ich bloß?
Wie werde ich die ungebetnen Gäste los?
Morgen besuch ich meinen Seelenberater:
Ich glaub, ich leid an einem Medienkater.
Sie kommen und gehen, ungefragt,
laden sich ungeniert selber ein, behaupten,
wir müssten schon lange Freunde sein.
Ohne Disziplin fangen sie an zu disputieren,
fallen einander ins Wort, als würden sie
Zeit verlieren. Einer doziert von Sorgen
für übermorgen, ein andrer Europas
Liebesleben sei nicht mehr zu retten,
auch nicht mit deutschen Federbetten.
Sie genieren sich nicht dem Gegenüber
Ins Gesicht zu sagen, er sei ein Funzellicht,
ein hirnverbrannter Ignorant, wir könnten
das Abendland nicht vor dem Untergang
bewahren, wir alle fahren Tag für Tag den Karren
mit dem Globus näher an die Wand.
Verwundert höre ich mir dies Gequassel an.
Plötzlich wird mir klar, wie einfältig und dumm:
Das ist eine Mixtur aus meinem Medienkonsum.
Ich bin nicht mehr mein eigner Herr im Haus.
Entschlossen reiß ich Fenster und Türen auf.
Kurzerhand werf ich sie alle raus. Rasch
lauf ich in den Wald. Sie rennen hinterher,
doch beim ersten Anstieg geht ihnen
die Puste aus. Sie warten, bis ich wieder
zu Haus. Dann fängt die Geschichte
von vorne an. Ich überleg`: Was mach ich bloß?
Wie werde ich die ungebetnen Gäste los?
Morgen besuch ich meinen Seelenberater:
Ich glaub, ich leid an einem Medienkater.