Ungewollter Abschied
Die übliche Hektik am Hafen von Patras. Schrille Pfiffe der Fährbediensteten, die nach einem nicht zu durchschauenden System Lastwagen um Lastwagen, Pkw’s mit und ohne Anhänger, Motorräder und, nicht zu vergessen, jede Menge Wohnmobile in den riesigen Bauch der Fähre dirigieren.
Wir stehen derweil noch vor unserem Wohnmobil und betrachten interessiert das geschäftige Treiben. Die Schlange vor uns scheint nicht kürzer zu werden. Neben uns steht ein Pferdetransporter, dessen Türen geöffnet sind. Eine Weile beobachte ich die Pferde, die zufrieden ihr Heu mümmeln. Noch scheint ihnen das Stehen in den engen Boxen nichts auszumachen.
Nach einiger Zeit gebe ich mich meinen Träumereien hin:
In der Abenddämmerung bei Spyros genießen wir „frisch Fisch“, ein Leckerbissen, den man nicht alle Tage bekommt. Dazu ein "halbes Kilo“ von dem süffigen Rotwein. Später einen griechischen Kaffee und Ouzo. Leicht benebelt glauben wir uns bei der Rechnung verlesen zu haben. Der „frisch Fisch“ kostet satte 44 Euro (ohne Beilagen). Daneben macht sich der Preis für die gegrillten Kalamari mit 22 Euro 50 direkt bescheiden aus. Nun, wir hatten einen schönen Abend und, wie es scheint, einen neuen Freund gefunden. Am nächsten Morgen dürfen wir kostenlos den Wassertank füllen und Spyros schenkt uns noch ein paar Apfelsinen, bevor wir weiterfahren.
Vor meinem geistigen Auge erscheint der endlose Strand von Elea, zu dem die Meeresschildkröten von weither kommen, um ihre Eier abzulegen. Die freiwilligen Helfer einer Naturschutzorganisation markieren die Gelege mit Bambusstöcken im Sand. Obwohl die kleinen Schildkröten eigentlich schon im August schlüpfen, bekommen wir keine zu sehen. Die sprachlichen Barrieren verhindern, Näheres über die Verspätung in diesem Jahr zu erfahren.
Wir sitzen wieder in der kleinen Strandbar ohne WC und trinken den wievielten? Nescafé frappé. Zu dieser Tageszeit sind wir die einzigen Gäste. Verstehend schauen wir uns an und denken mit leiser Wehmut an die bevorstehende Abreise. Eine vorwitzige Träne schleicht sich unter der Sonnenbrille davon.
Unsanft werde ich in die Wirklichkeit zurückgerufen. Endlich (leider) sind wir an der Reihe. Widerstrebend bewege ich mich in Richtung Beifahrersitz, während die Stimme in meinem Innern flüstert:
„Nicht einsteigen“....
© Elisabetta Monte ~ September 2009
Die übliche Hektik am Hafen von Patras. Schrille Pfiffe der Fährbediensteten, die nach einem nicht zu durchschauenden System Lastwagen um Lastwagen, Pkw’s mit und ohne Anhänger, Motorräder und, nicht zu vergessen, jede Menge Wohnmobile in den riesigen Bauch der Fähre dirigieren.
Wir stehen derweil noch vor unserem Wohnmobil und betrachten interessiert das geschäftige Treiben. Die Schlange vor uns scheint nicht kürzer zu werden. Neben uns steht ein Pferdetransporter, dessen Türen geöffnet sind. Eine Weile beobachte ich die Pferde, die zufrieden ihr Heu mümmeln. Noch scheint ihnen das Stehen in den engen Boxen nichts auszumachen.
Nach einiger Zeit gebe ich mich meinen Träumereien hin:
In der Abenddämmerung bei Spyros genießen wir „frisch Fisch“, ein Leckerbissen, den man nicht alle Tage bekommt. Dazu ein "halbes Kilo“ von dem süffigen Rotwein. Später einen griechischen Kaffee und Ouzo. Leicht benebelt glauben wir uns bei der Rechnung verlesen zu haben. Der „frisch Fisch“ kostet satte 44 Euro (ohne Beilagen). Daneben macht sich der Preis für die gegrillten Kalamari mit 22 Euro 50 direkt bescheiden aus. Nun, wir hatten einen schönen Abend und, wie es scheint, einen neuen Freund gefunden. Am nächsten Morgen dürfen wir kostenlos den Wassertank füllen und Spyros schenkt uns noch ein paar Apfelsinen, bevor wir weiterfahren.
Vor meinem geistigen Auge erscheint der endlose Strand von Elea, zu dem die Meeresschildkröten von weither kommen, um ihre Eier abzulegen. Die freiwilligen Helfer einer Naturschutzorganisation markieren die Gelege mit Bambusstöcken im Sand. Obwohl die kleinen Schildkröten eigentlich schon im August schlüpfen, bekommen wir keine zu sehen. Die sprachlichen Barrieren verhindern, Näheres über die Verspätung in diesem Jahr zu erfahren.
Wir sitzen wieder in der kleinen Strandbar ohne WC und trinken den wievielten? Nescafé frappé. Zu dieser Tageszeit sind wir die einzigen Gäste. Verstehend schauen wir uns an und denken mit leiser Wehmut an die bevorstehende Abreise. Eine vorwitzige Träne schleicht sich unter der Sonnenbrille davon.
Unsanft werde ich in die Wirklichkeit zurückgerufen. Endlich (leider) sind wir an der Reihe. Widerstrebend bewege ich mich in Richtung Beifahrersitz, während die Stimme in meinem Innern flüstert:
„Nicht einsteigen“....
© Elisabetta Monte ~ September 2009