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Feedback jeder Art unruhig schlägt das schuppige herz

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Perry

Autor
schon lange fahre ich nicht mehr hinaus um fische zu angeln
würde gerne aus deren perspektive einen blick auf die welt
werfen versuchen sie mit ihrem fischaugenformat einzufangen
so halte ich ausschau von den rauhen klippen auf einen der
die rolle mit mir tauscht aber nur muscheln und krebse rollen
mir vor die füße als würde das meer mich nasführen wollen
erst im traum gelingt mir der sprung ins nasskalte element
doch wo bin ich gelandet an welchen strand treibt mich die flut
ich springe aus den wellen und sehe mich am ufer winken
 
 
Hallo Perry,
 
Falls dahinter eine größere Metaphorik steckt, komme ich nicht direkt darauf, also bleibe ich mal bei der gegebenen Bildebene.
Dieser Perspektiven-Tausch scheint einen bedeutsamen Grund für LI zu haben. Vielleicht auch ein Mitfühlen mit diesen lebenden Geschöpfen, die es nicht mehr angeln und essen möchte..
Aber auch rein aus Neugier oder philosophischer Betrachtung heraus kann das spannend sein. Es gibt ein wunderbares Buch - "Wie es ist eine Fledermaus zu sein" (der Autor ist mir gerade entfallen..) - und letztlich geht es genau darum - wir können es nicht wissen. Können nicht nachempfinden, wie ein anderes Lebewesen empfindet, was ja schon bei anderen Menschen sehr schwer ist, bei einer gänzlich anderen Art wohl unmöglich.
Dein LI begibt sich also in die Welt des Fischs, versetzt sich in dessen Umgebung, versucht nachzuspüren.
Und spürt letztlich dem eigenen Wesen nach..
 
rollen mir vor füße als würde das meer mich nasführen wollen
Mmh, ist "nasführen" das Verb für "an der Nase herum führen"? Noch nie gehört, aber der Duden bestätigt die Existenz dieses Wortes :biggrin: (übrigens noch ein Grund, warum ich deine Gedichte schätze, ich lerne immer wieder neue Wörter kennen!)
Sprachlich würde ich dazu tendieren ein "die" vor "füße" einzufügen, auch wenn der Vers dadurch noch länger wird. Irgendwie wirkt die Formulierung auf mich so etwas ungelenk.. kannst du ja überlegen.;-)
 
Das Aufgreifen beider Wortbedeutung und ihrer Verknüpfung, von der "Rolle" zu "rollen" gefällt mir gut, das ist eine gelungene Fortführung dieses Gedankens.
 
Ja, im Traum wird uns wohl vieles möglich, was uns anderweitig vorenthalten bleibt.
Dieser letzte Blick - diese Begegnung der Blicke zum Schluss - vollendet den inneren Perspektiventausch. Beide wissen um den anderen, als gäben sie ihr gegenseitiges Einverständnis, ein Annehmen und in gewisser Weise ein "Koexistieren". Eine Verbindung scheint zwischen beiden zu bleiben, aber diese bleibt zu recht dem Leser verborgen, vermutlich ließe sie sich auch nicht in Worte fassen.
 
Wieder sehr interessante Gedanken von dir!
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
Hallo Lichtsammlerin,
deine Kommentare sind für mich immer ein wertvolles Feedback (nicht nur wegen des Fehlerhinweises), sondern weil Du sowohl auf die formelle wie auch auf inhaltliche Gestaltung eingehst. Was eine mögliche Metaphorik anbelangt, liegst Du mit dem Hineinfühlen in die jeweils andere Wahrnehmung, basierend auch auf der momentanen Umweltproblematik, schon ganz gut. Im weiteren Sinn gibt es ja auch die Vorstellung, dass in der Tiefe des Meeres eine Geistesmacht existieren könnte, der wir uns vielleicht bald stellen müssen. Literarische bzw. filmische Vorlagen könnten "Der Schwarm, Sphere u.s.w. sein.
Danke fürs kommentarische Begleiten und LG
Perry
 
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