Dionysos von Enno
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Fest zerquetscht Dein kleiner Mund die Traube
und ich weiß, wie gern Du Trauben magst
Das Kaffeehaus ragt aus dem Stadtgebrause
Wie ein Entschluss, der aus Gedankenstrudeln ragt
Die Träume sind verschmiert, wie Deine Lippen
Vom Straßenstaub ganz taub und pantherschwarz
Das Glitzern in den Gläsern wird bald kippen
Die Städter sehnen sich nach echtem Schmerz
Die Diebe dieser Lichter, nicht die Schatten,
werfen sich schon dem, was kommen wird, voraus
In Fachwerkhäusern nisten wieder Ratten
Und Ratten fauchen auch im Stadtgebraus
Und von den Häusern fallen tote Fliegen
In müde Augen weht der Straßenstaub
Die Städter wollen nicht mehr siegen
verbrennen all ihr Frühlingslaub
Die Städter spenden keine Wärme
Die Dörfler zieht es in die Stadt
Dort oben prangen keine Sterne
Ein Spalt frisst sich am Gähnen satt
Der Wind weht schwül, kaum auszuhalten
Die Falter fallen in das Licht
Ein Gähnen wird das Licht verschatten
Der Städter löscht sein Angesicht