Carolus
Autor
Unsagbar schön!
Im Pantheon der Geschichte
Marmorstatuen, Vasen,
von Touristen bestaunt.
Vorbei die Zeit antiker Götter.
Raubtiere sind jetzt dran,
zeigen Zähne in der globalen Arena,
fauchen sich machtvoll an,
demonstrieren Erlösergehabe.
Hol der Geier das allgemeine
unverbindliche Kritikgeleier!
Vorherrschend sei der Schein.
Man gebe sich positiv denkend
und schaue stets gut gelaunt drein.
Erst der Bauch, das Grabschen,
dann eine doppelte Moral.
Konsum, Medien und Spiele.
für möglichst viele - fatal.
Mit „Outfit“ „in“ und dabei zu sein,
scheine das Glück.
Das Mantra „Haben“, nicht „Sein“,
vorgebetet am Stück.
Was bleibt zurück,
wenn du, allein in deinem Alltagsgrauen?
Fragt man, wie du in deiner Einsamkeit
verdauen kannst den Tand und Schrott,
der täglich auf dich niederprasselt?
Verlass den Markt, die Schreier und ihr Lärmen,
Hör wieder auf das Ticken deiner Lebensuhr.
Erfass die Fülle inn`rer Leere, lass Stille
dröhnend durch alle deine Poren dringen.
Der Rest ist Schweigen. Unsagbar schön!