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Feedback jeder Art Unsere Welt weiß alles - Teil I

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  • J.W.Waldeck
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I. – Unsere Welt sagt alles
(über uns)
 
 
wenn die Nacht hereinfallt
öffnet sich das große rostige Tor
wie ein monströses Fallbeil
das die grundehrlichen Knochen
der Schwachen
auf-und-zuschließt
 
dann kommen sie!
die mit Sorgen beladenen Gedanken
in ihren schmutzigen Fetzen
in Arbeitsfesseln!
auf der Suche nach Essensresten
 
weit oben scheinen
luftige Türme wie Elfenbeinhörner
und eine leichtfertige Musik
umgibt den Himmel
der beschwingten Überflieger
über den erigierten Edelsteinen
 
doch die unerhörten
Arbeiter finden wenig gefallen
an ihrem Wunderwerk!
damit die einen fliegen
müssen die anderen dienen!
 
gelobt und vergöttert
in diesem Rampenlicht
ideologischer Spötter
hinter diesen moder-ratlosen
Toren verkündeter
Freiheit, die so ungleich teilt
 
das mögen Bös-Nettigs
Sarazenen auserwählter
Szenen mit goldberingten Zehen_
in ihren Salatsalons
zu neuen Sendungen
auferstehen!
 
weil SPA und gepredigter Spaß
nun mal gerne herrschen!
wo mundtot gemachte Wörter
mit merkelhaft
ausgemergelten Zügen
sich eines merken:
 
das sie ihr Lebtag
für ihre schiere Existenz büßen!
die ganze Gebühren-Welt
liegt zu ihren Füßen
damit Milch und Honig
in den oberen Etagen fließen
 
und wache ich auf
mag das quietschlebendige Tor
sie spiegeln: lange Kolonnen!
deren sinnlos Leerlauf darauf hört
und die gelobte Freizeit 
der Besserwisser
endlich vom Zuhören erlöst:
 
vom selbstgefälligen
Spiegelsaal
prometheischer Qual!
wo olympische Feuer lodern
und verzehrende Zungen brennen:
nach Wahrsinn und vor Durst!
 
Wahnsinn, der aus den verbotenen
Quellen seiner Lust
sich wirklich stillen muss
 
 
© j.w.waldeck 2024
 
Hallo J. W., "damit die einen fliegen/müssen die anderen dienen! " Man meint, du kennst die Niedriglohn-Arbeitswelt an deutschen Flughäfen! Das gefällt mir! 
 
Wir Deutsche neigen dazu, auf höchstem Niveau zu klagen, während viele Menschen anderswo hungern, kein sauberes Trinkwasser und kein Zuhause haben. 
 
Oder unter Kriegen leiden. Ukraine, Gaza,und Libanon, Jemen,Sudan gleichen teilweise Deutschland 1945! 
Ich wünsche uns allen mehr Dankbarkeit und Lebensfreude. Menschen anderswo beneiden uns um unsere "Sorgen", die sie gern haetten. Deutsche Klagen wirken im Weltmaßstab wie das Jammern eines Millionärs darüber, dass er kein Milliardär ist. 
Das sage ich auch mir selbst. 
LG Stephan
 
Hallo Wannovius,
 
das könnte gut zum Wort zum Sonntag passen.
Wobei, ich nicht finde, das die Deutschen es zu gut hätten.
Ein Großteil kann sich keine warme und gekochte Mahlzeit
leisten und Wohnungen gibt es auch nicht, für jene
mit geringem Einkommen.
Letztens traf ich einen Mann im Rollstuhl,
der auf der Straße lebt.
Wenn ein Land im Kriegszustand Alten und Kranken
nicht helfen kann, so ist das eine Sache,
etwas anderes ist es, wenn politische Leitstrukturen
menschenwürdige Bedürfnisse seit den 70ern ignorieren.
Die können schließlich auch nur mit dem Geld
arbeiten  das da ist, aber für Waffen scheint doch noch
was da zu sein.
 
Ich kann dir nur sagen, das in diesem Gedicht
nichts davon vorkommt, sondern es um das schlimmste
Gefängnis geht, nämlich jenes im Kopfe,
es ist also ein Gedicht über Gedanken, unter
anderem. Und dieses Thema wurde metaphorisch
verarbeitet.
 
Sicher ist, das unsere Gedanken und Assoziationen
entscheidend sind.
Wenn du also diese Assoziationen hattest,
dann trifft das genauso zu, einfach, weil sie eben
wirklich waren oder sind.
Das entspräche dann wieder einem spirituellen Weltbild,
 
Schöne Grüße in den Montag,
Waldeck
 
 
 
 
Nochmals Dank für den Eingang mit Zugang
zu diesem Gedankenschrank, ihr lieben Artisten,
Nihilisten und Aktivisten ohne Aktien,
ganz auf Risiko gestellt, als ungehörte Stimmen
einer gleichgültigen Welt:
@Ponorist, @Joshua Coan, @Dionysos von Enno, @Alexander,
@Sternenherz, @Wolfgang und @Cornelius und @Wannovius,
 
welch unermüdliche Besessenheit treibt uns dazu,
aus unserem Fleische diese lebendigen Noten zu ziehen?
Viele treibt nur die Mission, eine nervenkranke Form
verdeckter Aggression, aber ihr seid frei im Geiste
von der Tyrannei  der Norm.
 
Entschuldigt meine Hommage.
Waldeck
 
 
  • J.W.Waldeck
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