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Feedback jeder Art Unterhaltung zweier Abfalleimer

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Carolus

Autor
 
Unterhaltung zweier Abfalleimer

„Was du strahlst! Kaum zu glauben!“
 
„Ja, jedes Mal, wenn die Sonne dich
auf meiner Außenhaut blendet.
Wenn ich, geputzt, entsorgt, entleert,
die Leere in meinem Inneren spüre,
frei von üblen Gerüchen und restlichem Dreck,

 
dann
 
fühle ich mich wie einst in der Fabrik,
als ich die Endkontrolle am Band
mit „Fehlerfrei!“ bestand.“

 
„Der bessere Eimer, der bist du,
ein moderner, zum Treten mit Füßen.
Zu meiner Zeit gab`s solche nicht.
Da musste die Hausfrau jedesmal
den Deckel heben und schließen

und mit Kreuzweh büßen.
 
Letzten Endes
 
werden wir beide, ob mit oder ohne
Tritt, auf dem Schrottplatz enden,
gepresst, gemischt mit anderen Blechen,
bis eingeschmolzen wir, gewalzt, geformt
als Teil von einem neuen Ganzen,
glänzend  vielleicht als Obstschale oder
Halter für Toilettenpapier wieder auferstehen.“

 
Warum nicht, wenn Weihnachtsmänner
als Schokoladen-Osterhasen 
überleben?
 
Guten Abend Carolus,
 
das Schöne an Deiner phantasiereichen Allegorie über die Weltenseele finde ich, dass wir alle eins sind, alles von allem in allem. Der Mülleimer wird selbst zu Müll, bervor er wieder etwas Neues wird, das irgendwann einmal erneut wiederverwertet wird. Der Gedanke hat weitreichende Folgen, wenn man bedenkt, dass auch unsere Gedanken solche Zyklen durchleben. Das Lernen, Vergessen, das Unbewusste, die Beeinflussung anderer Wesen durch unser Tun, was beim Gegenüber Gedanken, Gefühle, Aktionen und Motivationen hervorbringt. Bis alles zu einer Welt wird, in der alles, für einen Augenblick vermischt, sich gleich wieder wandelt. Und das Spiel beginnt von vorne, oder immer weiter.
Da einen Platz für Identität auszumachen ist schwierig und hängt von persönlichen Definitionen ab. Ich mag am liebsten die der Verbindungen. Ein unverwechselbares Stück dieses uneinheitlichen Musters bist Du, bin ich, jeder einzeln aber immer auch ein Teil des Ganzen.
 
Gute Nacht und bis hoffentlich bald. VLG
Peter
 
Lieber Peter,
 
Du sprichst mir aus der Seele, wenn Du schreibst", "dass wir alle ein sind, alles von allem" und weiter unten..."Bis alles zu einer Welt wird, in der alles, für einen Augenblick vermischt, sich gleich wieder wandelt. Und das Spiel beginnt von vorne, oder immer weiter."
 
Diese Sichtweise wäre u.a. eine Annäherung an den "Ewigen Frieden" (Kant!) der Weltgemeinschaft und hätte Auswirkungen auf unser Verständnis sozialer Vergesellschaftungen wie Staat, Religion, Familie bis hin zum Individuum.
 
In einer Zeitenwende, wie derzeit erkennbar, in der die herkömmliche Sozialisation zu immer mehr Verwirrung, Unsicherheit und Angst durch Demoralisation, Klimaänderung, Wirtschaftskrisen und Kriege führt, dürften solche solche Überlegungen weltweit auf fruchtbaren Boden fallen, nehme ich an. (Wo viel Schatten, da auch viel LICHT").
 
"Da einen Platz für Identität auszumachen", erscheint mir nicht so schwierig. Gewiss, jeder Mensch ist einmalig, einzigartig, ein Unikat.
Was aber ändert sich an/in meiner Identität, wenn  mich die gleichen bzw. ähnlichen Gedanken bewegen, wie den Gemüsebauer im Mekong-Delta, den Minenarbeiter in den Anden Perus oder...?
 
"Die Gedanken sind frei!" - Tyrannen und Despoten können sie nicht umbringen. Einmal gedacht, wandern sie durch die Welt wie positive oder negative Energien. Das war und ist schon immer tröstlich gewesen.
 
Herzlichen Gruß und ein dickes Dankeschön!
Carolus
 
 
 
 
 
  • Carolus
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