Hayk
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Unterm Mandelbäumchen seufzt Enrico,
wartet auf Estrella, seine Schöne.
Lockend klingen Mandolinentöne,
seine Stimme schmalzt: "O sole mio,
bella Donna, spring von dem Balkon!
Lass uns beide fliehn in bessre Lande,
cara mia, lauf mit mir davon,
spute dich, in Tonis Ristorante
feiern die Verliebten Valentinos Namenstag.
Jeder darf heut trinken, essen, was er mag:
Roten Wein von sonnenglutverwöhnten Lagen,
Pasta, Pizza, Gnocchi für den leeren Magen.
Aus den Boxen Pavarotti,
auf den Tellern Antipasto,
für die Gurgel Ramazzotti
und für mich 'ne Pizza Tonno!
Pollo, Carne, Capricciosa,
Parmaschinken, Pizza Funghi,
Tagliatelle fantasia,
Stagione, Calamari -
musikalisch schon die Namen
der Gerichte - und dann kamen
Tortellini alla Roma,
handgeformt von Tonis Mamma.
Niemals malte Tintoretto
solche wunderhübschen Nabel,
auch der Michel Angelo
führte nie mit seiner Gabel
solche Nabelchen zum Schnabel.
An der zarten Mädchenlende
spürt Estrella Knabenhände.
Ihr Enrico sucht mit Fleiß
- der Estrella wirds ganz heiß -
zu den Klängen von Bellini
bei der Donna Tortellini, -
findet eins und sein Tenor
jubelt laut und alles singt im Chor:
"Hörst du die Töne, Estrella?
Man tanzt Tarantella,
berauschende Musik
bringt dir der Liebe höchstes Glück!
Juckt es dich nicht in den Füßen,
die Nacht zu versüßen,
wenn hell das Tambourin erklingt
und alles singt:
Mamma mia, Mamma mia,
küss con molte fantasia
Tortellini von Estrella!"