Hayk
Autor
Am Rhein in ihrem Rosengarten
saß Petra, konnte kaum erwarten,
dass Heinrich kommt, der stolze Reiter,
denn der konnt küssen wie kein zweiter.
Ein fernes Hufgetrappel kündet an:
Jetzt kommt er, jetzt!, der vielgeliebte Mann.
Sie kämmt sich rasch ihr goldenlockig Haar,
es bebt gar sehr der Brüste Zwillingspaar.
Er springt vom Ross und reißt sie an die Brust:
Ich war verschwunden sieben lange Jahr,
nach tausend Abenteuern wurd mir klar:
Nur du bist meine Wonne, meine Lust!
Das süße Idyll zwischen Rosen wird jäh unterbrochen
von Kindergeschrei aus der Ecke des Gartens, wo Salbei
die Beete begrenzt, die von Heinrich vor Jahren bedachtsam
zum Nutzen der Küche und anderen Zwecken gepflanzt
und vor seinem Ausritt gedüngt und mit Liebe gepflegt ward.
Er staunt und streicht sich ratlos von der Stirn
Sein blondgewelltes, leicht verschwitztes Haar:
Ach, liebe Petra, Himmel, Arsch und Zwirn!
Was ist denn das für eine Kinderschar?
Ach, Heinrich, dein Salbei in unsern Rabatten,
er brachte zwar Würze ans Essen und schützte
vor Zahnweh und Fieber, doch leider, er nützte
so gar nichts beim sündigen, fremden Begatten.
Es half mir kein Beten, es half kein Beschwören,
du hättest beim Pflanzen auf mich sollen hören:
Es gäb keine Kinder, wenn du wilde Möhren
gepflanzt und versehen mit düngenden Gaben
mir hättest; nur du trägst alleine die Schuld an zwei Knaben
und auch an der Jüngsten, dem niedlichen Mädel,
ich hoffe, der Casus geht dir in den Schädel!