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Vogelflug

ehemaliger Autor
die nicht geschossenen Fotos 
der wie teilabgeschaltenen Alten
schmerzen in meiner Künstlerseele.
Es liegen so viele Geschichten 
in den dösenden, schon leicht
entrückten Gesichten.
Wach und gespannt wie eine Schlange
gehe ich durch lange Flure
zähle Falten  und Tränen und lausche
dem Stöhnen misslungener Biografien.
woran brachen jene Augen.
wann versiegte ihr glucksendes Lachen.
Wo begannen seine Füße zu scharren.
Lächeln
Sanft grüßende Worte
Eine helfende Hand
 
Dicke Schlösser vor de Herzen
Ich schleiche vorüber, still, jedes Zeichen einer hervorbrechenden Geschichte behutsam zu fangen.
Es ist ein tiefer Wald
ohne Wege …
 
Hallo Vogelflug,
 
spricht hier ein Fotograf, der im Altenheim auf Besuch ist ?
 
Das Gedicht rührt an - sehr!
Wach und gespannt wie eine Schlange


gehe ich durch lange Flure


zähle Falten  und Tränen und lausche


dem Stöhnen misslungener Biografien.
Diese Zeilen finde ich mit am Stärksten.
 
Noch intensiver sind diese hier - wo der Beobachter _das LI tief abtaucht in die Lebensgeschichte des jeweiligen Gegenüber.
woran brachen jene Augen.


wann versiegte ihr glucksendes Lachen.


Wo begannen seine Füße zu scharren.
Insgesamt ist mir das Gedicht dennoch zu "breit" angelegt ;
die Intensität ginge dichter , knapper.

Bspw. ist das "teilabgeschaltet" überflüssig .
Dass die Menschen nicht mehr ganz von dieser Welt sind,
geht aus Deinen übrigen Ausführungen hervor.
 
die nicht geschossenen Fotos 


der wie teilabschaltenen Alten


schmerzen in meiner Künstlerseele.
Dass das LI _ der Künstler _Beobachter nicht einfangen konnte, was er wollte , taucht anfangs auf und wird hier wiederholt.
 
Ich schleiche vorüber, still, jedes Zeichen einer hervorbrechenden Geschichte behutsam zu fangen.
Das könntest Du zusammenziehen - so meine ich.

Hier noch das "n", das in der fünftletzten Zeile abhanden kam
 
Viele Grüße
Sternenherz
 
Vielen,
vielen Dank,
@Sternenherz,
für die wohlwollende Kritik, fürs aufmerksame Lesen.
 
Die Ausgangssituation ist etwas anders als du vermutest.
Ich bin hier (in einer Reha-Klinik) eher Gleicher unter Gleichen (Schlaganfallpatient). Dadurch, dass ich etwas jünger als der Durchschnitt bin, kann  ich mich aber wie ein leicht außen Stehender äußern.

Der Text ist Teil meines Gedankensteinbruchs, der mir jeden Tag etwas Kreatives schenkt.
 
danke für das „n“ - es fiel mir zu spät auf.
und Schreiben per Handy ist mir sowieso ein Graus.
 
Guten Tag nochmals, Vogelflug

und Danke für Deine Aufklärung.
Schreiben mit handy ist fürchterlich - ich schreibe oft per hand auf Papier und mache dann ein Foto.

Gedankensteinbruch - was für ein Wort ! Das nehme ich mir mit ins Jahr
und wünsche Dir gutes Heilen !
 
Viele Grüße
Sternenherz
 
Hallo Vogelflug, Deine Zeilen zeugen vom achtsamen Interesse am Leben anderer. Wie viel Gelebtes und wie viele Erinnerungen schlummern in den Zimmern? Ich wünsche ebenfalls gute Genesung, sei gegrüßt von mir, Juls.
 
Ja Juls, diese Frage geht mir hier oft durch den Kopf. Und das Bedauern, dass es mir nicht gegeben ist, diese Geheimnisse zu öffnen, sprudelnde Dialoge hervorzurufen
 
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