Hallo Zwischenzeit,
ich bin auch der Meinung, dass unsere Gefühlswelt stark von unseren Gedanken abhängt und somit von uns selbst stark beeinflussbar ist. Wer seine negativen Gedanken hegt und pflegt, anstatt zu versuchen, sie durch positivere zu ersetzen, hat es schwer seinen Trübsal zu überwinden. Das ist einfach gesagt, aber nicht so einfach getan, das bedarf der Übung und nicht selten ist professionelle Anleitung nötig.
Für mich ist die spannendere Frage jedoch: Woher kommen negative Gedanken?
Wer Schlimmes erfahren musste, wird unabwendbar negative Gedanken entwickeln. Das erscheint mir auch sinnvoll, um verarbeiten zu können und daraus Strategien zu entwickeln, zukünftig diese Erfahrungen nicht erneut durchleben zu müssen. Doch dieser Prozess sollte irgendwann abgeschlossen sein und man sollte ein relativ normales Leben führen können. Relativ, weil es unumgänglich ist, das im Leben immer mal wieder Situation entstehen, die einen zurückdenken lassen und man das erlebte noch einmal durchlebt. Wer aber in der negativen Spirale hängen bleibt, und es nicht schafft zu verarbeiten, sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Solche negativen Gedanken sind für mich also nachvollziehbar.
Aber woher kommen die negativen Gedanken bei unzähligen Menschen, die ein normales Leben führen können, ohne mit Extremsituationen konfrontiert zu werden? Die eventuell sogar in behüteten Verhältnissen und Wohlstand leben können, und sich eigentlich um nichts Gedanken machen müssten?
Ich glaube, dass es etwas mit Veranlagung zu tun hat. Mit der ungünstigen Zusammensetzung und Abstimmung der hormonellen Vorgänge in unserem Körper. Wer zu viel von einem bestimmten Hormon produziert, kann meiner Meinung nach also permanent depressiv sein, ohne dass die Lebensumstände Anlass dafür geben würden. Das Gegenteil gibt es natürlich auch, ich habe zum Beispiel eine Nachbarin, deren Glückseligkeit mir schon unnatürlich vorkommt. Vielleicht produziert ihr Körper zu viel Serotonin, während es bei chronisch Depressiven zu wenig sein könnte.
Noch eine Theorie von mir ist, dass wir in unserer modernen medialen Welt von negativen Nachrichten geradezu bombardiert werden. Krieg hier, Krieg dort, Katastrophen und Terror, Streichung von Arbeitsplätzen, Kindesmisshandlungen, usw.
Wir kriegen jeden Tag live und in Farbe, das Leid aus allen Ecken der Welt in Hochglanzbildern präsentiert, und dann wundert man sich, dass Depressionen zur Volkskrankheit mutieren?
Wie sollen junge Menschen sich normal entwickeln können, wenn man ihnen die Ängste die ein Leben mit sich bringen kann, ihnen 24 Stunden am Tag ohne Pause vor Augen geführt wird?
Das sind aber alles nur Mutmaßungen von mir. Ich bin kein Arzt und auch kein Lobbyist der Pharmaindustrie, aber ich bin überzeugt, dass es für viele depressiv veranlagte Menschen Hilfe geben könnte, wenn man sie nur in Anspruch nehmen würde!
Dieser Text handelt von meiner Omi, die sich ihr ganzes Leben lang nur gesorgt hat, weil sie ein schweres Kriegstrauma hatte. Sie hat sich lieber jeden Abend mit Schlafmitteln zugeschmissen, anstatt professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Das gehört halt zum Leben, da muss man durch!“ Habe ich sie öfter zu meiner Mutter sagen hören, wenn diese wieder einmal versucht hat, ihre Mutter dazu zu bewegen, einen Psychologen aufzusuchen.
Die Gründe für Depressionen sind vielfältig und sicher nicht so einfach zu benennen wie ich es in meinen Worten dargestellt habe. Von daher sollten meine Worte nur als meine Gedanken und nicht als Fakten verstanden werden!
Ich möchte niemanden bevormunden, aber vielleicht ermutigen, einmal darüber nachzudenken, dass er nicht für seine Depression verantwortlich ist und sich auch nicht schämen muss, Hilfe in Anspruch zu nehmen!
Sorry zwischenzeit,
da musst wohl was raus! Einen herzlichen Dank für deinen Kommentar, der mich motiviert hat meine Gedanken niederzuschreiben.
grüßend Freiform
Hallo LeMarq,
mein Dank an dich soll nicht minder ausfallen! Deine Anregungen habe ich sehr gerne übernommen. Ein Text von mir, der rhythmisch viel zu wünschen übrig lässt, hier habe ich den Fokus wieder zu sehr auf den Inhalt gelegt.
Dankeschön!
grüßend Freiform
Keinen Tag kannst du genießen
wirst erdrückt von schwerer Last
Dabei will doch keiner ihn vermiesen
ich weiß wie du deine Sorgen hasst
Eigentlich scheint für dich die Sonne
hast längst im Wohlstand ausgesorgt
dein Hirn versteht nur nichts von Wonne
all die Sorgen hat es sich geborgt
Nur um dich verrückt zu machen
dir keinen ruhigen Moment zu schenken
man hört dich leider niemals Lachen
könnt ich doch nur dein Denken umlenken