Hallo Berthold,
mit deiner Erläuterung zu diesem Gedicht / dieser Satire im Rücken ist alles
glasklar. :classic_wink:
na ja - es ist ja auch nur ein 'Satirchen' oder, vielleicht auch ein 'Satierchen'. :wink: Vogel - und ein komisches Säugetier, das zumindest eine gewisse, hm, 'Pfauenähnlichkeit' aufweist ... :whistling:
Ich möchte dir deshalb lediglich meinen Leseeindruck schildern, und hoffe sehr,
du kriegst meine Worte nicht in den falschen Hals.
Nein, kein Gedanke - ich hab nur einen. Obwohl, also manchmal, da wären zumindest zwei auch ganz praktisch ... vor allem beim Lachen. Wie oft habe ich mich schon beim 'Kaffetrinken und gleichzeitig lachen müssen' verschluckt, also - doch. Zwei wären prima, dann könnte ich das getrennt ablaufen lassen, bzw. den Kaffee. Wenn eben das eine runter und das andere rauf will und das gleichzeitig, dann führt das leider unweigerlich zu Kollisionen. :biggrin:
Dein Gedicht / deine Satire ist furchtbar laut geworden und die Reaktion des
Kiebitz' sehr nachvollziehbar. Wenn ich sagte, dein Werk ist schön, müsste ich
heucheln, aber dass ein Gedicht so viel Krach machen kann, finde ich
beeindruckend. :thumbup:
Ja, ich wollte mich, jetzt mal kurz im Ernst (doch! Ich kann das auch!), ein wenig in Sachen '
Lautmalerei' versuchen - und hier bot sich eine gute Gelegenheit dafür. Normalerweise bin ich eher 'in anderen Bereichen' in Sachen Gedichte 'anzutreffen', aber ich betrete auch sehr gerne 'Neuland' (praktisch, theoretisch weiß ich zumindest ein bisschen darüber). Ich habe schon wirklich darauf geachtet, welche Geräusche ich in welcher Reihenfolge 'auftreten' lasse und auch darauf, sie tatsächlich metrisch zu konzipieren. Der 'laute Teil' kann wirklich trochäisch gelesen werden (Spondeus, auch 'Hebungsprall' genannt, inklusive), während der Kiebitz sich ''jambisch zeigt' - mit Betonung auf '
kann so gelesen werden'. Also sind hier auch Taktung und Rhythmus 'teilweise gegenläufig'. Warum 'teilweise', nun, Disharmonie zeigt sich in den lautmalerischen Versen darin, dass beim Lesen die Neigung entsteht, wieder eher jambisch zu lesen, wenn es nach dem 'Hebungsprall' weitergeht. (Natürlich ist das schon schwierig zu erkennen - es war auch noch schwieriger irgendwie 'umzusetzen'. Da stieß ich auf 'Grenzen des Machbaren'.) Denn - Vogel und Mensch sind nun mal beide Lebewesen, beide ein Teil der Natur - und eben trotz allem Trennenden, trotz aller Unterschiede, zugleich auch 'nicht getrennt'. Wir haben Gemeinsamkeiten.
Dann 'decke ich mal auf': Irgendwo in der Landschaft. Feuchtwiese. Militär. Zuerst rollen die Fahrzeuge an - die erste lautmalerische Zeile. Dann wird ein Militärlager errichtet. Das intensiviert sich, es findet Bewegung statt, es werden Vorbereitungen für eine militärische Übung getroffen. Und, bei so einer Übung, da wird nicht nur Übungsmunition, nicht nur scharfe Munition, sondern da wird auch - Sprengstoff verwendet. 'Zischel-Zisch' = Lunte, 'Heul-Heul' (Warnsirene), 'Ka-Bumm!!!' - Explosion. Da wurde es dem Kiebitz dann doch zu viel und er suchte das Weite. So 'weit wie möglich'.
Und - eine Satiere ( :classic_wink: ) muss ja auch nicht 'schön' sein. Obwohl - wenn du mal den 'Krachmacher-Teil' rausnimmst - also der Kiebitz, für sich alleine genommen ... :wink:
Ich persönlich würde meinen - hübsch hässlich. 50:50, sozusagen. :classic_laugh:
Vielen Dank - für dein Lob 'beeindruckend' und für deinen Kommentar! :grin:
LG,
Anonyma
P.S.: Jetzt kannst du die Finger wieder aus den Ohren nehmen - ich wollte dich nur daran erinnern, nicht, dass du das womöglich versehentlich vergisst!