Von Wahnsinn erfaßt sind Land und Leute
Durch der kreuz und queren Politik.
Ein jeder ist des andren Beute.
Der Irrwitz, scheint’s, gilt heut als chic.
Von allen Seiten dröhnt es heiter,
Was man am besten denken sollt.
Der Dumme wähnt sich als Gescheiter,
Während die Welt zum Abgrund rollt.
Kultur verfällt dem blinden Streben,
Plantechnisch nur im Jetzt zu stehn.
Was einst die Zukunft wird erleben,
Das mag die Nachwelt dann schon sehn.
Doch dieses kann, mein lieber Leser,
Niemals der Sinn des Lebens sein.
Wir sind hier Gäste, nur Verweser.
Es gibt nicht nur den süßen Wein.
Auf manchen Straßen, in den Hallen
Kommt’s einem wieder grauslich vor.
Viel altes Hetzen hört man schallen.
Die Unvernunft im blinden Chor.
Was nunmehr vor knapp hundert Jahren
Hat fast einmal die Welt zerstört,
Das müssen wir heut neu erfahren,
Weil niemand auf das Warnen hört.
Die einen, die es könnten bannen,
Sie hätten es klar in der Hand,
Die schleichen sich im Streit von dannen
Und bauen Dämme nur auf Sand.
Mit großen Worten ohne Wirkung,
Manch Bürger fühlt sich arg versetzt,
Ist alles das nur eine Stärkung
Für neuen, braunen Sumpf zuletzt.
Oh weh! wie wird mir bang zumute,
Wenn unsereins dies niederschreibt.
Wo ist die Kraft nur, all das Gute,
Das diesen alten Geist vertreibt?
Denn wenn die Augen wir verschließen
Vor jenem letzten Urnengang
Dann werden Waffen wieder schießen.
Kommt unser aller Abgesang!