Liebe Sonja,
ein bewegendes Thema, das auch mich selten zur Ruhe kommen lässt.
Ich bin nicht so optimistisch.. Denn selbst wenn die Politik jetzt Wahnsinntempo einlegen würde und das weltweit, wird sich die Temperatur erst einmal dennoch weiter erhöhen, einige Kipppunkte sind vielleicht schon erreicht. Bis das ausgestoßene CO2 in der Atmosphäre zu einer Erwärmung führt, vergehen etwa 30 Jahre. Alle Veränderungen die wir heute schon erleben, sind bedingt durch CO2 Ausstoß VOR 1990. Und die letzten 30 Jahre war die Menschheit nicht sparsamer damit..
Dazu das viele Plastik, Atommüll, Kriege, Hunger, so viel Leid. Es schmerzt mich.. kann ich mir doch ein ganz anderes Leben und Miteinander vorstellen. Und dann kommt die Realität um die Ecke..
Was das Klima betrifft haben wir keine Zeit zu verlieren. Aber genau die wird seid Jahrzehnten an der Garderobe abgegeben, als wäre die Vorstellung auch ohne zu genießen.
Die Erfahrung zeigt leider auch, dass die Menschheit oft erst aus ihren Fehlern lernt, wenn es zu spät war, die Katastrophe bereits eingetroffen. Im Falle des Klimawandels wäre es dann zu spät. Irreversibel.
Es gibt bereits Inseln und flach gelegene Regionen, die aufgegeben wurden, Menschen die heimatlos wurden, weil der Meeresspiegel ca 30cm gestiegen ist sei 1870. Und das ist nichts..
Aber ich könnte ewig dazu schreiben, bevor das passiert, komme ich noch zu deinem Gedicht zurück 🙄
Sehr interessant, dass du fast durchgängig im Trochäus geschrieben hast, das lese ich selten. Die Kadenzen wechseln, aber das ist ok, allzu starr wäre das auch eher unangenehm.
Manchmal passt aber die Metrik und oder Versmaß dann doch nicht, auch wenn du in einzelnen Versen plötzlich vom Trochäus abweichst, stolper ich ein wenig. Weil die Betonung plötzlich anders ist..
Ich habe mal ein paar Anregungen, wo, glaube ich, Metrik und Versmaß stimmen müssten. Zumindest zum Bezugsvers, nicht fürs ganze Gedicht einheitlich! Als Beispiel noch für die erste Strophe:
Deine Version betont:
Besorgnisvolles Weltgeschehen
x X x X x X x X x (4-hebiger Jambus)
schreckt mich hoch als Nacht
X x X x X (3-hebiger Trochäus)
Kriege, schwarze Fahnen wehen,
X x X x X x X x (4-hebiger Trochäus)
dass ein Weinen laut erwacht.
X x X x X x X (4-hebiger Trochäus)
Aus dem ersten Vers habe ich ebenfalls einen Trochäus gemacht, indem ich aus "Besorgnisvolles" - "Sorgenvolles" gemacht habe.
Oder im zweiten aus dem 3-hebigen einen 4-hebigen, damit es gleich zum Bezugsvers ist.
Schau einfach, ob du etwas davon für dich anwenden kannst. :grin:
Besorgnisvolles Weltgeschehen, ---> Sorgenvolles Weltgeschehen,
schreckt mich hoch als Nacht, ---> schreckt mich hoch wie jede Nacht
Kriege, schwarze Fahnen wehen,
dass ein Weinen laut erwacht.
Umweltsünden – Plastikmüll
rauben mir den Verstand, ---> rauben täglich den Verstand
gut, was Greta Thunberg will,
weil verdreckt ist jedes Land.
Klimawandel, der verseucht
seinen Atem sich verhält
Mensch, der Atomkraft scheucht ---> Mensch, der die Atomkraft scheucht
trotzdem in alte Muster fällt. ---> zündet daran seine Welt. (oder so.. )
Ist uns wirklich voll bewusst,
was wir selbst dadurch erleiden, ---> was wir dadruch selbst erleiden,
unserer Kinder Weltverlust, ---> unserer Kinder Weltverlust,
an dem sich Geister scheiden. ---> vlt: wo sich viele Geister scheiden
Dem Planeten ist´s egal,
er wird noch Millionen Jahr´
seine Runden zieh´n durchs All,
auch ohne uns - das ist wohl klar. ---> auch ohne uns - wie's lange war.
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Liebe Grüße zur Nacht, Lichtsammlerin