Carolus
Autor
Vom Schicksal geschlagen
Wenn einer ohne Schuld vom Schicksal
in einen Abgrund gestoßen,
wo Dornen, niemals Rosen
zwischen Steinen ranken,
wo seine Schreie höhnisch sich
an Echowänden brechen,
wo die Verzweiflung
wie Schlangengift sein Herz angreift,
wo schluchzend, schreiend er sich schlägt,
die angestaute Wut heraus zu prügeln,
wo schließlich ihn sein Körper
zum Schlafen niederzwingt,
dann gleicht dies einem Aufschub
vor schmerzerfülltem Ende aller Qualen.
Wenn er nach seelenfinstrer Nacht
benommen wieder zu sich kommt,
die Sonnenwärme auf den Händen spürt,
der Melodie der Amsel vor dem Fenster lauscht,
der erste Krokus ihn mit einem Postgelb grüßt,
dann heißt das Leben ihn erneut willkommen.
Ihm bleibt, zu tragen einen unersetzlichen Verlust und
sich zu freuen, wenn ein Frühling auch in ihm aufblüht.