Wachen in den Gassen
Die Städter haben Schlafprobleme
Tiefseetiere fassen
in die stille, dunkle Leere
Bloß die Tage ziehen lassen
Bloß nicht auffallen in den Gassen
In der Tiefe gähnt die Leere
Und der Städter Tagesschwere
zieht sie einmal doch
hinab
An der Lichtung bei dem Walde,
hell von seiner Wanderschaft,
singt der letzte Dörflerskalde
blickt hinunter auf die Stadt
In die Nacht flüchten die Ratten;
aus dem hellen Sanges Licht
In die langen Körperschatten,
denn die Städter leuchten nicht
Angestrahlte Tiefseetiere
Blanke, fühlerlose
Leere
Und man wacht sich durch die Nacht
Und man singt hier nicht, man spricht;
grunzt, wer keine Lieder hat
Dunkelheit löscht sein Gesicht
Mit dem letzten Sonnenlicht
ist, wer war,
schon nicht mehr
hier
In der Gasse brennt ein Feuer
Reifen und ein Herz aus Blei
Plastiline Ungeheuer,
hochgiftiges Einerlei
Wie das Grunzen in den Gassen
Wie ein Schatten ohne Licht
Bloß die Tage ziehen lassen
Dunkelheit
löscht Dein
Gesicht