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Nur Kommentar Wanderung

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Basho

Autorin
Ich ging einen schmalen Pfad bergan. Die beginnende Dämmerung hielt mich gefangen. 
Quer über den Hang zogen einige Nebelschwaden himmelswärts. Ein paar Krähen
flogen in lauten Tönen über einer Gruppe spitzer, kahler Kiefern hinweg. Dahinter sah 
ich einen grossen, gelben Mond aufgehen. Als ich auf den Kreuzweg trat, streifte ein 
abendlich kalter Wind mein Gesicht. In den Kronen der Laubbäume,  noch spärlich
mit herbstfarbenen Blättern bedeckt, erklang ein Rauschen, das ich wie eine musische
Sinfonie mit dem Rhytmus meiner Schritte über Wurzeln, Kieselsteine und Erde wahrnahm.
Der Blick über das weite Tal kurz vor der nächtlichen Dunkelheit hatte etwas gespenstisches.
Und doch war mir wohl, während meine Lunge die klare Luft in sich aufnahm, hier oben am 
Hang des Lüderich. Die Wege waren mir vertraut. Kleine Heideflächen bedeckt mit grünen
Waldbeersträuchern, Ginster, rostfarbene Büschel hoher Gräser. All das schien sich in 
natürlicher Ordnung am richtigen Platz zu verwandeln, wie es Licht und Dunkelheit der 
entsprechenden Jahreszeit voraussetzt. Am Hauptweg bergab ging es nun schneller voran.
Das Mondlicht setzte Akzente. Legte seinen Glanz auf Bäume, Blätter. Zeichnete die Linien 
der fast kahlgewordenen Äste nach. Der Boden unter mir war noch nicht hart gefroren. Jeder meiner
Schritte gab einen federnden Gang der Freiheit wieder. Ich nahm die Gerade durch einen Tunnelgang,
einen schmalen, versteckten, kaum zu erkennenden Weg, der mit der Umgebung zu verschmelzen schien, 
der bis zum Hauptweg und zum Ziel der Wanderung führte. Am Ende angekommen nahm ich 
das Zwitschern einiger Amseln im nahgelegenen Busch war. Noch einmal erschien der Mond über 
dem Hang. Ich sendete ihm einen flüsternden Gutenachtgruss.  R.M.
 
 
november 2013 113.jpg
 
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