Ich ging einen schmalen Pfad bergan. Die beginnende Dämmerung hielt mich gefangen.
Quer über den Hang zogen einige Nebelschwaden himmelswärts. Ein paar Krähen
flogen in lauten Tönen über einer Gruppe spitzer, kahler Kiefern hinweg. Dahinter sah
ich einen grossen, gelben Mond aufgehen. Als ich auf den Kreuzweg trat, streifte ein
abendlich kalter Wind mein Gesicht. In den Kronen der Laubbäume, noch spärlich
mit herbstfarbenen Blättern bedeckt, erklang ein Rauschen, das ich wie eine musische
Sinfonie mit dem Rhytmus meiner Schritte über Wurzeln, Kieselsteine und Erde wahrnahm.
Der Blick über das weite Tal kurz vor der nächtlichen Dunkelheit hatte etwas gespenstisches.
Und doch war mir wohl, während meine Lunge die klare Luft in sich aufnahm, hier oben am
Hang des Lüderich. Die Wege waren mir vertraut. Kleine Heideflächen bedeckt mit grünen
Waldbeersträuchern, Ginster, rostfarbene Büschel hoher Gräser. All das schien sich in
natürlicher Ordnung am richtigen Platz zu verwandeln, wie es Licht und Dunkelheit der
entsprechenden Jahreszeit voraussetzt. Am Hauptweg bergab ging es nun schneller voran.
Das Mondlicht setzte Akzente. Legte seinen Glanz auf Bäume, Blätter. Zeichnete die Linien
der fast kahlgewordenen Äste nach. Der Boden unter mir war noch nicht hart gefroren. Jeder meiner
Schritte gab einen federnden Gang der Freiheit wieder. Ich nahm die Gerade durch einen Tunnelgang,
einen schmalen, versteckten, kaum zu erkennenden Weg, der mit der Umgebung zu verschmelzen schien,
der bis zum Hauptweg und zum Ziel der Wanderung führte. Am Ende angekommen nahm ich
das Zwitschern einiger Amseln im nahgelegenen Busch war. Noch einmal erschien der Mond über
dem Hang. Ich sendete ihm einen flüsternden Gutenachtgruss. R.M.

Quer über den Hang zogen einige Nebelschwaden himmelswärts. Ein paar Krähen
flogen in lauten Tönen über einer Gruppe spitzer, kahler Kiefern hinweg. Dahinter sah
ich einen grossen, gelben Mond aufgehen. Als ich auf den Kreuzweg trat, streifte ein
abendlich kalter Wind mein Gesicht. In den Kronen der Laubbäume, noch spärlich
mit herbstfarbenen Blättern bedeckt, erklang ein Rauschen, das ich wie eine musische
Sinfonie mit dem Rhytmus meiner Schritte über Wurzeln, Kieselsteine und Erde wahrnahm.
Der Blick über das weite Tal kurz vor der nächtlichen Dunkelheit hatte etwas gespenstisches.
Und doch war mir wohl, während meine Lunge die klare Luft in sich aufnahm, hier oben am
Hang des Lüderich. Die Wege waren mir vertraut. Kleine Heideflächen bedeckt mit grünen
Waldbeersträuchern, Ginster, rostfarbene Büschel hoher Gräser. All das schien sich in
natürlicher Ordnung am richtigen Platz zu verwandeln, wie es Licht und Dunkelheit der
entsprechenden Jahreszeit voraussetzt. Am Hauptweg bergab ging es nun schneller voran.
Das Mondlicht setzte Akzente. Legte seinen Glanz auf Bäume, Blätter. Zeichnete die Linien
der fast kahlgewordenen Äste nach. Der Boden unter mir war noch nicht hart gefroren. Jeder meiner
Schritte gab einen federnden Gang der Freiheit wieder. Ich nahm die Gerade durch einen Tunnelgang,
einen schmalen, versteckten, kaum zu erkennenden Weg, der mit der Umgebung zu verschmelzen schien,
der bis zum Hauptweg und zum Ziel der Wanderung führte. Am Ende angekommen nahm ich
das Zwitschern einiger Amseln im nahgelegenen Busch war. Noch einmal erschien der Mond über
dem Hang. Ich sendete ihm einen flüsternden Gutenachtgruss. R.M.
