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Wehrlos

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Wehrlos
 
 
 
 
Ich will nicht

verrecken!


Warum lasst ihr mich so


krepieren?


Habt ihr meinen Körper


nicht schon genug


geschunden?

 

Was habe ich


euch getan -


dass ihr mich so


quälet!


Ihr seid doch keine


Analphabeten!


Lest gefälligst,


was danieder


geschrieben steht.

 

Ihr nennt euch


Mediziner, Ärzte?


Habt ihr nicht alle den


hippokratischen Eid


geschworen?


Wo ist euer


menschliches Ethos,


und eure hohe,


ärztliche Kunst,


eure Moral


geblieben?

 

Dient dies alles nur noch


dem kapitalistischen


Kommerz?


Müsst ihr aus diesen Gründen


meinen schwachen, von


Krankheiten heimgesuchten und


ausgemergelten Leib


noch weiterhin so


schänden?

 

Könnte ich mit euch


reden, Freunde –


ihr hättet wahrlich nichts zu


lachen.


Vor den Kadi würde ich euch


allesamt schleifen!


Sämtliche Kosten, die ihr


Gegen meinen Willen


verursacht habt, würden euch


angelastet werden.

 

Nach Hippokrates sollt


und dürft Ihr nicht töten.


Daraus lässt sich aber nicht


Ableiten, dass man mich


bedenken- und gedankenlos


quälen kann!

 

Also, gebt euch endlich


geschlagen –


nehmt gefälligst zur Kenntnis,


was ich extra für Euch auf


Papier hinterlassen habe:


Ich habe Anrecht auf einen


humanen Tod –

 
 

Lasst mich also ohne


weitere künstliche


Behandlung in


Frieden und


Würde


ster-


ben


.

 
 
 
 
Richard von Lenzano
© 02-2009
 ​
 
Wer legt fest wann das Papier Gültigkeit hat? Wer kann wirklich frei von Zweifeln und bei geistiger Gesundheit (und wann?) festlegen, dass er in einer unvorstellbaren Sitaution sterben will? Wissen das er dann noch sterben will? Und wem will man zumuten dieses Leben zu beenden? Anklagen ist leicht, Lösungen seh ich keine. Übrigens wird der hippokratische Eid nicht mehr wirklich geleistet.
Ansonsten ist es mir zuwenig Lyrik, aber das ist anscheiend dein Stil.
 
Hallo Torsul,
 
ich persönlich lege fest - und zwar schriftlich - was ich möchte und was nicht. Es gibt bestimmte Kriterien
(Hirntod pp.) bei deren Eintritt die Verfügung zum Tragen kommt.
 
Es ist nicht nur Anklage in m einem Text zu finden osndern vielmehr stoße ich öfters darauf,
auf bestehende Verfügungern zu achten und sie zu befolgen - was heute juristisch durchaus
durchsetzbar ist.
 
Es ist ein Reizthema, welches man aber durchaus bei Toleranz und Achtung des Themas
diskutieren sollte und müßte...
 
 
 
liebe Grüße
ric
 
Ich achte und toleriere dieses Thema und erlebe es auch nicht zum erstenmal mit. Trotzdem weiß ich nicht ob ich in solch einer Situation sterben wollte oder nicht, ganz einfach weil dieser Zustand für mich unverorstellbar ist, obwohl ich die biologischen Vorgehen kenne, weiß was passiert, duzende Leute in diesem Zustand schon gesehen und sogar gewaschen habe. Ich bezweifle das sich irgendjemand in diese Sitaution versetzen kann. Demzufolge kann man genauso fragen in wie weit eine unter deratigen Umständen getroffene Erklärung ihrer Richtigkeit hat, den es gibt immer jemanden der den Schalter umlegt und für den ist dies mitunter noch wichtiger als für den Sterbenden.
Es gibt gewiss auch anderswo Präzedenzfälle wo vorher getroffene Endscheidungen aufgrund fehlender Informationen oder geistiger "Unreife" als Nichtig erklärt werden. Ich beziehe mich nur mal auf diverse Ethikkommisionen. Aber diese Disskusion gehört wenn dann ins OT, nicht hier hin, wir sind ein Lyrik, kein Dichterforum und ich wollte lediglich Inhaltliche "Mängel" aufweisen. (mir fiel leider kein besseres Wort ein, zumal es keine wirklichen Mängel sind, eher andere Sichtweisen)
 
Oh je!
 
Den "Hippokratischen Eid" gibt es so gar nicht, aber egal.
 
Wow, das übertrifft grad mein Leiden.
 
Gefällt mir nicht so gut.
 
mystic
 
Ja, Danke, das wußte ich bereits! :mrgreen:
 
Dazu wollte ich keine Diskussion vom Zaun brechen.
 
Also dann!
mystic
 
Mystic,
 
 
 
richtig, darüber sollte man keine Diskussion vom Zaun brechen,
aber - nachdenken darüber sollte man schon...
 
Ich jedenfalls habe auch diese Erklärung gelesen..
 
 
liebe Grüße
 
ric
 
:| :| :|
 
Hallo,
ich finde den Titel gelungen,die Thamatik ist mit Sicherheit des Nachdenkens und der Diskussion würdig, doch sollte sie für mein Empfinden, dann auch in lyrischer Form dargeboten werden(Warum hast Du das nicht gemacht, Ric. ?).
Die Zeilen sind ein Statement und haben für mich mit Lyrik nichts zu tun, daher sollte man die Diskussion über dieses Thema, wie Torsul richtig bemerkte, an anderer Stelle fortsetzen.
L.G.
d.Kl. Bärin
 
Liebe Bärin,
 
 
 
ich weiß nicht, ob es nicht doch lyrisch ist:
 
 
Wer spricht denn zu uns?
 
 
Ist es mein Unterbewußtsein?

Ist es meine gequälte Seele?

 
....
 
 
liebe Grüße
 
ric
 
:| :|
 
Also mMn definitiv nicht lyrisch. An ein paar Ecken muss man sich doch halten wenn man nicht gleich Prosa mag. Versform ist übrgens keine diese Ecken :|
 
Musst du nicht. Ich schrieb, dass es meiner Meinung nach so ist, nicht allgemeine Gültigkeit hat. Wobei ich anmerken kann, dass nicht wenige Definitionen des Begriffes "Lyrik" wohl ähnliche Ansichten wie ich haben. Aber auch das ist kein Grund für dich etwas zu müssen. Ich dränge niemanden. Was du nicht nachvollziehen kannst entzieht sich mir hierbei.
 
mfg Torsul
 
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