Carolus
Autor
Weiß nicht, warum mir
der übliche Ablauf des Morgens
plötzlich zuwider, zu bieder
und ohne Reiz für müde Glieder.
Weiß nicht, was mich die Fenster
weit aufreißen lässt und mich
ins Freie lockt. Die kühle Luft?
Ist’s der blühende Forsytienzweig
im Zimmer, den das Licht der Sonne
in eine Fackel gelber Flammen verwandelt.
Noch ist kein Mai, doch die Zeiten
von Kühle, Kälte und Frost
scheinen vorbei.
Menschliches wie Tierisches wartet,
zwitschert, lispelt, kräht und scharrt,
harrt auf der Sonne Startsignal.
Was ist für eine Kraft heißt mich
Bequemlichkeit und Komfort
verschmähen, treibt mich in die Kühle?
Wirken hier himmlische
und irdische Kräfte zusammen?
Wer hat den Globus so gedreht,
daß jetzt in unsren Breiten
Frühling, sprich Wandel, ansteht?
Zurück nach einer Wanderung
ins häusliche Theater ohne Medien,
ohne Frust und ohne Kater,
dank meines Besuchs beim Waldpsychiater.
(„Carolus“ in „poeten.de“ 09.03.2025)
der übliche Ablauf des Morgens
plötzlich zuwider, zu bieder
und ohne Reiz für müde Glieder.
Weiß nicht, was mich die Fenster
weit aufreißen lässt und mich
ins Freie lockt. Die kühle Luft?
Ist’s der blühende Forsytienzweig
im Zimmer, den das Licht der Sonne
in eine Fackel gelber Flammen verwandelt.
Noch ist kein Mai, doch die Zeiten
von Kühle, Kälte und Frost
scheinen vorbei.
Menschliches wie Tierisches wartet,
zwitschert, lispelt, kräht und scharrt,
harrt auf der Sonne Startsignal.
Was ist für eine Kraft heißt mich
Bequemlichkeit und Komfort
verschmähen, treibt mich in die Kühle?
Wirken hier himmlische
und irdische Kräfte zusammen?
Wer hat den Globus so gedreht,
daß jetzt in unsren Breiten
Frühling, sprich Wandel, ansteht?
Zurück nach einer Wanderung
ins häusliche Theater ohne Medien,
ohne Frust und ohne Kater,
dank meines Besuchs beim Waldpsychiater.
(„Carolus“ in „poeten.de“ 09.03.2025)