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Feedback jeder Art Wiedersehen und Abschied

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Carolus

Autor
 
Wiedersehen und Abschied 

Dort, wo die Vorstadt in die Felder gekrochen,
der Wald sich zurückgezogen,

 
dort, wo sie einst Hand in Hand
durch blühende Wiesen gegangen,

 
dort, wo sie früheres Glück gefunden,
kehrten sie enttäuscht zurück vom Ort
ihres Sehnens, aufgeflackert beim Erinnern.

 
Gewandelt, verändert, eingerichtet hatte sich jeder
in anderer Erlebenszeit. Nicht begreifen konnten sie,
warum ihr Hunger nach Liebe von damals jetzt
auf einmal Quelle von Tränen und Seelenleid.

 
Ohnmächtige, hilflose Abschiedsverlegenheit.
Trotzige, Treue versprechende Blicke,
Küsse wie flüchtiger Windhauch.
Pünktlich der Zug.

 
Einmal noch winkte sie von der Treppe,
drehte sich um, als der Wagen mit ihm vorüber.
Verschwunden das Bild mit dem Anderen.
Manchmal tauchte es kurz in der Erinnerung auf.

 
Vor dem Fenster seines Abteils gelbe Rapsfelder,
umsäumt von blühenden Apfelbäumen.
Wenige Tage später begann ein neuer Mai.


 
 
Lieber Carolus,
 
verflossene Erinnerungen wieder zurückholen zu wollen kann ein heikles Unterfangen sein. Manchmal gelingt es, aber die Gefahr ist groß, dass es in Ernüchterung mündet. 
 
Deine Zeilen fangen das sehr schön ein. Die äußere Bühne ist die gleiche geblieben, aber die Protagonisten haben sich gewandelt und können (oder wollen?) sich nicht zurück verwandeln.
 
Die Zeile "Pünktlich der Zug" verleiht der Szene etwas Surreales.
 
Gerne gelesen.
 
Gruß
Cornelius
 
  • Cornelius
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