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Winter

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Winter
 
Bläulich weiße Windgesichter
starren aus dem Nichts hervor,
öffnen an der Berge Kämme
kreischend kalt des Winters Tor.
 
Hämisch grinsend glitzern ihre Fratzen
durch die Reihen schwarzer Stämme
bringen auf der Seen Spiegelglatze
bleiche Märchen kirr hervor.
 
Tiere weichen lautlos leidend
in der Erde warmen Mutterschoß,
träumen hungrig von der grünen Weide,
die das lange Jahr dem Leben bot.
 
Doch allmählich deckt das Schneegestöber
sanft der Erde karge Kruste zu
und die Häme aller Kaltgesichter
schläft und findet endlich Ruh.
 
Und jährlich grüßt das Murmeltier. Du machst gern Kalendergedichte, wenn ich mir deinen Themenverlauf so anschaue.
Ich für meinen Teil mag den Winter, man kann ungeniert nachtaktiv sein, weil es ohnehin schon den ganzen Tag dunkel war.
 
Außerdem stößt es mich:
 
Hämisch grinsend glitzern ihre Fratzen
durch die Reihen schwarzer Stämme
bringen auf der Seen Spiegelglatze
bleiche Märchen kirr hervor.
 
"glitzert ihre fratze" würde besser reimen
 
Hallo Kleine Bärin
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Ein schönes Winterwerk! Mir gefällt die ausgefallene Wortwahl und der wiederholte gebrauch von Alliterationen (weiße Windgesichter, kreischend kalt, lautlos leidend und ich könnte noch eine Weile weiter aufzählen :wink: ). Was mir auffiel ist die Wiederholung von "hervor" in Strophe 1&2 und der häufige Stilwechsel hinsichtlich des Reimschemas und der Verszahl, ich hab (mir) das mal verdeutlicht:
 
Winter 
Bläulich weiße Windgesichter 8a
starren aus dem Nichts hervor, 7b
öffnen an der Berge Kämme 8c
kreischend kalt des Winters Tor. 7a
 
Hämisch grinsend glitzern ihre Fratzen 10a
durch die Reihen schwarzer Stämme 8b
bringen auf der Seen Spiegelglatze 10a
bleiche Märchen kirr hervor. 7c
 
Tiere weichen lautlos leidend 8a
in der Erde warmen Mutterschoß, 9b
träumen hungrig von der grünen Weide, 10c
die das lange Jahr dem Leben bot. 9d
 
Doch allmählich deckt das Schneegestöber 10a
sanft der Erde karge Kruste zu 9b
und die Häme aller Kaltgesichter 10c
schläft und findet endlich Ruh. 7b
 
Doch bin ich so ein wenig hin und her gerissen. Einerseits mag ich ja festere Formen und eine durchgängige Sprachmelodik und finde (vielleicht wenig überraschend) die ersten 4 Verse klingen am besten. Andererseits verstehe ich den Stilwechsel als Mittel zur Abgrenzung und immer nur gleichbleibende Takte werden langweilig. Durch einen Wechsel rütteltst du den Leser ja wieder "wach". Ich glaube was ich am störensten empfinde, sind die 10 silbigen Versen, die sind mMn in den meisten Gedichten zu lang. Eine Idee wäre die jeweils mit einem Mittel und Endreim zu verbinden, dann fallen sie nicht ganz so auf :-k Aber letzendlich bleibt das ja Geschmackssache :wink:
Trotzdem gern gelesen und sehr kreative Bilder!
 
lg Nino
 
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