Ach Dichtel,
Haiku ist eine persönliche Welt, die dem Leser manchmal
verschlossen bleibt, wieder andere können etwas daraus
lesen, hören, fühlen.....wie auch immer !
Gezielt auf meine Beobachtungen bei einem Spaziergang
durch Celle (Stadt in Niedersachsen) sind diese 3 Zeilen
aus dem Stegreif entstanden (Dir diese kleine Erläuterung !):
Rosen in Trauer
= hier sah ich beschnittene und abgestorbene Rosenzweige
im Französischen Garten (ein toller Park mitten in Celle),
die im Sommer in voller Blüte standen !
jetzt blinken die Tage schneeweiß
= wenige Tage vor meinem Ausflug hatte es geschneit,
Stadt und Land waren unter einer Schneedecke verschwunden,
vereinzelte Sonnenstrahlen blitzten/blinkten im Schnee auf.
Erstarren die Herzen
= nachdem ich in der Innenstadt die Bronzestatue an der Ecke
Poststraße/Stechbahn gesehen hatte, dabei noch Musikanten,
bettelnde Menschen und Obdachlose beim Zeitschriftenverkauf
in trostloser Situation beobachtete, war die Idee zu meinem Haiku
geboren. Fest verankert im Kopf, nur hatte ich leider keine
Schreibutensilien dabei.
Ich hoffe, fragender Dichtel, dass ich ein wenig Licht ins Dunkel bringen konnte,
es sei noch gesagt,
Haiku provozieren den Leser:
Drei Zeilen in geringster Kürze genügen,
um einen Augenblick zu fassen.
Mit diesen Bildern, ihrer Konzentration,
aber auch ihrem Humor schärfen Haiku
unsere Aufmerksamkeit für das Lesen
selbst: Sie sind einfach Lektionen
in einer provozierenden Kunst
der Stille.
Danke für Deine Nachfrage
und gute Tage,
Volker