Liebe Josina,
schöne Schüttelreime hast du uns zum ersten Advent gezaubert!
Eiskristalle fallen, weiße Flocken liegen, das Mädel jauchzt, die Locken fliegen!
Engelsflügel aus Schnee geformt, deren schwingen gehört zu den schweren Dingen.
Zum Kaffee ein Stückchen Butterkuchen werde dann später einen Kutter buchen.
Warmen Biskuitboden schneidet Mutter besser mit ihrem neuen Buttermesser.
Weiß – grauer Schnee ist eine müde Pracht, mich frustriert, lustlos und prüde macht.
Verdrießlich stapfe ich durch den Birkenwald, die Aura dort wird sicherlich wirken, bald.
Punschgenuss bekomme einen Schlummerkuss mit meinem Kummer, ist nun Schluss!
Was noch fehlt, ist ein gleichmäßiger Takt, damit die Reime auch gut zur Wirkung kommen. Ich habe den Text mal in fünfhebige Jamben gesetzt und auch die Reihenfolge so geändert, dass ein Stimmungswechsel vom Trüben zum Hellen bemerkbar wird:
Der graue Schnee ist eine müde Pracht,
die selbst die jung Verliebten prüde macht.
Ich stapfe trostlos durch den Birkenwald;
die Luft und seine Aura wirken bald.
Da seh ich, wo die weißen Flocken liegen,
die Mädel jauchzen, dass die Locken fliegen.
Sie formen Weihnachtsengel; deren Schwingen
aus Schnee befreien von den schweren Dingen:
Jetzt kaufe ich mir frischen Butterkuchen,
und werde später einen Kutter buchen.
Den Kuchen schneidet aber Mutter besser
mit ihrem nagelneuen Buttemesser.
Und abends macht mit einem Schlummerkuss
mein liebster Mensch mit all dem Kummer Schluss.
Jetzt kann man die Reime heraushören. Was meinst du zu meinem Vorschlag?
LG Claudi