In blaue Leinen gehüllt, trägt der Nordwind sie zu Ihm
Eine alte Krone aus Dornen schmückt das Haupt
Von der Wärme verlassen, bereit zu schlafen
Im Schatten der Sonne, wo sie Ihm begegnet ist
Entkräftet wie ihre Blüte, sinkt das Haupt
Wo salzige Tränen den Sand benässen, stechen Keime aus
Felder von Sahara Lilien
Ihre Liebe ist Gift für andere die sie verehren
Unberührbar bleibt sie schön
Im Sand liegend, vergiftet durch sich selbst
Von Tausend Dornen umwachsen das Grab
Lavendel duftender Leib
Selbst der Tod kann nicht widerstehen
Und der Schmerz der nie weicht, liebt sie noch immer
Eine Akazienallee führt zu ihrem Altar
Seiner Oase der Giftpflanzen
Sie gebar Ihm keine Kinder
Es verblieb eine Narbe am Unterleib
Trug keine Knospen mehr an seiner Seite
Nur müde bittere Blätter
Und Milch aus Oscherzweigen
Trank ohne Zweifel
Fruchtlos verwelkt
Als sie die Augen schloss
Und die Nacht in ihrer Seele versiegelt war
„Der Seth-Zyklus Teil II“