Lieber gummibaum, lieber Dali Lama, lieber Sidgrani,
danke für die zahlreichen und tatsächlich ja sogar durchweg positiven Kommentare. Das überrascht mich ein wenig, dass das Gedicht bisher so gut ankommt, weil ich schon so lange raus bin. Ist mein erstes Gedicht seit einer gefühlten Ewigkeit.
eine Trennung, die beiden mehr abverlangt, als sie verkraften, und die sie dennoch vollziehen. Drei Stationen des Ringens und der Sorge um den anderen, bis die vierte das Zögern beendet.
Gut zusammengefast, lieber gummibaum!👍
Ja, so habe ich mir die Situation beim Schreiben auch vorgestellt: Eine Trennung, obwohl noch viele Gefühle füreinander da sind. Das ist natürlich herzzerreißend für die Beteiligten und daraus resultiert dann dieses Hin und Her.
das hast du sehr zart geschrieben, gefällt mir.
Danke, lieber Dali Lama!🙂
Ich wollte hier auch halbwegs subtil bleiben, Gefühle mehr andeuten, als sich explizit zu beschreiben, damit da mehr Raum ist, sich in das LI oder auch das LD hineinzuversetzen.
Besonders schön finde ich "Erst gehst du halb, dann bleibst du ganz."
und "Erst bleibst du halb, um ganz zu gehen.",
die beide den titelgebenden zaghaften Abschied sehr passend darstellen.
Die Stelle war mir auch besonders wichtig. Dieses Zögern, das sich in der nonverbalen Kommunikation offenbart korrespondiert ja auch mit anderen Stellen, in denen eine uneindeutige Haltung zum Ausdruck kommt: z.B. die zitternden Lippen und die leuchtenden Augen, ungerichtete Handbewegungen als Übersprungshandlungen, die dann doch in einer klar zärtlichen Geste oder zumindest einer Geste der Verbundenheit münden etc..
Nachdem du deinen Text in Liebe&Romantik eingestellt hast, gehe ich nun auch davon aus, dass der zaghafte Abschied von begrenzter Dauer ist und das Lyrisch Ich und das Lyrische Du sich bald schon wiedersehen werden.
In meiner Vorstellung sind sie ein Paar in einer Fernbeziehung, da sind die Abschiede immer so schön bittersüß - schrecklich war das, nie wieder
Diese Interpretation gefällt mir und lässt sich gewiss gut aus dem Gedicht herauslesen. Ja, auch diese Abschiede sind schmerzhaft.
Aber tatsächlich hatte ich sogar eine endgültige Trennung im Sinn: Ein Paar, das seine Beziehung beendet, obwohl die beiden einander noch lieben und da ist dann eben auch gar nicht sicher, ob sie es wirklich wollen, ob sie es verkraften können etc.. Dann sucht man Trost bei demjenigen, dem man am meisten vertrauen kann, der ironischerweise der Grund ist, warum es überhaupt des Trosts bedarf. Insofern ist es tatsächlich ein Liebesgedicht, obwohl es eben auch ein Trennungsgedicht ist. Zwei Menschen offenbaren ihre Liebe bei der Trennung. Ich mag diese herrlich ambivalenten oder gar widersprüchlichen Situationen - also, zumindest in der Lyrik.
für mich vollzieht sich hier ein Abschied, der weh tut und beiden nicht leicht fällt. Der Verstand sagt geh, das Herz sagt bleib.
Danke, Sid!🙂
Ja, so ist es. Tatsächlich kann eine Trennung schmerzhafter sein, wenn beide noch viel füreinander übrig haben. Ich meine, wenn man an einem Punkt angelangt ist, an dem man einander anfängt zu hassen, kann eine Trennung natürlich sehr hässlich werden und dann fallen unschöne Sätze. Das kann natürlich auch verletzen, aber zumindest kann man dann die Trennung als ein eindeutiges Freischwimmen oder so wahrnehmen. Wenn man immer noch Gefühle füreinander hat, ist dieses Loslassen evtl. schmerzhafter.
LG