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Feedback jeder Art Zu spät

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  • Lichtsammlerin
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Ein Umriss in meiner Tür
schemenhaft sah ich das Zucken
der Hand, als ich sah wofür
war es zu spät sich zu ducken
 
du hast mir den Mund zugehalten
als ich schrie und geflüstert -sei still-
und meine zu Fäusten geballten
Hände verrieten, dass ich nicht will
 
dein Blick suchte in meinem Schmerz
der in mir wie glühendes Eisen
brannte, stieß ins betäubte Herz
deine Hand um den Weg zu weisen
 
fuhr in gerader Linie dort
wo im Hals die Worte verschwanden
entlang um zu sagen -kein Wort-
sonst... ich habe den Wink verstanden
 
 
Hallo Lichtsammlerin,
 
der traurige Text spricht für sich und bedarf von meiner Seite aus keines näheren Draufeingehens.
 
Ich fühle mit dem LI mit -
 
 
LG Sternwanderer
 
Hallo Sternwanderer,
 
danke fürs Mitfühlen.. dafür bedarf es ja ebenfalls nicht vieler Worte.
Werde ich LI ausrichten!
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hey Lichtsammlerin, 
 
zu dem Gedicht möchte ich nicht viel sagen, es spricht für sich. 
Wollte nur sagen wie stark und mutig das LI ist, wow! 
 
Gruß, 
 
Zarathustra 
 
Liebe Lichtsammlerin
 
Sehr schwer zu lesen.....
 
Tief, traurig, ergreifend und toll geschrieben.
 
Jeder Tag eine Erinnerung, jedes  Gedicht eine Geschichte, oft eine Wunde für sich....
 
Ich bin oft sprachlos und möchte dem Schmerz beim Lesen entfliehen...
 
Alles Gute und liebe Grüße
lena
 
Eine beklemmende Atmosphäre, liebe Lichtsammlerin. Sehr gern gelesen.
 
Der Daktylos ist zum Teil unterbrochen. Eine jambische Version habe ich versucht.
 
Beste Grüße von gummbaum
 
 
Ein Körperumriss in der Tür.
Ich sah die Hand kaum, nur das Zucken,   
und ehe ich begriff, wofür,
war es zu spät, sich noch zu ducken.
 
Mein Schrei gerann. Du drohtest: Still!“,
und hast den Mund mir zugehalten.
Ich sagte dir, dass ich nicht will
mit Händen, die zur Faust sich ballten.
 
Dein Blick verfolgte meinen Schmerz,
der in mir glühte wie ein Eisen
und stieß in mein betäubtes Herz,
um deiner Hand den Weg zu weisen.
 
Er fuhr in grader Linie fort
dahin, wo mir die Worte schwanden
und drückte aus: „Sagst du ein Wort!…“
Ich schwieg. - Ich hab den Wink verstanden.
 
 
Ein Umriss in meiner Tür
Und schon leidet der Leser mit dem LI, der erste Vers spricht Bände und lässt kaum Zweifel daran, was gleich passiert. Wir alle wissen, das es Derartiges gibt, aber solange es nicht in so eindrucksvoller Weise geschildert und der Leser mitten in das Geschehen hineingezogen wird, berührt es weitaus weniger. 
 
"schemenhaft" heißt es in S1V2.
 
Lieben Gruß
Nöck
 
 
 
Liebe Lena,
 
Ich bin oft sprachlos und möchte dem Schmerz beim Lesen entfliehen...
Das tut mir leid! Es ist glaube ich menschlich, dass wir den Schmerz beim Lesen spüren können.. und es darf wachrütteln. Aber ich möchte auch, dass jeder dabei auf sich achtet und schaut, was zu viel ist. Selbstfürsorge und so..
Ich weiß, in meinen Gedichten steckt immer wieder so ein tiefer Schmerz und ich "wage" es auch einen Teil dieser Gedichte (schon abgemildert..) hier zu veröffentlichen. Es ist einfach ein Teil von mir und momenten arbeitet da so viel in mir, dass viele Gedanken und Gedichte dazu entstehen.
Deine Worte berühren mich auch.. und ich freue mich, dass du dich trotz der Schwere auf die Worte einlässt und deine Gedanken teilst. Achte einfach nur gut auf dich!
Und für das andere - Dankeschön!
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
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Hallo gummibaum,
 
auch dir Danke fürs Einlassen und deine Vorschläge!
Ich arbeite eigentlich nie mit festgelegtem Versfuß o.ä., sondern gehe nach Gefühl.. Ob dann Daktylen, Jamben oder Trochäen bei herum kommen.. naja, passiert eben einfach so.
Deinen Vorschlag bin ich mehrmals durchgegangen, ich empfinde ihn so aber als stark entfremdet. Es spricht eine andere Person daraus, die Bedeutung verschiebt sich teils sehr, das ganze Geschehen verändert sich, es ist ein neues Gedicht, aber nicht mehr wirklich meines und meine Worte. Damit mag ich mich nicht anfreunden, auch wenn ich deine Mühe sehr zu schätzen weiß!
Also Dankeschön!
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
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Hallo Nöck,
 
ja, wir alle wissen im Grunde von den Dramen hinter geschlossenen Türen. Aber es ist menschlich, nicht hinsehen zu wollen. Es ist leichter daran festzuhalten, dass so etwas nur bei anderen, nur weit weg und nur in der Theorie geschieht. Aber praktisch und nah.. mag man es sich eben nicht vorstellen. Und dass es nah ist, im eigenen Umkreis, und überaus real.. ist zwar die Wahrheit, aber eine unbequeme.
Es freut mich aber, dass ich dich ein Stück in das Geschehen mitnehmen konnte, und so das "Theoretische" nahe bringen konnte. Auch wenn es schmerzhaft ist.
Danke dir fürs Einlassen!
"schemenhaft" heißt es in S1V2.
DANKE! Da hat sich doch tatsächlich ein Buchstabe aus dem Staub gemacht.. korrigiere ich gleich!
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Das Nein bedeutet für Frauen viel. Ich dachte das sei genug, um auszudrücken wie schlimm es ist wenn diesem Nein nicht genüge geleistet wird. Nein heißt nein und nein heißt so etwas darf es auf keinen Fall geben.
 
Hallo panini,
 
ja, da würde ich dir voll und ganz zustimmen.
Es war nur so, dass ich mit einem bloßen "Nein" unter einem Gedicht nichts anzufangen weiß. Ob es nun auf die Form, den Inhalt, eine Aussage oder was auch immer bezogen war.. deswegen die Nachfrage.
Nein heißt nein und nein heißt so etwas darf es auf keinen Fall geben.
Und gibt es leider dennoch.
Nein bleibt nein. Die Aufgabe besteht nur darin, es in der Gesellschaft als unumstößlich festzuschreiben. Ob das je gelingt.. wer weiß.
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo Lichtsammlerin! 
 
erstmal freue mich mich dass auch du ein ähnliches Thema zur Sprache bringst wie ich schon angesprochen habe. Ich freue mich dass darüber gesprochen wird das Menschen darüber nachdenken und ich freue mich über paninis nein. Da du sagst das Thema arbeitet sehr stark in dir hoffe ich dass du keine derartigen Erfahrungen machen musstest, sondern dass es sich lediglich um eine Auseinandersetzung mit dem Thema handelt. 
zu deinem Gedicht: 
Ein Umriss in meiner Tür


schemenhaft sah ich das Zucken


der Hand, als ich sah wofür


war es zu spät sich zu ducken
 Bereits hier ahnt man schlimmes, ich frage mich woher diese Gestalt kommt, ob es ein Einbrecher ist, oder jemand der Zugang zur Wohnung hat vielleicht ein Partner, eine toxische Beziehung, in der Angst eine große Rolle spielt. Ich persönlich finden den Zeilenumbruch etwas schwierig.  Aber das mag persönliche Vorliebe sein. Es wirkt etwas gewollte dass „der Hand“ im nächsten Vers steht. Ich kann es gerade aber nicht umschreiben und will mir auch nicht anmaßen dein Werk zu verbessern oder anzugleichen. 
 
 
du hast mir den Mund zugehalten


als ich schrie und geflüstert -sei still-


und meine zu Fäusten geballten


Hände verrieten, dass ich nicht will
Diese Strophe finde ich sehr ausdrucksstark und in sich stimmig. Mir gefällt dass das LI sich an das LD wendet. Mir gefällt auch dass es kursiv gedruckt ist. 
 
 
dein Blick suchte in meinem Schmerz


der in mir wie glühendes Eisen


brannte, stieß ins betäubte Herz


deine Hand um den Weg zu weisen
Hier verwendest du sehr starke Bilder. Mir gefällt, dass du den brennenden Blick beschreibst, und dass das LD sich am Schmerz zu ergötzen scheint. Das betäubte Herz kann in dem Fall eine Art schockstarre demonstrieren. Das aussetzen des Herzschlages in solchen Momenten. 
„Deine Hand um den Weg zu weisen“ fällt etwas raus. Ich frage mich hier welcher Weg, und wohin? Was macht die Hand?
 


fuhr in gerader Linie dort


wo im Hals die Worte verschwanden


entlang um zu sagen -kein Wort-


sonst... ich habe den Wink verstanden
Hier wird dann klar was die Hand macht, aber ich habe wieder ein Problem mit dem strophenumbruch. Aber das mag persönliche Vorliebe sein. Die verschwindenden Worte könnten ein nein sein, das panini schon ausspricht. Auch hier ist es dann unausgessprochen geblieben. Aber die Gegenwehr scheint dennoch allgegenwärtig. Ich  habe lange über „ich habe den Wink verstanden“ gebrütet und bin zu dem Schluss gekommen, dass es sich um die unausgesprochenen Drohung handeln muss. Das LI scheint ohne Aussprache einer Drohung zu wissen, dass das LD egal was es ist etwas schlimmes tun wird wenn das LI nicht schweigt. 
 
ich finde schön, wie du es geschrieben hast es hat mir  viel zu denken gegeben, und ich finde gut, dass du nicht zu explizit wirst. Im Endeffekt haben wir eine Hand die sich nach dem LI ausstreckt und eine Drohung und irgendetwas dass das LI nicht möchte das LD aber doch. Was genau das ist bleibt im verborgenen. Gerne gelesen und schön geschrieben. 
Achso und was noch zu sagen bleibt und was ich aus den Kommentaren herauslese. Vielleicht kannst du bei derartig schmerzhaften Themen eine Triggerwarnung vorausschicken, damit jeder selbst entscheiden kann ob er es lesen möchte oder nicht 
 
Hallo Devils.darling,
 
wow, das ist eine ausführliche Analyse zu meinem Gedicht, danke dafür!
erstmal freue mich mich dass auch du ein ähnliches Thema zur Sprache bringst wie ich schon angesprochen habe.
Ich bin mir nicht sicher, welches Thema du angesprochen hast, aber aus meiner Sicht ist Gewalt allgemein eine Thematik, die angesprochen werden sollte. Ähnliches fließt öfter in meine Gedichte ein, vielleicht weil mein Herz die Worte loswerden möchte. Ob nun aus persönlicher Erfahrung oder nicht.. spielt das eine Rolle? Ich belasse es bei der Botschaft, die ich senden möchte.
Bereits hier ahnt man schlimmes, ich frage mich woher diese Gestalt kommt, ob es ein Einbrecher ist, oder jemand der Zugang zur Wohnung hat vielleicht ein Partner, eine toxische Beziehung, in der Angst eine große Rolle spielt.
Eine toxische Beziehung beschreibt es ganz gut. In dem Gedicht ist LI ein Kind und das LD ein Elternteil. Was die Situation für das LI einfach unfassbar aussichtslos macht..
Die Zeilenumbrüche und auch die Strophenübergreifung habe ich mehr oder weniger bewusst-unbewusst gewählt. Aber es passt für mich zu dem Empfinden, das von Sprüngen, Unterbrechungen, Verwirrung geprägt ist. Die Gedanken zögern, treten dann woanders hervor, setzen sich fort, pausieren usw.. das spiegelt sich in der Gestaltung, auch wenn ich gut nachvollziehen kann, dass das sehr ungewohnt zu lesen sein mag.
Diese Strophe finde ich sehr ausdrucksstark und in sich stimmig. Mir gefällt dass das LI sich an das LD wendet. Mir gefällt auch dass es kursiv gedruckt ist. 
Dankeschön! Kursiv schrieb ich es vor allem deshalb, weil ich diese Strophe aus einem früheren meiner Gedichte erneut aufgegriffen habe. Es schien mir bedeutsam. Und weil darin eine zentrale Botschaft liegt, schien es zugleich passend sie kursiv zu schreiben. Scheint ja angekommen zu sein!
Das betäubte Herz kann in dem Fall eine Art schockstarre demonstrieren. Das aussetzen des Herzschlages in solchen Momenten. 
Das trifft es gut. Der Körper ist auch in der Lage "taub" zu werden, ein Schutzmechanismus um emotional und körperlich vor Schmerzen etwas geschützt zu sein. Das erlebte das LI hier.
Das LI scheint ohne Aussprache einer Drohung zu wissen, dass das LD egal was es ist etwas schlimmes tun wird wenn das LI nicht schweigt. 
Ja, diese Geste. Im Grunde ist dies die expliziteste Aussage im Gedicht. LD fährt in gerader Linie mit der Hand über den Hals vom LI. Eine Geste die jedem schnell klar wird - kein Wort oder ich bring dich um. LI erlebt erneut Todesangst.
Die verschwindenden Worte könnten ein nein sein,
Ja. Zum Beispiel. Aber auch viel allgemeiner, wie wenn man sagt, dass es einem die Sprache verschlagen hat. Ein plötzliches Verstummen, Sprachlosigkeit, Vergessen wie man überhaupt Worte formt.
Aber es können verschiedene Dinge möglich sein, das Bild darf ruhig allgemein bleiben.
 
Ich denke es ist auch nicht notwendig, expliziter zu werden. Jeder wird sich seinen Teil denken können.. ich weiß auch gar nicht, ob es mir möglich wäre, genauer zu schreiben. Ist so schon schmerzhaft..
In dem Kontext - ja, eine Triggerwarnung wäre vielleicht sinnvoll. Ich muss darüber nachdenken. Ich habe nämlich durchaus schon häufiger erlebt, dass Menschen gerade dann drauf klicken, obwohl es schmerzhaft ist. Aber zumindest gebe ich dann jedem von vorneherein die Möglichkeit sich zu entscheiden.. ist eine gute Idee, danke auch für den Hinweis!
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo Nina,
 
ich hoffe der Stein liegt nicht allzu lange schwer im Magen!
Mmh, nein, eine Chance sich zu ducken hätte das LI wohl nicht gehabt. Aber es gerne versucht. Auch in einer aussichtslosen Situation versucht der Mensch noch ein Unheil abzuwenden..
 
In den letzten beiden Strophen spreche ich verschiedenes an.. zum einen das Erleben. Den Schmerz, den das LI erlebt und das LD auch in der Reaktion sehen will. Und die Drohung, dass das LI nichts sagen darf, nicht davon erzählen darf. Eine Zustimmung ist in gewisser Art von vorneherein gefordert, eine Erlaubnis durch Zwang.
Die drohende Geste suggerierte auf jeden Fall, dass das LI Gegenwehr nicht überleben würde. Wie das LD letztlich gehandelt hätte weiß natürlich niemand.
 
Nina K. schrieb:
Realität ist nie zu schlimm, um sie auszusprechen. Sonst könnte sie nicht real sein.
Das, Nina, werde ich mir merken. Und versuchen zu Herzen zu nehmen. Es ist nicht immer leicht, Wahrheiten in den Mund zu nehmen, die eine Realität aufzeigen, vor der man doch gerne die Augen verschließt.
Aber diese Worte sind sehr wahr.
 
Vielen lieben Dank dir!
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo Nina,
 
das freut mich!
Zu deinen Worten bleibt nichts weiter als DANKE zu sagen. Ich wünschte zwar, dass keine Hilflosigkeit entsteht, und dass eine persönliche Betroffenheit nicht so häufig wäre, dass Verständnis auch ohne eigene Erfahrungen möglich wäre usw.. aber in Teilen bleiben Dinge wohl unvorstellbar. Also mache ich sie ein Stück nah-bar, hoffentlich.
Auch deine Worte machen mir gerade Mut. Dankeschön!
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo Darkjuls,
 
Ich glaube ich hatte noch nicht die Ehre - daher zunächst ein herzliches Willkommen bei den Poeten!
Ich hoffe du wirst dich hier wohl fühlen.
 
Ein sehr berührendes Gedicht, welches sich einbrennt
Danke dir. Beides lässt sich wohl nicht vermeiden, manche Worte berühren und brennen sich ein.. ob der Worte oder des Inhalts wegen, oder beides.. Ich bin froh, wenn es dazu anregt, dass andere sich Gedanken machen.
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
  • Lichtsammlerin
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