Wow! Was für ein schöner Kommentar, liebe Lichtsammlerin! Vielen Dank! :grin:
ich muss das nochmal schreibend spüren:
dass die Schläge mir verbeben,
bis sie lautlos stehn.
Gänsehaut.
:scared:
Das ist eine ungeahnte Reaktion. Hätte nicht gedacht, dass die beiden Verse so intensiv wirken, als ich sie geschrieben habe.
Während LI das Pochen noch spürt, verblasst es leise. Gefriert noch im Takt..
Ja, so ist es gemeint - es klingt unmerklich ab, weil rhythmische Reize nicht unsere ganze Konzentration erfordern - sobald man sich an den Rhythmus gewöhnt hat, kann man den weiteren Hergang vowergnehmen, ohne ihn wahrnzunehmen. So mag es sein, dass das Herz fast unbemerkt zu pochen aufhört.
Ich mag das gerne, wenn Gedichte mit "Und" beginnen - manchmal heikel, aber es kann einen direkt ins Geschehen ziehen und zeigt deutlich, dass es ein Davor gibt. Etwas, das diese Situation bedingt hat.
Ja, daher mag ich das "Und" in vielen Gedichten auch so sehr. Denn durch den Verweis auf dieses Davor, das man als Leser nicht genau kennt, wird man angehalten, über sein eigenes Davor nachzudenken, sich selbst im Text wiederzuerkennen und dann sind es nicht nur Worte, die in einem wirken, sondern Erinnerungen.
Die Ironie verstehe ich als schützende Zuflucht von LI. Als diese verklingt, bleibt die stille Poesie. Und die mag einem beizeiten sehr sinnlos erscheinen. Ich könnte jetzt sagen: IST SIE ABER NICHT. Nun ja.. was ist schon Sinn? Und was kann ohne Sinn sein? Da spricht die blanke Ironie.
Vermutlich liegt darin auch ein Teil der Ironie. Zunächst ist die Poesie ja nicht sinnvoll (im Sinne von "nützlich"). Sie ist eben eher schön, ansprechend und interessant. Wenn es aber gerade diese Schönheit ist, die einen Menschen am Leben hält, hat sie ja doch einen klaren Nutzen.
Ich bin geschmeichelt, dass dir das Gewdicht so zugesagt hat und lese deine Kommentare immer wieder gerne, auch wenn ich manchmal etwas länger brauche, um sie zu beantworten.
LG