J.W.Waldeck
Autor
Zum Valentinsgrab
der Valentin, das Wunderkind
was hat es täglich im Sinn?
die Menschen, die Fremden
die Liebsten getragener Hemden
liegt vorgeknöpft das Erwarten
wartet sein Profil abgelöster Daten
allzu gern verrät die Traumfrau
was deine benutzte Brust bewegte
im Vasallenstaat verkauft
den Friedhof lieblos pflegte
sind abgelegte Verlobungsringe
Valentins Geisterstimme
traute Dinge, Filme, Bücher, Küsse
Promenaden, Fassaden, Straßennüsse
von schmachtender Sonne betrogen
wie abgestempelte Marken
sorgfältig verpackte Ansichtskarten
in die unterste Schublade geschoben
wann immer gefeiert wird, herum
scheine ich eingefroren, stumm
blicke weder links, noch rechts
tümmelt sich das schöne Geschlecht
seh diese kleine Suchseele jubeln
die Liebe bekam & Schnittblumen
Stufen, die zum Himmel wiesen
zerspringen durchwachsen
führen Risse gelähmte Glieder
von Gewächsen überwuchert
zum Rückenschmerz alter Gedanken
die so frisch blühen, unter Blutbuchen
© j.w.waldeck 2017