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Nur Kommentar zweitausendfünfundachtzig

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Carolus

Autor
zweitausendvierundachtzig

anfang mai
 
aschgrau bis zum horizont
manchmal löcher mit blau
qualm- und rauchwolken, regen aus
ausgebrannten funken
durchdringend der gestank
von verbranntem in allem überall.
 
im mittelmeerraum dürre macchie
und sandwüsten auf vormarsch
täglich tausende mit wenigen habseligkeiten
auf der flucht in den kühleren norden
 
mitte juni
 
scheunen, felder, gärten geplündert
„wasser und brot!“ ihr kampfruf.
läden und lagerhäuser längst mit
brettern und bohlen zugenagelt
tagelange brände in leeren städten
mütter erschöpft und verzweifelt.
unfassbar leiden und not von kindern.
gewalt diebstahl raub und mord
als überlebenshilfe
 
anfang juli
 
ozeanpegel steigt rascher
als vorherberechnet hafenstädte wie
hamburg bremen rotterdam antwerpen
und weitere werden evakuiert
 
in diesen tagen
stechen die archen aller kontinente in see
hissen die segel mit kurs auf „Utopia“
jahrelang hatten die bruderschaften
der „Utopia“ auf diese tage hingearbeitet
hatten sich vom seelenlosen erwerbskampf
abgewandt einfach und bescheiden gelebt
hatten einander geschworen in aufrichtigkeit 
und frieden zu leben konflikte 
nie mit gewalt zu lösen.

In einer generation hatten sie neue formen
des zusammenlebens erprobt
dem zeitgeist trotzend bauten sie
an ihren archen weiter oft verspottet 
als spinner oder verrückte
sammelten rüstzeug für das größte
abenteuer ihres lebens
 
alle waren sie überzeugt in diesem jahr  
würde sich in einem ungeheuren schöpfungsakt
in der mitte des weltmeeres 
aus vulkanischem feuerofen „Utopia“ 
die insel der hoffnung und des friedens erheben
dort würden sie ihr leben nach ihren maximen
und gesetzen einrichten, würden tiere, werkzeuge,
saatgut und alles notwendige ausladen 
um endlich mit der arbeit für sich 
und die gemeinschaft zu beginnen
 
ende august
 
nasa meldet alle archen nähmen jetzt
direkt kurs auf die insel nachdem sie
eine gewaltige tsunamiwelle überstanden hätten

 
 
Ein heftiges Szenario hast Du hier entworfen, lieber Carolus.

Vor kurzem habe ich im Buch von Maja Lunde "Die Geschichte des Wassers" ein ähnliches Szenario gehört .... . Sie setzt es schon etwas früher an, als von Dir prophezeit.

Das Wasser wird weniger werden -- die Erde überhitzt.
 
... wir sehen und hören es seit Jahren und tun nichts . Wenn eine Greta Thunberg die Alarmglocken anschlägt, wird sie verspottet von den Entscheidungsträgern in Bügelfalten.
 
Heute las ich in einem newsletter, den ich beziehe, dass schon etliche Menschheiten vor uns ausgestorben sind und dass es der kosmischen Intelligenz relativ egal ist, ob auch wir zugrunde gehen ..... -- wir hatten_haben paradiesische Voraussetzungen und haben es vermutlich verspielt.
Es wird eine andere Menschheit nach uns kommen ....
 
Ich bin froh, dass ich schon relativ alt bin ...... die ganz schlimmen Dinge werde ich nicht mehr miterleben. Unsere Kinder und Enkel schon ...
 
traurige Grüße
 
Sternenherz
 
Liebe Sternenherz,
 
ein herzliches Dankeschön für Deine offenherzige Stellungnahme. Es schmerzt wirklich - trotz aller Bemühungen von Einsichtigen - den immer rascher sich vollziehenden Zerfall dieser zerrütteten Welt mit anschauen zu müssen.
Seit der Warnung des Club of Rome (1974) "über die Grenzen des Wachstums" beschäftigt mich dieses Untergangszenario. Auf Reisen im Amazonas- und Orinoko-Urwald (1981 und -83) wurde mir angesichts ungeheuerlicher Frevel wie riesiger Brandrodungen, Verschmutzungen von Gewässern, toter, ausgelaugte Erde, Artenschwund u.a.m. erkennbar, was uns in naher Zukunft droht.
Dennoch gibt es für die "kosmische Intelligenz" durch eine Reihe von Zusammenschlüssen von Gruppen in vielen Ländern, die sich schon seit Jahren um eine andere Dasein- und Lebensweise
im Einklang mit der Natur bemühen, eine für die weitere Zukunft wegweisende Richtung. Die meisten dieser Engagierten sind sich bewusst, dass sie selbst nur Wegbereiter sind und die
notwendige globale Kehrtwendung nicht erleben werden, aber sie geben nicht auf. (!)
 
p.s. Was das Datum "2084" betrifft, so dachte ich an George Orwells, "1984", was mich schon damals über die totale Beherrschung von Menschen durch den Staat aufhorchen ließ.
 
Jeden Tag sich eine Insel der Freude zu schaffen, ist in dieser Zeit etwas Unerlässliches.
Noch dient die Natur als Kraftquelle. Außerdem ist sie ein hervorragender Therapeut.
Trotz allem Dir ein erfülltes segensreiches Wochenende.
 
Herzlichen Gruß
Carolus
 
 


Jeden Tag sich eine Insel der Freude zu schaffen, ist in dieser Zeit etwas Unerlässliches.


Noch dient die Natur als Kraftquelle. Außerdem ist sie ein hervorragender Therapeut.


 
Lieber Carolus,
 
ja, sich Inseln aus Freude & Frieden schaffen ist wesentlich für die Gemütsruhe und um diese turbulenten Zeiten durchzustehen.

Ja, der Club of Rome hat damals schon gemahnt .... .

Danke für die Erinnerung an die "Kosmische Intelligenz" hier auf Erden -- es gibt so viele wegweisende Projekt und nicht-konsumorientierte Bewegungen - das sehe ich manchmal nicht mehr und es wachsen wundervolle junge Menschen heran.
 
Ich wünsche Dir ebenfalls ein schönes und frohes Wochenende
 
liebe Grüße
 
Sternenherz
 
  • Sternenherz
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