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Feedback jeder Art Zwiegespräch zu Beginn des Neuen Jahres

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • Darkjuls
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Es macht mir Sorgen,
wenn ich lese
von deiner These
vom fix verwob´nen Jahr,
da wird mir schlecht.
In echt?
So wenig Zeit.
Tut mir leid
Sodass nur verweilt
dazwischen eingekeilt
mein Tun
darf ruh´n.
Gut erkannt,
bleib entspannt,
sei gescheit,
nutz die Zeit!
Aber nur aktiv
ist attraktiv
und ich mag kein Leben,
das so vorgegeben.
Aha, keine Faschingszeit
keine Freude, wenn es schneit,
kein Feiertag,
versteh ich die Klag?
Ich fühl mich getrieben,
wenn festgeschrieben
das ganze Jahr
und die Tage starr.
War das nicht immer so
und du warst dabei froh,
nur weil ich´s gesagt,
ist die These gewagt?
Du hast es aufgedeckt
und mich erschreckt,
was ich geahnt,
dass so viel verplant
so viel Zeit verronnen,
bevor das neue Jahr begonnen
Fasching, Ostern, Feiertage,
Urlaub, Bräuche, Familientage,
Wetterabhängigkeiten
bereiten dir Angst?
Du schwankst
zu deiner Pein
zwischen Wollen und Sein
oder verkenne ich dich?
Was fragst du mich?
Es ist der Frust
an der Lust,
der mich zweifeln lässt
zu tun, was ich will
ohne Drill,
ohne Vorgabe des Tages.
Ich mag es
nur zu leben
selbst anzustreben
den Ablauf
ich hau den Hut drauf.
Bräuche geben uns Halt,
weil sie dergestalt
uns führen,
um nicht zu verlieren
den Rhythmus vom Jahr
und mir ist klar,
dass bewusst
wir glauben und tun
ohne auszuruh´n,
selbstbestimmt zu sein,
doch ist es
tatsächlich eine Tristesse,
dass so viele Momente
eine latente
Vorgabe sind?
Doch, das sind lind
gesagt
und angeklagt
zu viele Vorgaben -
Jahreszeit, Brauchtum,
ein zu großes Spektrum,
die das Jahr beschreibt,
dass viel zu wenig
für mich übrigbleibt.
Eine Frage:
Wer stopft die Tage zu,
bist das nicht du?
Terminkalender übervoll,
vollgebucht ist jeder Zoll,
gejagt, getrieben,
Arbeit mit Erreichbarkeit
am Tag, des nachts, zu jeder Zeit,
Familie muss warten,
das sind deine Karten.
 
Und wenn ich dir dann sage,
zum Glück gibts Feiertage,
die beenden deine Hast,
sind sie eine Last?
 
Gut, wenn das Jahr durchbrochen
mit Tagen und auch Wochen,
die du dann nicht verplanst,
weil sie vorgegeben
für dein Leben!
Du meinst wohl, dass du recht
bekämst,
wenn ich derart ausgebremst?
Du glücklicher wohl wärst,
bevor du dich beschwerst!
 
Und sind sie sicher nicht
für jeden eine Pflicht,
sondern kleine Helfer
der Gemeinsamkeit,
drum sei gescheit
und sei weiser,
tritt leiser.
 
Denn ist das Jahr vorbei
hilft keine Quengelei!
 
Ist gut, ich habs kapiert,
auch wenn ich garantiert
nicht jeden Brauch mitlebe,
so strebe
ich als Ziel nur an,
dass dann und wann
ich es genieße,
wenn meine Füße
barfuß und entspannt
völlig unerkannt
auf leisen Sohlen
sich ihre Freiheit holen
und sie im Jahr,
das meinem Leben gleicht,
völlig planlos unerreicht
den Wert der Zeit erkennen
und ihn beim Namen nennen.
 
Anm:
Nur wer die Zeit hat, diese zu erkennen, kann sie auch nutzen.
 
 
 
Mahlzeit Sonja
 
so sagt man zur Mittagsstunde bei uns. Auch die eigene Mundart ist ein Stück Brauchtum. Komme darauf, weil mir Deine Strophe mit den Bräuchen und dem Halt geben, so gut gefällt. Ein rundherum gelungene Betrachtung, welche immer wieder Tempo aufnimmt, um dann Momente zum Erfassen und Durchdenken, einzuräumen. Ich kann Dir wieder einmal ein ausgezeichnet dafür geben. Mahlzeit Kurt
 
Großes Danke lieber @Kurt Knecht
 Für dein Lob. Aber vor allem auch für die Ausdauer,  diesen langen Text zu lesen und zu reflektieren.  Ich liebe es,  immer wieder neue Herausforderungen und verschiedenste Möglichkeiten auszuprobieren beim Schreiben.  Und daher bin ich wohl nicht irgendwo einzuordnen. Bin ein bisschen sprunghaft mit meinen Gedanken unterwegs.  Herrlich,  dass du diesen Weg immer wieder mitgehst.  Du bist ein wertvoller Teil dieser sehr homogenen Poetengemeinschaft. Wollte ich einmal gesagt haben.  
LG Sonja 
 
Hallo Sonja
 
Deine lieben Worte, wärmen mich und das nicht nur an offenen Fenstern. Bin äußerst gern hier bei Euch. Die schier unerschöpfliche Möglichkeit, hier meiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen und Gedichte zu lesen, fasziniert mich täglich auf das Neue. Es gibt natürlich Autoren, die auf Grund Ihres Stiles und der Wortwahl mehr ansprechen. Sicher eine menschliche, sehr subjektive Betrachtungsweise. Aber die Geschmäcker... . Ich hoffe, es klingt jetzt nicht abgeschmackt, gefällt mir doch bei Dir,
doch das Gesamtpaket. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre dass, ein noch langer gemeinsamer Weg, hier im Forum. Danke, dass Du da bist. Kurt
 
Hallo Sonja, 
 
ein tolles Zwiegespräch.
 
Nicht nur im Worte, sondern auch in der formgebenden Gestaltung der man sehr gut folgen kann. 
 
 
LG Sternwanderer
 
Ich kann mich meinen vorredenden Mit-Poeten nur anschließen, liebe @Sonja Pistracher. Genial aufgezeigt hast Du den meist selbst verursachten Druck der Jahresstrukturen.
 
Ich verspüre allerdings den Druck der coronabedingten Verdammnis zum überwiegenden Nichtstun ebenfalls als belastendes Kriterium im nun schon seit Tagen laufenden Jahr.
 
Wie immer sind es Deine wohlfeilen Zeilen, die mich begeistern.
 
Melda-Sabine
 
Huhu Sonja!
 
Die Idee dieses kleinen Gesprächs, das aufzeigt, dass man seine Zeit auch sinnvoller nutzen könnte, als sie mit Beschwerden zu füllen, finde auch ich großartig. Vor allem auch die Form, mit den versetzten Strophen. Finde es allgemein schön, dass du dir immer wieder mal was Neues einfallen lässt. In deinen Büchern (zumindest, in den von mir gelesenen) sind ja auch sehr schöne Ideen verbaut.. und würden alle nur auf gewisse metrische Formen achten, würden wir wohl weitere 100 Jahre nichts Neues entdecken dürfen. Ich mag es, wenn Etwas aus dem Rahmen fällt *g*
 
Liebe Grüße,
Stefan
 
Liebe Sonja, eine großartige Idee der Gestaltung und ein wunderbares Zwiegespräch über das Leben und die Zeit. Die Anmerkung passt ebenfalls sehr gut zum Text. 
 
So mag ich es in den Tag zu starten. Lieben Gruß Darkjuls 
 
  • Darkjuls
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