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Nur Kommentar Zwischen Waldes Lust und Frust

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Carolus

Autor
 
   Zwischen Waldes Lust und Frust

Zitternd Licht durch Buchenblätter flimmert.
Zwischen Zweigen zwängt sich
hier und da ein Fleckchen Veilchenblau.

 
Dir, Wald, nähere ich mich
wie einem alten Freund. Möchte dein Leben
begreifen, mit dir reifen, Frieden finden.

 
Doch mein Lieber, was muss ich erleben?
Kaum find ich den Weg zu deinem Inneren.
Überall Grünes, Welkes, Verdorrtes,

 
vom Wind gerissen. Ringsum, hilflos
in der Luft,Wurzelwerk von Baumtitanen,
Hänge durch rutschende Erde entblößt.

 
Wer befahl den wilden Reitern,
gewaltsam einzufallen in das Reich
friedfertiger Geister?

 
Wer hieß sie, unter den Bewohnern
zu wüten wie mordlüsterne Barbaren?
In die Tiefe habt ihr gestürzt,

 
was sich nicht in Felsen festgekrallt,
als wolltet ihr die Landschaft willkürlich
nach eurem Gutdünken umgestalten.

 
Zahlt ihr jetzt heim, was wir dem Walde angetan?
 
Wer? und Was? wird Wann? und Wie?
an die Stelle meines Freundes treten,
       wenn ich 
                       und du 
                                    und er,             
                                               wenn wir 
                                                                nicht mehr?

  
    („Carolus“   in   poeten.de   unter  @Carolus)
                                                 

 
 
Lieber @Carolus, vielleicht schon ein Nachruf auf den Wald. 
Wir Deutsche haben ein besonders inniges Verhältnis zum Wald.Ob das wohl noch vom Götterglauben der alten Germanen stammt? LG Stephan
 
Lieber Carolus, 
 
das rüttelt auf und reißt mit: Ungeduldig möchte man auch zu Wort kommen, noch eins drauf setzen, seiner Empörung Luft machen, deine Worte unterstreichen! Mir, zumindest, geht es so!
 
Ich finde dein Gedicht außergewöhnlich gut! 
 
Lieben Gruß 
 
Lieber Stephan,
 
"ein Nachruf auf den Wald" sollte es beileibe nicht sein, eher ein Weckruf, über den allmählichen Niedergang unserer Wälder und die ökologischen Folgen für unser Leben nachzudenken. Das Gedicht hab ich spontan nach einer langen, mühseeliegen Wanderung durch einen Wald (nach heftigen Stürmen) in der Ostschweiz niedergeschrieben.
Mehr als drei Jahrzehnte im Schwarzwald haben - hoffentlich - meinen Blick für allmähliche Veränderungen in der Natur geschärft.
 
Lieben Gruß
Carolus
 
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