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tonales (Neufassung 2024)

wenn orgeln auf den emporen in kirchen alle
register ziehen choräle hymnisch erschallen gesänge
in latein bis gregorianisch vielsprachig lobpreisen

wenn posaunen die mauern von jericho stürzen
brahmanen musik basstief aus muschelhörnern tönt
muezzins von minaretten zum morgengebet rufen

wenn sitarklänge in sich kehren gospelrhythmen
spiritualisieren oratorien den geist weit öffnen
ist es zeit um absolution von den sünden zu bitten


tonales (Erstfassung 2017)

wenn orgeln alle register ziehen

choräle hymnisch erschallen

gesänge gregorianisch preisen

 

wenn po saunen mauern stürzen

brahmanen-gesang basstief tönt

muezzins von mina retten rufen

 

wenn sitarklänge in sich kehren

gospelrhythmen spiritualisieren

ora torien den geist weit öffnen

 

ist es zeit für eine absolution

 

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Hallo prolysalik,

danke für dein Interesse. Lyrische Stilmittel sind ein weites Feld.

Ich verwende die Getrenntschreibung zusammengesetzter Worte nur dann, wenn die Einzelworte einen eigenen Sinn ergeben und sich durch die Trennung (für mich) ein lyrischer Mehrwert ergibt.

Was die Orgeln, Choräle, Gesänge etc. anbelangt ist es eine Art Personifizierung, bei der die Orgel quasi eigenständig handelt, bzw. mit dem Organisten eine Einheit bildet.

Überhaupt ist es schwierig Lyrik als Kunstform rein realistisch bzw. wissenschaftlich zu betrachten. Ich achte aber normalerweise immer darauf, dass die reale Bildebene stimmig ist.

LG

Perry

 

Hallo Freienweide,

hier eröffnen sich durch die Wortttrennung -je nach Fantasie- einige Interpretationen, die das ernste Thema religiöser Lobpreisung augenzwinkernd auflockern sollen.

Danke fürs Reflektieren und LG

Perry

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Hallo Perry,

 

danke für die Antwort. Wenn die Orgel schon Register zieht und eine Einheit mit dem Organisten darstellt, warum rufen dann nicht auch die Minarette? Tut mir leid, für mich wirkt der Text in seinen Bildern schief. Daß ein lyrischer Text eine andere Eindeutigkeit als ein wissenschaftlicher anstreben sollte, kann selbst ich nachvollziehen, aber das 'lyrische Stilmittel' der Getrenntschreibung wirkt in diesem Falle auf mich eher als ein Indiz des mangelnden Vertrauens des Autors in die Suggestivkraft der von ihm gewählten Sprachbilder. Oder es ist eine Manier. In beiden Fällen schmälert sie meines Erachtens die Wirkung des Textes.

 

Schließlich erschließt sich mir auch nicht, in welche Verbindung Du den typisch christlichen Begriff der Absolution (Vergeben einer Sünde nach dem Schuldbekenntnis) mit Hinduismus und Islam bringst.

 

Langer Rede kurzer Sinn: ich halte den Text für weniger gelungen.

 

Gruß

 

Marcus

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Hallo Perry,

 

mir gefällt dein Gedicht. Musik und religiöse Routinen …

Die Verse beschreiben knapp und pointiert einzelne Strömungen und lassen Bilder entstehen.

Deinen zerlegten Wörtern (po saunen, mina retten) stehe ich skeptisch gegenüber. Dadurch, so meine ich, oszilliert dein Gedicht ein wenig unentschlossen zwischen Ernst und Spaß.

Über deinen Schlussgedanken muss ich noch nachdenken.

Perry, es war wie immer spannend, sich mit deinem Gedicht auseinanderzusetzen.

Gern gelesen

LG

Berthold

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aber das 'lyrische Stilmittel' der Getrenntschreibung wirkt in diesem Falle auf mich eher als ein Indiz des mangelnden Vertrauens des Autors in die Suggestivkraft der von ihm gewählten Sprachbilder. Oder es ist eine Manier. In beiden Fällen schmälert sie meines Erachtens die Wirkung des Textes.

In meinen Augen steigert es sogar die Wirkung eines Textes, mir gefällt es sehr diese Art der Lyrik zu lesen, es steckt immer mehr drin als man beim ersten mal lesen direkt findet.

 

Langer Rede kurzer Sinn: ich halte den Text für weniger gelungen.

Als Autor kann man halt nicht jeden erreichen

 

Trotzdem erst einmal :welcome_yellow: prolisarik

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aber das 'lyrische Stilmittel' der Getrenntschreibung wirkt in diesem Falle auf mich eher als ein Indiz des mangelnden Vertrauens des Autors in die Suggestivkraft der von ihm gewählten Sprachbilder. Oder es ist eine Manier. In beiden Fällen schmälert sie meines Erachtens die Wirkung des Textes.

In meinen Augen steigert es sogar die Wirkung eines Textes, mir gefällt es sehr diese Art der Lyrik zu lesen, es steckt immer mehr drin als man beim ersten mal lesen direkt findet.

Langer Rede kurzer Sinn: ich halte den Text für weniger gelungen.

Als Autor kann man halt nicht jeden erreichen

Trotzdem erst einmal :welcome_yellow: prolisarik

Erstmal Danke für das 'Willkommen',

 

Das kommt mir durchaus bekannt vor, daß man nicht jeden erreichen kann. Deshalb habe ich ja auch geschrieben, daß es sich bei dem Urteil um meine persönliche Meinung handelt. Um dabei aber möglichst konstruktiv zu sein, habe ich versucht, das Urteil sachlich zu begründen.

 

Allerdings bin ich nun ein wenig im Zweifel, da mir an anderer Stelle in diesem Forum vorgeworfen wurde, es zieme sich nicht, als Neuling den Text eines Stammmitglieds zu kritisieren, schon gar nicht in solcher Art und Weise (War ich unsachlich? Habe ich meine persönliche Meinung verabsolutiert?). Wie haltet Ihr es denn mit Kritik? Ist es nur erwünscht, sich gegenseitig zu loben? Dann werde ich mich darum bemühen, in Zukunft nur mehr etwas zu den Texten zu schreiben, die mir gefallen.

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Hallo Zusammen,

 

danke für das große Interesse an diesem Text, der stilistisch und inhaltlich durchaus Diskussionspotential aufweist.

Grundsätzlich bin für jede Kritik offen, solange sie konstruktiv ist und nicht ins Persönliche abschweift.

Eine Anmerkung wie

 

"Getrenntschreibung wirkt in diesem Falle auf mich eher als ein Indiz des mangelnden Vertrauens des Autors in die Suggestivkraft der von ihm gewählten Sprachbilder. Oder es ist eine Manier. In beiden Fällen schmälert sie meines Erachtens die Wirkung des Textes."

 

enthält eine zumindest unterschwelligige Abwertung, auch wenn sie als persönliche Meinung vielleicht gar nicht so gemeint ist. Als Neueinsteiger sollte man sich erst einmal selber profilieren, dann kann die vorgebrachte Kritik auch entsprechend eingeordnet werden.

 

Ich denke, dass die Poeten WG eine gute Kommentierkultur hat, die genügend Raum für allgemeine Einschätzungen und detaillierte Textarbeit bietet.

 

In diesem Sinn weiter auf gute Zusammmenarbeit und Spaß am Schreiben.

 

LG

Perry

 

PS: Auf die Einzelkommentare gehe ich gesondert ein.

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Hallo Applepie,

danke für den Beistand. Ich denke, mit etwas gutem Willen kriegen wir das schon in die richtigen Bahnen.

LG

Perry

 

Hallo Berthold,

Du sprichst genau die Punkte an, die bei diesem Text polarisieren.

Die Schlussaussage zielt darauf, kann Religion (auch in seiner Vielfalt) wirklich Vergeben?

Wobei gerade die Sache mit Ernst (Lobpreisungen) und Spaß (Wortspiele) eine wichtige Rolle spielt.

Danke für deine Reflexion und LG

Perry

 

Hallo Nils,

die Verwendung lyrischer Stilmittel ist immer auch eine Geschmacksfrage und nicht jedem gefällt alles. Man kann das auch kritisch hinterfragen, sollte dies aber auf der konstruktiven und nicht lektorierenden Ebene tun.

Danke für deine positive Einschätzung und LG

Perry

 

Hallo Prolysarik,

 

ich denke, ich kann deine Kritik durchaus nachvollziehen, halte deine (sachliche) Begründung allerdings nicht für zwingend.

 

„Wenn die Orgel schon Register zieht und eine Einheit mit dem Organisten darstellt, warum rufen dann nicht auch die Minarette? Tut mir leid, für mich wirkt der Text in seinen Bildern schief.“

 

Da die hier aufgeführten Musikbeispiele sehr vielseitig sind, hat die Beschränkung auf Instrumente, Spieler, Sänger, Genres für mich nicht durchgehend funktioniert. Die Mischung spiegelt vielmehr auch die Vielfalt der religiösen Lobpreisungsarten wider.

 

„Schließlich erschließt sich mir auch nicht, in welche Verbindung Du den typisch christlichen Begriff der Absolution (Vergeben einer Sünde nach dem Schuldbekenntnis) mit Hinduismus und Islam bringst.“

 

Vielleicht würde ein Schreiber aus einem anderen Religionskreis dafür einen anderen Begriff wählen.

Für mich ist „Absolution“ neben der christlich geprägten „Vergebung der Sünden“ hier auch ein Loslösen von den religiös geprägten Sichten einer oder mehrerer höherer Mächte zu einem offenerem Lebensverständnis, das vor allem auch Lachen und Kritik verträgt.

 

In diesem Sinn auf weitere, vielleicht etwas tolerantere, Textarbeit.

 

LG

Perry

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Als Neueinsteiger sollte man sich erst einmal selber profilieren, dann kann die vorgebrachte Kritik auch entsprechend eingeordnet werden.

Das ist ein wichtiger Punkt, auch geschriebene Worte/Smilies können missverstanden werden beim Lesen, wir sind alle schließlich nur Menschen. Was Perry hier geschrieben hat finde ich sehr gut.

Ich denke, dass die Poeten WG eine gute Kommentierkultur hat, die genügend Raum für allgemeine Einschätzungen und detaillierte Textarbeit bietet.

Vielen Dank das freut mich sehr zu lesen und sehe ich ebenfalls so.

Danke, das beantwortet meine Frage, wie hier mit Kritik umgegangen wird.

Das ist ein gutes Beispiel für ein Missverständnis, ich könnte den hinteren Satz einmal positiv lesen und einmal auch negativ.

 

Gennerell kann man es aber auch nicht verallgemeinern, wie mit Kritik umgegangen, das liegt in erster Linie ja an jeden Menschen selber.

 

Für mich zählt generell: immer Mensch bleiben.

Ich wünsche euch ein schönes Pfingstwochenende.

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