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Vom GROSSARTI-GEN ERKENNTNISAPPARAT*
(*Zitat: Prof. Harald Lesch - Danke für die In-spi(n)-ration!)


Der Homo, der sich sapienst,
wie ICH nicht weiß und Du verkennst,
der gerne von ERKENNTNIS spricht,
mit GROSSem Hirn, aus seiner Sicht,

 

das ARTIG die Synapsen putzt,
als APPARAT das Weltall nutzt;
nun, dieser Mensch, der dachte sich:
Die Arten sterben ohne MICH?

 

So geht das nicht, in MEINER Welt!
Er fand ERKENNTNIS, REICH das Geld,
den Quark, der singulär regiert,
das hat auch die Natur kapiert.

 

Jetzt rottet Mensch so vor sich hin.
Ja, selbstverständlich macht das Sinn,
wenn alles ins Nirwana sinkt
und der Planet zum Himmel stinkt,

 

weil's IHM, alleine, göttlich frommt,
wenn ICH an erster Stelle kommt!
Hinfort mit Hund und Katz und Maus,
dann stirbt er sich noch selber aus,

 

beweist betont ANTHROPOZÄhN,
so, wie er's will, so muss es gehn,
ganz einfach, weil er's kann, na und,
das langt kausal doch hin als Grund!

 

 

 

(P.S.: Ja, die Krümmung einiger Betonungen ist relativ absichtlich so im Raum, es lag nicht daran, dass ich keine Zeit hatte. Aber eine Masse sati(e)rischen Spaß und das wirkt immer, jederzeit und überall, dagegen kann man nichts machen - Humor hat zu viel Kraft. Cogito, ergo krumm: Alles nicht so schwer nehmen!)

 

 

(P.P.S.: Ist ein bisschen sehr viel - 'Physik drin', fürchte ich. Aber damit habe ich mich, rein aus Interesse, seit einiger Zeit beschäftigt, was zu diesem Gedicht führte. Anthropozän - das 'Zeitalter des Menschen' :vogel_m:zeigt seine 'Zähne'. Sarkasmus und Ironie sind gute 'Waffen' gegen Depressionen ... )

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Geschrieben

Hallo Anonyma,

 

da sapienst doch tatsächlich ein Homo Poeticus durchs Forum. Und zähnt sich antropogen durch die Verse.

Ganz flüssig zu lesen ist dein Text nicht, mich irritieren immer GROSS geschriebene Wörter, aber das ist meine persönliches Erleben.

Humor ist tatsächlich sehr gesund und die Welt könnte eine gute Portion mehr davon vertragen, damit wäre allen geholfen. In deinen Versen liegt zugleich eine Gesellschaftskritik, was über Sarkasmus hinaus geht, vielleicht eher Satire ist 

 

Zwei Stellen habe ich etwas zu bemängeln..

wenn alles ins Nirwana sinkt ----> Das passt meiner Meinung nach nicht, nicht in dem Kontext. Das Nirwana ist schließlich das Ende der Wiedergeburt, ein "Ort" der auf die Erleuchtung im Leben folgt. Oder vielmehr ein Nicht-Ort. Aber die Welt "sinkt" nicht ins Nirwana, noch passt es zu "Jetzt rottet Mensch so vor sich hin".

Ich würde mich evt. an eine schlichtere Formulierung halten, zum Beispiel:

"wenn alles ins Verderben sinkt"

 

Außerdem:

dann stirbt er sich noch selber aus, ----> sich selber aussterben.. damit kann ich nicht viel anfangen, man kann sich nicht selbst aussterben. Es gingen andere Formulierungen, etwa:

"dann stirbt er doch noch selber aus" oder "dann merzt er sich noch selber aus" oder auch etwas ganz anderes..

 

Ich hoffe du kannst damit etwas anfangen. Ich sapiense nun mal weiter durchs Forum (die Formulierung ist genial!)

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Geschrieben

Liebe Anonyma,

 

du hast die Widersprüche, die der anthropozentrischen Weltsicht inneliegen, gut aufgedeckt und ganz salopp durch den Kakao gezogen. Besonders der Widerspruch zwischen dem Anspruch, aufgrund des vermeintlich überlegenen Intellekts ein höheres Wesen zu sein und der Uneinsichtigkeit, dass ebendies unseren Untergang nebst anderen Lebewesen bedeuten könnte, deren Aussterben wir durch unser kurzsichtiges Handeln bewirken. Mir imponiert dabei sehr dein lockeres Spiel mit der Sprache und insbesondere die angesprochene Stelle: "dann stirbt er sich noch selber aus". Daher möchte ich kurz auf Lichtsammlerins Kritik eingehen:

 

vor 1 Stunde schrieb Lichtsammlerin:

man kann sich nicht selbst aussterben.

Aber das ist ja gerade das Faszinierende an der Formulierung. Lyrische Sprache muss sich ja zum Glück nicht an die Beschränkungen von Alltagssprache halten. Indem aus einem intransitiven Verb ein reflexives Verb gemacht wurde, wird deutlich, dass das Aussterben der Menschheit kein passives Erleiden natürlicher Selektionsprozesse sein wird, sondern ein selbst herbeigeführter Akt. Man mag die Entwicklungen, die dazu führen, nicht als solche wahrnehmen, mag sie wie zufällige Ereignisse wahrnehmen. Aber es ist für die Zukunft der Menschheit (und des Planeten) ungemein wichtig, dass wir unseren Anteil an Phänomenen wie dem Klimawandel erkennen. Durch die bewusste Entscheidung zum reflexiven Verb wird deutlich, dass wir uns bewusst für eine Alternative entscheiden müssen, jenseits des herkömmlichen Denkens.

 

LG
 

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo, Lichtsammlerin,

 

vor 13 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

da sapienst doch tatsächlich ein Homo Poeticus durchs Forum. Und zähnt sich antropogen durch die Verse.

:biggrin:

 

vor 13 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

Ganz flüssig zu lesen ist dein Text nicht, mich irritieren immer GROSS geschriebene Wörter, aber das ist meine persönliches Erleben.

kann ich wirklich verstehen. Meine Intention dabei war das 'laute Herumtönen', denn im Internet gelten Großbuchstaben ja als 'Schreien'. Daher meine Entscheidung dafür. Es ist hier ein von mir bewusst gewähltes Stilmittel, das tatsächlich funktioniert, denn es soll ja nicht gefallen. :classic_wink:

 

vor 13 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

Humor ist tatsächlich sehr gesund und die Welt könnte eine gute Portion mehr davon vertragen, damit wäre allen geholfen. In deinen Versen liegt zugleich eine Gesellschaftskritik, was über Sarkasmus hinaus geht, vielleicht eher Satire ist 

Ja, es ist natürlich Satire - lieben Dank für 'Daumen hoch'. Und da diese von Überspitzung lebt, darf sie ruhig über Sarkasmus hinausgehen. (Ich muss noch die Smileys in meiner Kurt-Tucholsky-Zitate-Signatur ändern, da sie nicht übernommen wurden, was mir hierbei gerade wieder einfällt, ich vergesse es dauernd.)

 

vor 13 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

Zwei Stellen habe ich etwas zu bemängeln..

wenn alles ins Nirwana sinkt ----> Das passt meiner Meinung nach nicht, nicht in dem Kontext. Das Nirwana ist schließlich das Ende der Wiedergeburt, ein "Ort" der auf die Erleuchtung im Leben folgt. Oder vielmehr ein Nicht-Ort. Aber die Welt "sinkt" nicht ins Nirwana, noch passt es zu "Jetzt rottet Mensch so vor sich hin".

Ich würde mich evt. an eine schlichtere Formulierung halten, zum Beispiel:

"wenn alles ins Verderben sinkt"

wenn alles ins Nirwana sinkt ----> Eine Stelle, bei der ich mir selbst nicht so ganz sicher war, ob meine Intention dabei für andere, also für die Leser, erkennbar ist. Hm, vielleicht auch manchmal nicht, wie mir deine Reaktion zeigt. Persönlich bin ich keine 'Vertreterin' der Ansicht, dass Gedichte sich jedem so leicht erschließen müssen, dass Autor/Autorin nichts erklären 'dürfen', aber das ist nur meine individuelle Ansicht, keine Frage. Daher erkläre ich auch, wenn etwas nicht leicht zu erkennen oder zu entschlüsseln ist. In diesem Fall arbeite ich, wie sich auch noch an anderer Stelle zeigt, mit bewusst gewählten Umkehrungen. Was 'steckt' denn 'hinter' dem Begriff 'Nirwana'? Ist ein Ende der Wiedergeburt eine Erlösung, wirklich ein 'Aufstieg'? Oder doch ein 'Sinken', und zwar so tief, wie es nur irgend möglich ist, nämlich in die Nicht-Existenz? Wenn das Leben nicht mehr existiert - der Bezug, den ich wählte, denn hier geht es zwar auch um 'den Menschen', aber eben vor allem um das gesamte Leben auf der Welt.

 

Was dann wieder eine Verbindung zu 'Jetzt rottet Mensch so vor sich hin.' bildet. Denn hier ist eine moralische Doppelbedeutung von mir gewählt. (Aus)rotten und (ver)rotten. Doppelmoral und Doppel(te, im Sinne von zweifache) Moral. 

 

In meinen Gedichten nutze ich die Möglichkeiten unserer Sprache. Und ich bin mir bewusst, dass meine Gedichte generell selten 'einfach' zu lesen und zu verstehen sind. Aber im Laufe der Jahre fand ich meine persönlich Art zu schreiben. Ich lote aus und 'spiele' mit Sprache, mit den vielschichtigen Möglichkeiten, die sie uns bietet. Das ist meine 'Leidenschaft' geworden. Demnächst, es ist noch nicht ganz fertig, werde ich ein Gedicht einstellen, das durchaus Gesellschaftskritik übt - aber auch nicht offensichtlich. Mal sehen, wie das ankommen wird. Mir wurde schon vor Jahren klar, dass ich mit meiner Art und Weise zu schreiben, eher den 'Geschmack' nur weniger Leser 'treffe'. Dennoch - hier liegt meine Stärke und ich brachte viel Zeit damit zu und habe mir viel 'erarbeitet und er-übt', um das auszubauen. 

 

vor 13 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

Außerdem:

dann stirbt er sich noch selber aus, ----> sich selber aussterben.. damit kann ich nicht viel anfangen, man kann sich nicht selbst aussterben. Es gingen andere Formulierungen, etwa:

"dann stirbt er doch noch selber aus" oder "dann merzt er sich noch selber aus" oder auch etwas ganz anderes..

dann stirbt er sich noch selber aus,----> Eine genauso 'lapidar klingende' Formulierung wie das 'Vor-sich-hin-rotten'. Tatsächlich ist selbst das Wort 'selber' bewusst so gewählt, nicht dem Metrum geschuldet, dass hier nicht das 'elegantere' Wort 'selbst' steht. Eine contradictio in adjecto, ein Widerspruch in sich selbst. Was genau das ist, was der Mensch ist. :classic_biggrin:

 

Lapidar - der Gegensatz zur selbsterklärten Wichtigkeit.

Nirwana - Erlösung durch totale Auslöschung in die Nichtexistenz - ein Widerspruch

Rotten - siehe weiter oben.

 

Wir Menschen machen uns passend, was uns nicht passt ... ob es denn passt, stimmt oder richtig ist, ist eine andere Frage. :wink:

 

vor 13 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

Ich hoffe du kannst damit etwas anfangen. Ich sapiense nun mal weiter durchs Forum (die Formulierung ist genial!)

Oh ja, wirklich und vielen Dank. Ich bin immer offen für Kritik und immer zur Diskussion bereit. Ich schätze auch deine persönliche Meinung und Interpretation genauso 'hoch' ein wie meine eigene, Übereinstimmung ist da nicht notwendig. Andere Sicht- und Denkweisen sehe ich als Bereicherung, denn je mehr 'Aussicht', desto weiter reicht der Blick und das erweitert den 'geistigen Horizont'. :classic_smile:

 

Viel Spaß noch beim 'sapiensen' und für das 'genial' ein Extra-Dankeschön! :classic_happy:

 

LG,

 

Anonyma

 

 

 

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Hallo, Schmuddelkind,

 

vor 11 Stunden schrieb Schmuddelkind:

 

du hast die Widersprüche, die der anthropozentrischen Weltsicht inneliegen, gut aufgedeckt und ganz salopp durch den Kakao gezogen. Besonders der Widerspruch zwischen dem Anspruch, aufgrund des vermeintlich überlegenen Intellekts ein höheres Wesen zu sein und der Uneinsichtigkeit, dass ebendies unseren Untergang nebst anderen Lebewesen bedeuten könnte, deren Aussterben wir durch unser kurzsichtiges Handeln bewirken. Mir imponiert dabei sehr dein lockeres Spiel mit der Sprache und insbesondere die angesprochene Stelle: "dann stirbt er sich noch selber aus".

wie junge Leute es ausdrücken: *Freu* Das erlebe ich nicht oft, daher freue ich mich so sehr darüber. In der Antwort, die ich Lichtsammlerin gab, erläuterte ich, warum. Es wäre schön, wenn du es dir vielleicht auch noch durchlesen würdest. :classic_happy:

 

vor 11 Stunden schrieb Schmuddelkind:

Mir imponiert dabei sehr dein lockeres Spiel mit der Sprache und insbesondere die angesprochene Stelle: "dann stirbt er sich noch selber aus". Daher möchte ich kurz auf Lichtsammlerins Kritik eingehen:

Für mich gibt es kaum etwas 'Schöneres', als eben dieses erwähnte Spiel. Hierin fand ich eine echte Leidenschaft, die mich erfüllt. Wie reich gerade die deutsche Sprache darin ist, erschließt sich erst nach geraumer Zeit der intensiven Beschäftigung damit - was mir hier klar und deutlich sagt, dass das etwas ist, das wir offenbar miteinander gemeinsam haben. :classic_smile:

 

In meinen Fäden ist jede Art von Aufeinander-Eingehen gerne gesehen - Diskussionskultur geht immer über 'Streit'-Kultur, denn ersteres ist Kultur, Letzeres - nun, ich denke, eher nicht ... :classic_wink:

 

(Was mich, nicht nur in Hinsicht auf Gedichte, sondern auch im 'Alltag', oft erstaunt, ist der Umgang mit Begriffen im 'Sprachgebrauch'. Ich frage mich immer wieder, warum so viele Menschen nicht 'hinterfragen' oder darüber nachdenken, was ein Begriff, den sie verwenden, eigentlich wirklich aussagt. Seit ich damit begann, mich eben auch mit 'Verwendung'  und 'tatsächlicher Bedeutung' auseinanderzusetzen, bin ich nicht selten verblüfft, denn mir war, als ich jünger war, überhaupt nicht klar, dass 'sprachliche Missverständnisse', die oft die Ursache für Streit und Meinungsverschiedenheiten sind, genau da ihre Ursache haben - mehr von etwas, das ich persönlich 'sprachliche Präzision' nennen möchte, könnte da, so denke ich, zumindest teilweise für eine Verbesserung der zwischenmenschlichen Kommunikation sorgen.)

 

vor 11 Stunden schrieb Schmuddelkind:

Aber das ist ja gerade das Faszinierende an der Formulierung. Lyrische Sprache muss sich ja zum Glück nicht an die Beschränkungen von Alltagssprache halten. Indem aus einem intransitiven Verb ein reflexives Verb gemacht wurde, wird deutlich, dass das Aussterben der Menschheit kein passives Erleiden natürlicher Selektionsprozesse sein wird, sondern ein selbst herbeigeführter Akt. Man mag die Entwicklungen, die dazu führen, nicht als solche wahrnehmen, mag sie wie zufällige Ereignisse wahrnehmen. Aber es ist für die Zukunft der Menschheit (und des Planeten) ungemein wichtig, dass wir unseren Anteil an Phänomenen wie dem Klimawandel erkennen. Durch die bewusste Entscheidung zum reflexiven Verb wird deutlich, dass wir uns bewusst für eine Alternative entscheiden müssen, jenseits des herkömmlichen Denkens.

Ich möchte ebenfalls auf diese Zeilen eingehen. Ja, bewusste Entscheidungen sind ein Muss. Missionieren ist die falsche Methode, jeder kann aber für sich selbst Entscheidungen treffen, was das eigene Verhalten betrifft. Unabhängig von den Entscheidungen anderer. Oder, wie es meine Großmutter ausdrückte: 'Wenn ganz Schtuargart vom Fernsehturm hopft, no hopf I ned henderher!" (Übersetzung aus dem Schwäbischen: "Wenn ganz Stuttgart vom Fernsehturm springt, springe ich nicht hinterher!" :classic_biggrin:)

 

Ja, der Klimawandel. Ein 'Schlag'wort. Niemand lässt sich gerne schlagen, hm? Daher - schlechte Wahl. Führt zu verhärteten Fronten - und das sind immer mindestens zwei, die sich gegenüberstehen. Ich habe mich mit beiden 'Ansichten/Seiten' auseinandergesetzt und auch mit seltenen 'Einzelstimmen zwischen den Fronten'. Letzere überzeugten mich. Das Klima auf unserer Erde ist tatsächlich nicht 'fix', es wandelt sich beständig. Ausschlaggebend sind Geschwindigkeit der Veränderung und deren Dauer. 

Wir befinden uns in einer Eiszeit, allerdings in einer 'Zwischenperiode', in der es wärmer ist. Mich überzeugte das Argument seitens ein paar vereinzelter Wissenschaftler, die mir die Bedeutung des Golfstroms näherbrachten. Wenn die Erwärmung zu dessen Versiegen führen wird, sieht es folgendermaßen aus: Eine kurze Warmzeit - und eine Beschleunigung, die dafür sorgen wird, dass diese 'Zwischenphase', in der wir aktuell leben, früher zu Ende geht. Mich überzeugt es mehr, wenn mir erklärt wird, dass wir Menschen den Klimawandel nicht 'machen', denn diese 'Macht' haben wir gar nicht. Aber das CO2, das wir verursachen, ist - das 'Zünglein an der Waage'. 

 

Eine Analogie wäre vielleicht eine Lawine. Die beginnt schließlich mit dem sprichwörtlichen, kleinen Steinchen. Das ein anderes Steinchen 'antickt', das losrollt. Dann - zwei Steinchen gegen zwei weitere Steinchen. 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64 ... wie in dem chinesischen Märchen mit Schachbrett und Reiskörnern (ich habe nicht mehr das ganze Märchen im Kopf. Es ging darum, dass der Bauer so viel Reis als Bezahlung für die Erledigung einer schweren Aufgabe wollte, wie auf ein Schachbrett geht, wenn mit 1 Reiskorn begonnen und mit jedem weiterem Feld die Zahl der Körner verdoppelt wird.) Der Bauer bekam schließlich das ganze Reich vom Kaiser, da dieser die erforderliche Menge an Reis, die nötig gewesen wäre, nicht aufbringen konnte ...

 

Herzlichen Dank für deine Gedanken und für deinen Kommentar! :classic_happy:

 

LG,

 

Anonyma

 

 

 

 

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Geschrieben

Hallo Anonyma,

 

erst einmal verleihe ich dir einen Pokal  - das ist wohl die längst Antwort die ich bisher in diesem Forum gesehen habe.

Ob man nun den Geschmack vieler Leser oder nur eines Einzelnen trifft, schreiben sollte man doch so, wie es für einen selbst passt, der Rest wird sich zeigen.

Ich bin ebenfalls nicht der Meinung, dass ein Gedicht in Sinn und Ausdruck sofort erschließbar sein muss, wäre ja auch langweilig.

Was die Definition des Nirwana betrifft, so wird es wohl keine eindeutige oder alleinige geben. Insofern kann ich kein richtig oder falsch für mich oder andere beanspruchen. Für mich passt das Bild von "sinken" nicht, aber das gilt eben nur für mich. Das "Erlöschen" ist für mich weden sinken noch steigen noch sonst etwas, es ist schlicht das Erlöschen des Geistes nach dem Tod, also keine Wiedergeburt. Es ist ein Zustand, der im Leben erlang wird, aber seine Bedeutung erst durch das Ende des Lebens erhält.

Nun, wie auch immer, deine Erklärung kann ich ebenfalls nachvollziehen, dazu muss ich inhaltlich ja nicht der gleichen Meinung sein.

vor 11 Stunden schrieb Anonyma:

Eine contradictio in adjecto, ein Widerspruch in sich selbst. Was genau das ist, was der Mensch ist. :classic_biggrin:

Mit der Erklärung zu dem Vers "dann stirbt er sich noch selber aus" kann ich inhaltlich gut mitgehen.

Ja, die Formulierung scheint sehr lapidar und gerade zu flach in dem Ausdruck dessen, was dahinter steht. Zugleich vereinet es, wie du schreibst, genau die Widersprüche, die den Menschen kennzeichnen. Diesen Aspekt hatte ich zuvor nicht beachtet. Auf den ersten Blick tatsächlich schwer, den Eindruck der Banalität nicht im Vordergrund allen Raum einnehmen zu lassen..

Nun entfalten sich neue Ebenen der Betrachtung deines Gedichts. Ich lasse es auf mich wirken..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

  • Danke 1
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Lichtsammlerin:

erst einmal verleihe ich dir einen Pokal  - das ist wohl die längst Antwort die ich bisher in diesem Forum gesehen habe.

Hallo, Lichtsammlerin (ich mag übrigens deinen Nicknamen),

 

du hast es geschafft und mich damit erfolgreich so richtig in Verlegenheit gebracht - und natürlich freue ich mich auch, keine Frage - Dankeschön! :classic_happy:

 

Das bin ich - muss immer aufpassen, dass es nicht zu lang wird und manche es dann gar nicht mehr lesen möchten ...aint: Ganz konkret liegt es bezüglich Gedichten und auch Geschichten daran, dass ich es (persönlich, also mich betreffend) für wichtig halte, wirklich zu lesen. Deshalb kommentiere ich insgesamt nicht so oft, sondern lieber 'mehr'. Das erfordert Zeit und daher sind auch meine Kommentare unter Texten nie wirklich kurz. Obwohl ich mir, wenn ich jemandem, den ich noch nicht 'kenne' antworte, anfangs dann selbst eine Einschränkung auferlege und erst mal nicht so ausführlich werde, denn ich weiß dann noch nicht, ob es erwünscht ist oder eben nicht.

 

vor 1 Stunde schrieb Lichtsammlerin:

Ob man nun den Geschmack vieler Leser oder nur eines Einzelnen trifft, schreiben sollte man doch so, wie es für einen selbst passt, der Rest wird sich zeigen.

Ich bin ebenfalls nicht der Meinung, dass ein Gedicht in Sinn und Ausdruck sofort erschließbar sein muss, wäre ja auch langweilig.

Volle Zustimmung! :classic_smile: Ich habe eine längere Zeit in anderen Foren hinter mir, bevor ich hierher fand. Und da, nun ja, machte ich so meine, hm, Erfahrungen ...

Allgemeingültigkeit von Allgemeinplätzen. Wer nicht 'kurz' dichtet, kann nicht dichten (aha, und die 'Großen' der Dichterzunft waren also allesamt unfähig). Bis hin zu 'Der Kommentar ist viel zu lang, den habe ich mir gar nicht erst durchgelesen'. Und natürlich der 'Papageien-Modus' - irgendwo Irgendetwas gelesen und übernommen, wird dann wiederholt, d. h. nachgeplappert, bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit, 'Perlen' wie z. B. die Ansicht, dass 'nur ein reiner Reim ein guter Reim ist' oder ein rhetorisches Stilmittel deshalb nicht angewendet werden 'darf', weil es 'ein schlechtes Stilmittel ist' oder eben das 'Xen', weil ein Gedicht nur dann 'gut' sein kann, wenn das Metrum über alles geht, perfekt sein muss und ähnliche 'Weisheiten'. Seufz ... ja. Es gibt nichts Langweiligeres, als mit einer 'Gebetsmühle' konfrontiert zu werden, die einem sagt, dass ein Gedicht nur dann etwas 'taugt', wenn es jede(r) sofort verstehen kann. Gut, es gibt natürlich auch die andere Seite dabei - wenn 'kryptisches Schreiben' zum 'Heiligen Gral der Dichtkunst' erklärt wird - sprich, nur, wenn niemand irgendetwas versteht, ja, dann ist es gut. Seufz ...

 

vor 1 Stunde schrieb Lichtsammlerin:

Was die Definition des Nirwana betrifft, so wird es wohl keine eindeutige oder alleinige geben. Insofern kann ich kein richtig oder falsch für mich oder andere beanspruchen. Für mich passt das Bild von "sinken" nicht, aber das gilt eben nur für mich. Das "Erlöschen" ist für mich weden sinken noch steigen noch sonst etwas, es ist schlicht das Erlöschen des Geistes nach dem Tod, also keine Wiedergeburt. Es ist ein Zustand, der im Leben erlang wird, aber seine Bedeutung erst durch das Ende des Lebens erhält.

 

Danke für deine Ausführungen. Und ich stimme dir zu - es ist Auslegungssache. Jeder Mensch ist ein Individuum, hat seine ganz eigene Sicht der Dinge. Ebenso wie du empfinde auch ich das als eine Bereicherung und keine 'Bedrohung'. Manchmal frage ich mich, ob das Problem (das wir hier ja nicht haben) vielleicht auch eher im psychologischen Bereich zu suchen ist. Ich las etwas, ist schon eine Weile her, über den hohen Stellenwert der 'persönlichen Identität'. Im Laufe meines Lebens begegnete ich vielen Menschen, zwangsläufig, und ein nicht unbeträchtlicher Teil hatte wirklich Schwierigkeiten, etwas anderes als die eigene Sichtweise 'zuzulassen'. Als ob alleine die Möglichkeit eines eventuellen Irrtums genügte, um an dieser 'Identität' zu kratzen und manche Menschen daher bereits 'präventiv' in eine Abwehrhaltung gehen ...

 

Anstatt die Gelegenheit zu nutzen, zwei Sichtweisen miteinander zu teilen. Dadurch wird nichts 'genommen', sondern etwas dazugewonnen, finde ich. Und gute Gelegenheiten wollen genutzt werden, dazu sind sie da. :classic_smile:

 

vor 1 Stunde schrieb Lichtsammlerin:

Nun, wie auch immer, deine Erklärung kann ich ebenfalls nachvollziehen, dazu muss ich inhaltlich ja nicht der gleichen Meinung sein.

Danke - und das gilt auch für mich, was deine Erklärung anbetrifft.

 

vor 1 Stunde schrieb Lichtsammlerin:

Mit der Erklärung zu dem Vers "dann stirbt er sich noch selber aus" kann ich inhaltlich gut mitgehen.

Ja, die Formulierung scheint sehr lapidar und gerade zu flach in dem Ausdruck dessen, was dahinter steht. Zugleich vereinet es, wie du schreibst, genau die Widersprüche, die den Menschen kennzeichnen. Diesen Aspekt hatte ich zuvor nicht beachtet. Auf den ersten Blick tatsächlich schwer, den Eindruck der Banalität nicht im Vordergrund allen Raum einnehmen zu lassen..

Nun entfalten sich neue Ebenen der Betrachtung deines Gedichts. Ich lasse es auf mich wirken..

Zuerst möchte ich mich auch für diese Zeilen auf jeden Fall bedanken. Ja, die Banalität, mit der ist es so eine Sache. Manchmal ist etwas, das banal erscheint, alles andere als das. Und umgekehrt gibt es Wichtiges, das, bei genauerer Betrachtung und etwas Hinterfragen eine Banalität ist ... dabei muss ich unwillkürlich an Zeitungen denken bzw. an eine bestimmte Art, die 'Revolverblätter'. An einem Tag die Schlagzeile über einen Krieg, über Tote und Verletzte. Dem folgt das 'Ausschlachten', bis das Thema 'nichts mehr hergibt'. Ein paar Tage später, ebenso groß aufgemacht, mit riesigen, fett gedruckten Buchstaben und farbenfrohen Fotos ein Thema wie 'Katastrophe - da wollen doch tatsächlich in England zwei Royals aussteigen'. Und, was mich fasziniert: Letzteres scheint offenbar länger und mehr Interesse in Lesern zu wecken, es 'hält' sich in den Medien besser und länger als ersteres ... warum muss ich dabei jedes Mal an 'Widerspruch in sich selbst' denken? :classic_wink: Irgendwie kann ich persönlich einfach nicht die Wichtigkeit des Verrutschens eines Dekolletés einer Schauspielerin erkennen oder ähnlich gelagerte Wichtigkeiten solcher Art. Jaja, muss an mir liegen, ganz bestimmt. Ob es da Fortbildungsmaßnahmen gibt? 

 

Liebe Grüße zurück, schön, dass du noch einmal hier warst. :classic_happy:

 

Anonyma

 

 

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